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Fish vor die Hunde

Fish vor die Hunde

Titel: Fish vor die Hunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Geason
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Arm ein kleines bißchen weiter nach oben. Dunnett wurde grau, und seine Knie gaben nach.
    »Haben Sie vielleicht jetzt was Besseres anzubieten als >Verpißt euch    Ein paar mediterran aussehende Jugendliche kamen in einem aufgemotzten roten Fairlane angebrettert, wirbelten einen Sprühregen aus Kies auf und parkten in der Nähe. Sie glotzten uns unverschämt an, machten ein paar beleidigende Bemerkungen, ich glaube auf libanesisch, und lachten schallend. Luthers Augen wurden schmal, aber er hatte keine Hand frei. Als sie an uns vorbeigingen, versuchte Dunnett, um Hilfe zu rufen. Luther schnitt ihm das Wort ab: Er verpaßte dem Arm eine weitere kleine Drehung nach oben, Dunnett schnappte nach Luft, und der heikle Moment war vorüber.
    »Ich hab’s jetzt langsam satt«, sagte Luther. »Wieso polier ich diesem Drecksack nicht einfach die Fresse?«
    Ich hob die Hand. Als die Rowdys von seiner Notlage keine Notiz genommen hatten, war Dunnett klargeworden, daß ihm niemand helfen würde. Irgendein letzter Widerstand war zusammengebrochen.
    »Stop«, flüsterte er. »Ich sag’s Ihnen. Lassen Sie meinen Arm los. Bitte.«
    Ich nickte, und Luther gab ihn frei. Er sackte auf dem Rasen zusammen und massierte seinen Arm.
    »Raus mit der Sprache«, sagte ich.
    »Denny O’Hagan.«
    »Wer noch?«
    »Der Bürgermeister und der stellvertretende Bürgermeister, glaub ich.«
    »Danke, Dunnett. So stell ich mir das vor mit der Informationsfreiheit.«
    Wenn das hier bekannt wurde, würde die Labour Party ordentlich Federn lassen.
    Im Gehen rief ich ihm über die Schulter zu: »Halten Sie ja den Mund, sonst ruf ich Ihre Frau an. Und den Vater Ihrer Freundin.«
    Er saß immer noch im Gras und hätschelte seinen gequetschten Arm, als wir losfuhren.
    Auf der Heimfahrt mit Luther fragte ich mich, was in aller Welt Denny O’Hagan sich dabei dachte, mit einer Zeitbombe wie Paula Prince zu spielen und von ihrer Erzfeindin Lorraine Lamont Schmiergelder zu kassieren, während ihm seine Frau, die Wähler, die Medien und die Leute, die bei Labour die Köpfe rollen ließen, im Nacken saßen. Das hieß selbst für meine Begriffe gefährlich leben.

23

    Als ich in meinem Stockwerk aus dem Lift stieg, fand ich Darren schnarchend auf dem Flur in der Nähe seiner Wohnungstür liegen. Ich unterdrückte den Wunsch, ihm einen Tritt in die Rippen zu verpassen.
    Inzwischen war das Adrenalin wieder abgebaut, und mir dröhnte der Kopf von der Orgie der vergangenen Nacht. Bevor ich ins Bett fiel, rief ich noch bei Lizzie Darcy an, um ein bißchen anzugeben.
    »Denny O’Hagan«, sagte ich, als sie den Hörer abnahm. »Denny O’Hagan was?«
    »Denny O’Hagan ist der Stadtrat beim Eastern Sydney Council, mit dem Lorraine Lamont unter einer Decke gesteckt hat.«
    »Nur der?« fragte Lizzie, als Journalistin immer im Dienst: Namen, Daten, Zahlen.
    »Nein. Sieht ganz danach aus, als ob’s der halbe Verein war. Der Bürgermeister und sein Stellvertreter haben mitgemischt, würd ich sagen, und das halbe Stadtplanungsamt.«
    »Is ja n Knaller. Übrigens, wenn ich mir die Frage erlauben darf, wo hast du diese Information her?«
    »Ich hatte eine Unterredung mit Ralph Dunnett, dem leitenden Stadtplaner beim Council.«
    »Und er hat einfach so... ausgepackt?«
    »Nicht direkt. Ich hab ihn mit seiner zwanzigjährigen Freundin erwischt, die zufällig die Empfangsdame beim Council ist.«
    Das kaufte mir Lizzie nicht ab: »Soll das etwa heißen, der Typ hat mehr Angst vor seiner Frau als davor, wegen Verstoßes gegen das Beamtenrecht in den Knast zu gehen?«
    »Na ja, zufällig hatte ich Luther Huck dabei...«
    »Erspar mir die Details. Ich will’s nicht wissen.«
    »Diese Dreckskerle sind vielleicht in zwei Mordfälle verwickelt, und du regst dich auf wegen unzulässiger Gewaltanwendung«, sagte ich. »Komm auf den Teppich.«
    Eisiges Schweigen, dann sagte Lizzie: »Ich red ein andermal mit dir, wenn dein Testosteron-Spiegel sich wieder normalisiert hat« und legte auf.
    Testosteron, Scheiße, dachte ich, während ich das Telefon anstarrte. Frauen!

    Das Telefon weckte mich am nächsten Morgen gegen elf. Es war noch mal Lizzie — ihre Neugierde hatte über den Ärger gesiegt. Ich erzählte ihr, was ich sonst noch über Denny O’Hagan erfahren hatte.
    »Heilige Scheiße! Wie hast du das rausgekriegt?«
    »Einem Freund von Ramona gehört ein Saunaclub. Paula hat O’Hagan dahin mitgenommen, ich nehm an, um ihn mal ein bißchen Szeneluft schnuppern zu

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