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Fisherman's Friend in meiner Koje - Gier, K: Fisherman's Friend in meiner Koje

Fisherman's Friend in meiner Koje - Gier, K: Fisherman's Friend in meiner Koje

Titel: Fisherman's Friend in meiner Koje - Gier, K: Fisherman's Friend in meiner Koje Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Gier
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in ein Eldorado für die schrillsten Typen der Kölner Szene verwandeln. Literweise Rotwein, geheimnisvolle Sprayer aus dem Underground und jede Menge ausgeflippte Freunde sorgen für ein schöpferisches Chaos, Geburtsstätte der Wunderwerke an Fäden, die zurzeit in der Galerie am Brunnen zu besichtigen und zu erwerben sind. Märchenhafte Wassermänner, bierernste Kameltreiber und komische Magier in Anzug und Krawatte, die so ausgefallene wie witzige Namen tragen .
    Bis hierher war so weit alles in Ordnung. Der Zeitungsmann, mein Freund und Helfer, dachte ich gerührt. Dann aber schnappte ich Luft.
    Die neunundzwanzigjährige Schöpferin der verrückten Puppen macht täglich eine geheimnisvolle Metamorphose durch. Bis Mittag scheint sie eine normale, nahezu konservativ wirkende Person zu sein, die sich um ihren Haushalt kümmert und im Supermarkt um die Ecke Brot einkauft wie jede andere Hausfrau der Stadt. Doch am Nachmittag verwandelt sie sich in jene schillernde Persönlichkeit, die man hinter den farbenfrohen Marionetten vermutet. Bis in die Nacht hinein lebt sie ihr Künstlerinnenleben intensiv und ausschweifend getreu ihrem Motto: »Ein bisschen bi schadet nie! «
    An dieser Stelle brach ich ab. Das hatte doch er gesagt, nicht ich. Ein bisschen bi schadet nie. Und ob das schadet! Und selbst, wenn nicht, ich war kein bisschen bi, sondern durch und durch hetero – oder wie das hieß. Und ausschweifend ! Dass ich nicht lache!
    »Wenn ich diesen dicken roten Feuermelder jemals wiedersehen sollte, dann vor Gericht. Ich und ein bisschen bi, der hat doch einen an der Waffel!«, brüllte ich.
    Mo und der Galerist mussten mich beruhigen.
    »Hauptsache, das Bild ist gelungen.«
    »Hauptsache, die Leute finden dich interessant.«
    »Und Hauptsache, sie kaufen die Marionetten!«
    »Das ist gar nicht die Hauptsache«, heulte ich. »Was sollen denn die Leute von mir denken!« Vor allem die, die Stefan hießen!
    »Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein«, meinte Mo. »Du hättest dich eben in deiner natürlichen Umgebung präsentieren und ganz normal geben sollen. Also reg dich wieder ab!«
    Was blieb mir auch anderes übrig? Als am nächsten Tag die Pressefritzen vom Stadtanzeiger und der Rundschau sowie von diesem kostenlosen Kulturblättchen kamen, wollte ich sehr nachdrücklich darauf hinweisen, dass ich keineswegs sexuell an Frauen interessiert sei. Mo sagte aber, damit würde ich alles nur noch schlimmer machen. Wenn ich denn schon unbedingt mein wunderbar verruchtes Image wieder zerstören wolle, dann sei es besser, stattdessen auf meine anderen Persönlichkeitscharakteristika hinzuweisen.
    »Hä?«, fragte ich.
    »Ich meine zum Beispiel deine – ähm – Hobbys und Freizeitaktivitäten, deine Vorlieben und Abneigungen«, sagte Mo.
    Meine Hobbys? Ich überlegte, welche meiner Vorlieben Stefan mit mir teilen konnte. Was wusste ich schon über ihn, außer dass er Drogen schmuggelte, einen BMW fuhr und Segelunterricht gab? Mochte er wie ich Tomaten mit Mozzarella und Basilikum über alles in der Welt? Oder war er dagegen allergisch? Konnte er sich zehnmal hintereinander Die Ritter der Kokosnuss anschauen und ganze Passagen daraus zitieren? Zähle bis drei … die Fünf scheidet ganz aus , hahaha, konnte er darüber auch pausenlos lachen? Oder hielt er diesen Film für das Geschmackloseste, was jemals auf Zelluloid gebannt worden war?
    Ich konnte kein Risiko eingehen. Das Einzige, was ich über ihn wusste, war, dass er sportlich war, Volleyball, Segeln und Surfen, bevor ihm die Neoprenallergie einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte – so jemandem würde vermutlich eine sportliche Frau am besten gefallen. Und so kam es, dass in den anderen Artikeln, sofern sie denn gedruckt wurden, stand, dass ich mit Leidenschaft joggen und schwimmen würde und dass Bewegung einer der wichtigsten Bestandteile meines Lebens wäre. Eine richtige Sportskanone, das war ich, jawohl!
    Mo sagte später, dass er sich an meiner Stelle ob dieser faustdicken Lügen zu Tode geschämt hätte. Als Joggen bezeichne man lockeres Laufen über eine längere Distanz, Joggen sei keineswegs, wenn man fünfhundert Meter über den Schotter humpele und dann keuchend zusammenbreche. Und Schwimmen, sagte Mo, sei eine zielgerichtete, gesteuerte Bewegung durch Wasser, keineswegs meine man damit das Treiben auf einer Luftmatratze im Swimmingpool.
    »Das spielt doch keine Rolle«, erklärte ich. »Man muss mit dem Herzen dabei sein!«
    »So

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