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Fish vor die Hunde

Fish vor die Hunde

Titel: Fish vor die Hunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Geason
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Tausende von Samstagnachmittagen in den Außenbezirken. Ich hatte es schon damals gehaßt.
    »Kannst du nicht irgendwas Vernünftiges anstellen. Oder wenigstens irgendne Musik?« nörgelte ich.
    »Halt die Schnauze«, sagte Luther.
    Eingeschnappt döste ich vor mich hin, bis er mich gegen die kaputte Schulter boxte. »Ist er das?«
    Ja, das war Ralph Dunnett, der zwei Jungen im Tennisdreß in den Volvo kommandierte. Nachdem sie aufgehört hatten, sich zu zanken, fuhr er den Wagen vorsichtig aus der Auffahrt und machte sich in Richtung City auf den Weg. Wir folgten ihm. Der Volvo führte uns über die Umgehungsstraße, quer durch Paddington, dann bis zur Innenstadt und hielt schließlich vor dem Church-of-England-Gymnasium. Zwei Wagen, eine feine Adresse und eine Privatschule; irgend jemand hatte Dunnett an den Eiern. Die Jungen kletterten aus dem Wagen, und Dunnett fuhr weiter.
    »Wo wollen wir ihn denn anhalten?« fragte ich. Die Straße, die er auf dem Weg in die Stadt genommen hatte, war zugebaut und durch die vielen Leute, die Samstagnachmittagseinkäufe oder einen Bummel machten, total verstopft.
    »Jetzt geh mir nicht auf den Senkel, verdammt noch mal. Du bist ja schlimmer als ne alte Frau. Uns wird schon was einfallen.«
    Diesmal fuhr er nicht über die Bondi Road zurück nach Flause, sondern bog rechts ab, dann in die Bronte Road und hinunter zum Bronte Park.
    »Was macht er denn jetzt?« fragte ich.
    »Hockey spielen.«
    Dunnett parkte den Wagen, sah sich prüfend die anderen Wagen am Ende der Straße an und schlenderte schließlich zu einem der Picknicktische. Der Park war überfüllt mit Familien verschiedenster Rassen und Hautfarben, die Fußball spielten und an den gasbetriebenen Grillstellen Steaks und Würstchen brieten. Am Rand des Parks schlugen in gleichmäßigem Rhythmus die Wellen an den Strand.
    Die Frau, mit der Dunnett sich traf, hatte sich mit Kopftuch und Sonnenbrille gut getarnt.
    »Audrey Hepburn«, bemerkte ich, und Luther sah mich an, als wäre ich geisteskrank.
    Ich mußte es erklären: »Ein Herz und eine Krone.«
    Er warf mir einen entnervten Blick zu. »Kennst du die Tussi?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Kann ich auf die Entfernung nicht sagen.«
    Das heimliche Liebespaar knutschte eine Weile leidenschaftlich, dann sah Dunnett auf die Uhr und sagte etwas zu der Frau. Sie gestikulierte ärgerlich und stürmte in unsere Richtung. Ich schnappte mir Luthers Wettzeitung und ging dahinter in Deckung. Als sie an unserem Wagen vorbeirauschte, sah ich, daß es Tahnee war, die Empfangsdame beim Eastern Sydney Council. Dunnett war mindestens fünfzehn Jahre älter als seine Freundin.
    »Jetzt haben wir ihn«, sagte ich zu Luther. »Sie ist aus seinem Büro.«
    Als Dunnett verdrießlich zu seinem Wagen zurückgelatscht kam, warteten wir dort auf ihn.
    »Was für ein erfreulicher Zufall«, sagte ich honigsüß. »Das ist doch Mr. Dunnett, nicht wahr? Vom Amt für Stadtplanung beim Eastern Sydney Council?«
    Dunnett wurde knallrot, dann blaß. Er war mitten in seinem übelsten Horrorszenario auf dem Arsch gelandet. Er versuchte sich durchzumogeln, erst durch Lächeln, dann durch einen Fluchtversuch, aber Luther schnappte ihn mit einer Hand und drehte ihn zu mir um.
    »Nehmen Sie Ihre Finger weg, oder ich hol die Polizei«, piepste Dunnett.
    »Wen denn, das Betrugsdezernat?« sagte ich.
    Unser Casanova zappelte wie ein Fisch an der Angel: »Was wollen Sie?«
    »Wen hat Lorraine Lamont geschmiert, damit die Surrey Street einer anderen Bauzone zugeteilt wird?«
    Er sah aus, als hätte ihn der Schlag getroffen, dann faßte er sich wieder: »Ich weiß es nicht.«
    »Weiß Ihre Frau, wo Sie sind, Ralph?«
    Er preßte störrisch die Lippen zusammen.
    »Weiß der Bürgermeister, daß Sie’s mit dem Dienstpersonal treiben?«
    »Sie ist über sechzehn.«
    Es sah nicht so aus, als ob er gleich zusammenbrechen und ein Geständnis ablegen würde. Ich gab ihm noch eine letzte Chance: »Sie sind absolut sicher, daß Sie von nichts wissen?«
    Als er die Lippen schürzte und mich wütend anstarrte, machte ich Luther ein Zeichen. Für einen gewichtigen Mann bewegt sich Luther mit überraschender Schnelligkeit. Er hatte Dunnett den Arm auf den Rücken gedreht, bevor der Stadtplaner Zeit gehabt hatte zu reagieren.
    »Zwingen Sie uns nicht dazu, Ihnen weh zu tun«, sagte ich; von Minute zu Minute kam ich mir immer mehr wie James Cagney vor.
    »Verpißt euch!« schrie er, und auf mein Zeichen hin drückte Luther den

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