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Fisherman's Friend in meiner Koje - Gier, K: Fisherman's Friend in meiner Koje

Fisherman's Friend in meiner Koje - Gier, K: Fisherman's Friend in meiner Koje

Titel: Fisherman's Friend in meiner Koje - Gier, K: Fisherman's Friend in meiner Koje Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Gier
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Wort ja glücklicherweise nicht allzu häufig.«
    »Ein bisschen mehr Zähheit könnte dir aber nicht schaden«, meinte Rebecca zu ihm.
    »Lass miss doch mal deine Möpse fühlen«, nuschelte Kurt in Billes Dekolleté. »Nur einmal, dann gehe iss auch nach Hause, ehrliss.«
    »Mop«, rief Heinrich aufs Stichwort. »Mop wird jetzt mit zwei p geschrieben. Wegen Moppen.«
    »Dicke Moppen«, sagte Kurt. »Sssöne dicke Moppen.«
    »Jetzt reicht’s aber wirklich«, sagte Bille.
    Stefan packte den Grabscher an der Schulter. »Verschwinde. Du nervst echt.«
    »Du nervst auch.« Der Mann ließ sich einfach nicht vertreiben. »Darf man siss denn nicht mal in Ruhe unterhalten? So sssöne Möpse.«
    »Vielleicht geht er, wenn wir eine Zigarette auf seiner Nase ausdrücken«, meinte ich zu Stefan. »Wie bei den Bären im Nationalpark.«
    »Hände weg!«, sagte Bille, die immer mehr verzweifelte. »Bitte gehen Sie doch und lassen Sie mich in Ruhe.«
    »Iss bin ganz allein, und ihr seid viele«, sagte Kurt wieder. »Iss will doch nur ein bisssen Gesellsssaft.«
    »Das tut mir ja auch schrecklich leid«, sagte Bille verunsichert. Ihr Mitgefühl meldete sich immer in den falschen Augenblicken.
    »Konsequenter Erhalt der Konsonanten in Zusammensetzungen«, versuchte es Heinrich noch einmal. »Wie zum Beispiel bei Flanelllappen. Das kann man auch mit Bindestrich schreiben.«
    »Nur einmal die Möpse fühlen«, sagte Kurt. Es war zwecklos.
    Stefan erwog ernstlich, den Trick mit der Zigarette an Kurt auszuprobieren, als sich überraschend Hannes einmischte. Er stand auf. Sanft entfernte er Kurts Hand von Billes Dekolleté und lächelte Bille dabei beruhigend an.
    »Na, Alter«, sagte er heiter, legte den Arm um Kurts Schulter und hievte ihn wieder in eine stehende Position. »Ich schlage vor, wir beide, wir essen erst mal eine heiße Suppe, was? Ich lade dich ein.«
    »Iss will die Möpse fühlen«, beharrte Kurt, ließ sich aber willig von Hannes an die Theke führen. Staunend sahen wir, wie er dort unter Hannes’ gutem Zureden eine Gulaschsuppe zu sich nahm.
    »Respekt«, sagte ich anerkennend. »Hannes hat wirklich Zivilcourage.«
    »Ja«, pflichtete mir Bille mit leuchtenden Augen bei.
    »Was ist eigentlich ein Schrapnell?«, wollte Ursel wissen.
    »Eine abgetakelte Fregatte«, antwortete Bernie wie aus der Kanone geschossen.
    »Ein abfälliges Wort für zänkisches altes Weib«, ergänzte Dirk.
    »Eine Bezeichnung für eine geifernde, besserwisserische alte Kuh«, ereiferte sich Bernie.
    Ursel presste beleidigt die Lippen aufeinander.
    Dirk suchte noch nach Worten. »Eine … eine …«
    »Eigentlich versteht man unter Schrapnell ein Geschoss der Artillerie«, unterbrach sie Heinrich. »Ein Geschoss, das beim Aufprall viele kleine Bleikugeln freisetzt.«
    »Ich bringe den armen Kerl zu seinem Boot, dann komme ich wieder«, sagte Hannes, der Kurt untergehakt hatte. »Wenn ihr dann noch da seid.«
    »Ich auf jeden Fall«, flötete Bille mit verklärtem Blick. Man konnte Amors Pfeil regelrecht zwischen ihren Rippen stecken sehen. Er hatte mitten ins Herz getroffen.
    Billes geheimes Tagebuch
    22. Mai.
    Ein schöner Tag. Die Welt steht still! Komm, Welt, lass dich umarmen, welch ein Tag!
    Ich habe mich verliebt!
    Unwiderruflich! Unsterblich! Unermesslich!
    Es gibt doch noch wahre Helden. Manchmal erkennt man sie nur nicht auf Anhieb, weil sie unscheinbar, blond und sommersprossig sind. Aber ich erzähle nun von vorne und unter Berücksichtigung der neuen deutschen Rechtschreibung. Deren Geheimnisse wurden mir gestern dank Heinrich endlich erschlossen. Es ist eigentlich ganz einfach, wenn man die Regeln kennt.
    Gestern Abend waren wir in einer Schänke (früher Schenke geschrieben – aber durch die konsequente Rückleitung bei Umlauten seit neuestem von Ausschank abgeleitet). Dort wurde ich von einem betrunkenen Mann angemacht, auf eine ziemlich gräuliche (konsequente Rückleitung auf Grauen) Weise. Niemand konnte oder wollte mir helfen – vielleicht war es ihnen zu aufwändig (von Aufwand!), oder die Rohheit (konsequente Stammschreibung) des Mannes jagte ihnen Furcht ein. Es war ein Albtraum (Einzelfallentscheidung), bis mein Held einschritt.
    Er rättete (konsequente Rückleitung auf Ratte) mich und gewann mein Herz für immer und ewig. Als er mich ansah, waren alle Männer vor ihm vergässen (von Gasse). B. gehört der Vergangenheit an. Ich schwäbe (von Schwalbe) wie auf Wolken, nicht einmal die mäckrige (von Macke) Ursel kann

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