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Fisherman's Friend in meiner Koje - Gier, K: Fisherman's Friend in meiner Koje

Fisherman's Friend in meiner Koje - Gier, K: Fisherman's Friend in meiner Koje

Titel: Fisherman's Friend in meiner Koje - Gier, K: Fisherman's Friend in meiner Koje Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Gier
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Idee gekommen waren, den Pub zu besuchen. Es war gerammelt voll. Hannes und Bernie suchten nach einem freien Tisch, aber sie fanden keinen.
    »Nicht mal ein freier Stuhl«, sagte Hannes, als er zurückkam, und hob bedauernd die Schultern.
    Wir wollten bereits enttäuscht wieder gehen, als mein Blick auf eine Gruppe junger Leute fiel, die sich lautstark unterhielten. Zwei von ihnen kamen mir bekannt vor. Der eine trug ein Käppi mit der Aufschrift: Michael Schumacher olé .
    Als unsere Blicke sich trafen, erbleichte er.
    »Olé«, sagte ich und griff demonstrativ in meine Jackentasche. »Dieser Tisch wird nicht zufällig frei?«
    »Do … doch«, stotterte der mit dem Käppi voller Entsetzen. »Wir wollten sowieso gerade gehen.«
    Sein Freund griff schon nach seinem Anorak und trat die Flucht nach hinten an.
    »Wir sind doch gerade erst gekommen«, meinte ein anderer aus der Gruppe. Der mit dem Käppi flüsterte ihm etwas ins Ohr.
    »Okay, okay«, gab er sich dann geschlagen. »Wir gehen. Kein Problem, Lady.«
    »Das ist aber nett von euch«, sagte ich. »Wirklich nett.«
    Binnen weniger Sekunden konnten wir alle Platz nehmen.
    »Die hast du aber schwer beeindruckt«, sagte Stefan verblüfft. »Guck mal, die gehen sogar rückwärts, um dich möglichst lange anzusehen!«
    »Woran mag das wohl liegen?«, fragte ich.
    »Ich könnte dir auf Anhieb zehn Gründe nennen«, antwortete Stefan leichthin.
    Nun, ich hätte zwar auf Anhieb doppelt so viele Gründe nennen können, aber es war immerhin ein Anfang. Hier bahnte sich eindeutig so etwas wie ein Flirt an. Doch wie immer in diesen raren Augenblicken wurden wir gestört.
    Bei dem Versuch, den Raum zu durchqueren, stolperte ein Betrunkener über seine eigenen Beine und fiel gegen unseren Tisch. Dabei stieß er mehrere Gläser um.
    »Iss bin Kurt, ohne Helm und ohne Gurt«, stellte er sich vor. »Und iss hab’ mindestens drei Promille.«
    »Wie schrecklich«, sagte Ursel. »Papi, tu doch was.«
    »Darf iss ein bissen bei euss bleiben?«, fragte Kurt und versuchte, den Kopf in Ursels Schoß zu legen. Ursel sprang entsetzt auf.
    Kurt rappelte sich hoch und starrte Ursel ins Gesicht.
    »Nee, das war ein Irrtum«, sagte er. »Mit dir altes Schrapnell wollte iss wirkliss nix zu tun haben.«
    »Geh nach Hause, und lass uns in Ruhe«, sagte Stefan streng.
    »Geh doch selber nach Hause«, erwiderte Kurt schlagfertig. »Iss will miss noch ein bissen amüsieren.« Er torkelte einmal um unseren Tisch herum und glotzte jeden von uns ausgiebig an.
    »Am besten, wir ignorieren ihn«, schlug Fred vor. »Reden wir über ein ernstes Thema, dann geht er schon wieder.«
    »Gute Idee«, pflichtete ihm Heinrich bei. »Was haltet ihr zum Beispiel von der neuen deutschen Rechtschreibung?«
    »Ich halte nicht so viel davon«, sagte ich. »Es hat Jahre gedauert, mir abzugewöhnen, Fön mit h zu schreiben, und jetzt soll ich es mir wieder angewöhnen.«
    Kurt hatte den Tisch jetzt einmal umrundet. »Soll iss euss mal was ssagen? Die Rothaarige da, die iss am allerhübssesten.« Er stierte Bille an. »Mit dir würde iss gern mal … du weiss ssson.«
    »Nun, bei Föhn handelt es sich um eine der wenigen Einzelfallentscheidungen«, sagte Heinrich. »So wie bei Alp. Den schreibt man jetzt mit b.«
    »Sssöne Frau, willste nich mal mit mir du weiiiss ssson?«
    »Aber andere Änderungen sind sehr sinnvoll. Zum Beispiel die konsequente Angleichung der Konsonanten nach kurzem Vokal bei einheimischen und einzelnen eingedeutschten Fremdwörtern. Numerieren schreibt man dann mit zwei mm, wegen Nummer.«
    »’ne heiße Nummer biste, Mädel. Lass den alten Langeweiler sitzen, und komm mit mir«, lallte Kurt und ließ sich zwischen Bille und mir auf die Knie nieder.
    »Oder Tolpatsch. Das schreibt man künftig mit zwei l«, fuhr Heinrich fort. »Von toll.«
    »Mädel, du hast aber ganss toll was in der Bluse.« Kurt wollte sogleich nachfühlen, ob er mit dieser Schätzung richtig lag. Bille schob seine Hand weg.
    »Hauen Sie doch ab«, sagte sie und schaute sich hilfesuchend um.
    »Iss bin aber so allein. Und ihr seid viele«, stellte Kurt fest.
    »Nicht so viele, wie du denkst«, sagte ich. »Wahrscheinlich siehst du doppelt.«
    »Oder aber die konsequente Stammschreibung, das Prinzip der Worttreue bei Zusammensetzungen«, sagte Heinrich. »Zum Beispiel Zäheit, künftig mit zwei h.«
    »Ach«, sagte Rebecca. »Das habe ich immer schon so geschrieben.«
    »Ja, ich auch«, stimmte Dirk zu. »Nur braucht man das

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