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Fish vor die Hunde

Fish vor die Hunde

Titel: Fish vor die Hunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Geason
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könnte in irgendeinem Zusammenhang mit diesem kleinen Arrangement zwischen dem Council und Lorraine Lamont stehen?«
    »Denkbar wär’s.«
    »Was springt für Sie dabei raus?« fragte ich.
    »Zunächst einmal würde ich es sehr begrüßen, wenn dieses Gaunernest beim Eastern Sydney Council mal gründlich gesäubert würde. Ich bin sicher, daß wir bei der nächsten Wahl einige unabhängige Kandidaten durchbekämen, wenn wir die Labour Party aus diesem Council entfernen könnten.«
    Das war natürlich nur die halbe Wahrheit: Wenn ich nicht völlig danebentippte, hatte Farley ein Auge auf das Amt des Parlamentsabgeordneten von Eastern Sydney geworfen, und wenn der Council mit der Labourmehrheit in einen Skandal verwickelt wurde, konnte das ausreichen, um einen Sitz, der normalerweise der Labour Party sicher war, in den Sitz eines Parteilosen zu verwandeln. Außerdem hoffte Farley, daß er mich mit dieser Geschichte abwimmeln konnte.
    »Da wär nur noch eins«, sagte ich, als ich mich erhob. Sein Gesichtsausdruck blieb unverändert, aber ich wußte, er schwankte zwischen Angriff und Rückzug: »Wo waren Sie am Donnerstagabend letzter Woche, wenn ich fragen darf?«
    Er fragte nicht, warum ich das wissen wollte: »Ich war mit meiner Frau bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung zugunsten des Australischen Bundes für Umweltschutz, von 19 Uhr bis Mitternacht. Danach sind wir nach Hause gegangen.«
    Das war das wasserdichte Alibi, von dem Lizzie gesprochen hatte. Paula war irgendwann zwischen 22 Uhr und Mitternacht ermordet worden, als Ray nach eigenen Angaben ausgegangen war.
    »Sie waren also nicht in Paulas Schlafzimmer, um taktische Fragen zu erörtern?«
    Er schenkte sich die Antwort. Mit Genugtuung bemerkte ich jedoch, daß er unter seiner Bräune ein wenig blasser geworden und seine geradezu kosmische Selbstsicherheit ein wenig ins Wanken geraten war. Er würde ein paar schlaflose Nächte mit der Frage verbringen, wieviel ich wußte und wem ich es eventuell weitererzählen würde.
    Ich dankte ihm, daß er mir trotz seines übervollen Terminkalenders seine Zeit geopfert habe, und er sagte, für eine gute Kämpferin wie Paula tue er das gern. Ich ging.
    Auf dem Weg in mein Büro kam ich mir ganz schön clever vor. Ich hatte zwar keine Mordfälle gelöst, aber immerhin einen der selbstzufriedensten politischen Drahtzieher der Stadt in Panik versetzt.
    Mein Größenwahn verflüchtigte sich, als ich in meinem Büro angekommen war und eine ziemlich zusammenhanglose Nachricht von Andrew K auf dem Anrufbeanworter vorfand. Mir brach der Schweiß aus; ich fuhr zu seiner Wohnung in der Glenmore Road und drückte auf den Klingelknopf. Eine Ewigkeit schien zu vergehen, bis aus der Sprechanlage ein gurgelndes Geräusch kam und ich eingelassen wurde.
    Das Apartmenthaus in Paddington war 1965 vermutlich der letzte Schrei gewesen, aber seitdem hatte in der Eingangshalle niemand mehr einen Finger gerührt. Es gab eine kurios wirkende, mit rotem Kunststoff beschichtete verwaiste Rezeption, einen verkrüppelten Gummibaum und einen roten Teppichboden, der von Tausenden von Füßen abgewetzt und mit Flecken übersät war. Der Lift war schmuddelig, aber relativ funktionstüchtig. Vom Gang im siebenten Stock hatte man einen Blick über die ganze Bay und auf die Stadt, von Andrews Wohnung aus sah man jedoch bloß die Häuserdächer, und auch das nur, wenn man stand. Aber es war eine schicke Adresse.
    »Das hat ja verdammt lange gedauert...«, wollte ich loslegen. Das Gesicht des Griechen war entstellt von Schnittwunden, Blutergüssen und orangefarbener Jodtinktur, und sein Arm lag in Gips. Die Lippen waren so verquollen, daß ich nur mühsam folgen konnte, als es ihm endlich gelang, ein paar krächzende Laute von sich zu geben.
    »Bryan«, nuschelte er.
    Meine Kopfhaut zog sich plötzlich zusammen, und ich konnte jedes Haar einzeln spüren. »Bryan Hassall hat dich so zugerichtet? Was hast du denn gemacht, verdammt noch mal?«
    Ich hatte eine Riesenlust, die Antwort aus ihm herauszuschütteln, und packte ihn am Kragen, aber dann überlegte ich mir, daß ihm das womöglich den Rest geben würde; als ich ihn losließ, sackte er mit einem Stöhnen auf die Couch. Die Geschichte, die ich schließlich aus ihm herausholte, war noch weitaus schlimmer als meine übelsten Horrorvisionen.
    Offenbar war Luther Huck im Ridge aufgehalten worden, weil eine Meinungsverschiedenheit zwischen dem Freund einer Hosteß und einem Fußballspieler sich auf das

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