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Fish vor die Hunde

Fish vor die Hunde

Titel: Fish vor die Hunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Geason
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kriegen und ein paar Andeutungen machen könnten«, sagte Lizzie.
    »Aber da läuft nichts, klar?« sagte ich warnend.
    »Herrgott, du bist wirklich ein Scheißfreund. Präsentierst mir so ne Story, und dann darf ich sie nicht verwenden. Weiß seine Frau Bescheid?«
    »Ich glaube nicht.«
    »Übrigens, wo hast du eigentlich diese kleine Zeitbombe aufgetan?«
    »Meine Quellen kann ich leider nicht preisgeben«, sagte ich spröde.
    »Eine von Paulas Freundinnen vermutlich. Übrigens, wer sind eigentlich Paulas Freundinnen?«
    »Kommt nicht in Frage. Du wirst auf gar keinen Fall Paulas Freundinnen belästigen, um ihnen irgendwelche Informationen aus der Nase zu ziehen.«
    Sie grübelte ein Weilchen, dann sagte sie: »Die Geschichte ist reichlich brisant, Syd. Mal ganz abgesehen davon, ob es moralisch vertretbar ist oder nicht, die sexuellen Vorlieben eines Menschen öffentlich zu machen, was ist mit seiner Frau? Es kann nicht moralisch vertretbar sein zu wissen, daß irgendein Kerl es mit Jungs treibt, und es seiner Frau zu verschweigen. Nicht heutzutage — das Risiko ist zu groß.«
    »Ich finde, Lizzie hat recht«, meinte Julia.
    »Darüber zerbrech ich mir später den Kopf«, sagte ich. Ich mag es nicht, wenn sich Leute gegen mich zusammentun, vor allem nicht, wenn sie im Recht sind. »Im Moment will ich ihn erst mal zur Rede stellen und rauskriegen, ob er irgendwas über Paulas Tod weiß.«
    »Was ist, wenn er ein wasserdichtes Alibi hat? Läßt du dann die ganze Sache fallen, und er kann weitermachen wie bisher?« fragte Lizzie.
    »Ich weiß es nicht. Die ganze gottverdammte Ärzteschaft streitet über diese Frage, und du erwartest, daß ich mal eben beim Lunch ne Antwort parat habe. Nicht gerade fair.«
    Da Lizzie merkte, daß sie erst mal nicht mehr weiterkam bei mir, ließ sie das Thema fallen. Ich wußte aber, daß es damit noch lange nicht erledigt war. Weder für Lizzie noch für Julia.
    Als wir uns erhoben, sagte Lizzie: »Syd, was würden die Marist Brothers sagen, wenn sie wüßten, daß du mit einem Trupp von Tunten rauszukriegen versuchst, wer einen ihrer ehemaligen Schüler — einen Transvestiten, der die Rechte von Prostituierten vertritt — ermordet hat?«
    »Wahrscheinlich würden sie für mich beten«, sagte ich.
    Während Lizzie und Julia zusammen loszogen, um sich Julias Skulpturen anzuschauen, ging ich nach Hause und rief die Nummer an, die Ramona mir gegeben hatte. Eine schlaftrunkene männliche Stimme war am Apparat und sagte, Ramona sei ins Boy-Carlton-Bad im Botanischen Garten schwimmen gegangen. Gute Idee, dachte ich und schnappte mir meine Badehose.
    Als ich im Gehen war, rief Luther Huck an, um mir zu berichten, daß nicht das Geringste passiert sei. Bryan sei mal für ein paar Stunden weggegangen, aber Paula habe das Haus den ganzen Tag nicht verlassen.
    »Das ist ja noch schlimmer als die verdammte Türsteherei im Club. Das einzige, was bei dem Job rauskommt, sind Hämorrhoiden.«
    »Dann schließ lieber bald mal ne Krankenversicherung ab«, sagte ich.
    Der Fußweg bis zum Freibad dauerte ungefähr zwanzig Minuten: Die Victoria Street hinauf mit ihren eleganten viktorianischen Häusern, die McElhone-Treppe runter, quer durch Woolloomooloo, wo am Kai der Marine zwei ausländische Fregatten festgemacht hatten, vorbei am Woolloomooloo Bay Hotel, wo die Menschenmassen sich auch auf der Straße breitgemacht hatten und mittendrin eine Rockband lärmte, und wieder hoch, vorbei an der Gemäldegalerie und quer durch den Park. Als ich mein Ziel erreicht hatte, brauchte ich wirklich dringend ein Bad.
    Nachdem ich ein paar Bahnen geschwommen und mich abgekühlt hatte, entdeckte ich Ramona, die sich in einem knallengen, hochgeschnittenen schwarzen Einteiler am Rande des Beckens sonnte. Ein blonder Fitneß-Androide mit Zinksalbe auf der Nase hing keuchend über ihr.
    Ramona sah mich, winkte, gurrte »Darling!« und scheuchte ihr Opfer weg. Er warf mir einen bitterbösen Blick zu und blieb in Sichtweite.
    »Wie sieht’s aus?« fragte ich.
    »Darling, ich hatte eine schrecklich anstrengende Nacht, aber niemand wußte irgendwas.«
    Ich war enttäuscht, aber es war ja ohnehin nur ein Versuch gewesen.
    »Aber ich bin noch nicht durch«, sagte Ramona. »Gestern nacht bin ich sozusagen ein bißchen abgelenkt worden. Ich muß unbedingt noch bei ein paar Saunaclubs vorbeigehen.«
    »Vielleicht läßt du’s einfach gut sein. Schick mir ne Rechnung.«
    »Och, Syd«, jammerte Ramona. »Es hat mir so viel

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