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Fitz der Weitseher 02 - Der Schattenbote

Titel: Fitz der Weitseher 02 - Der Schattenbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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Gitterstäben fest. Nicht ohnmächtig werden, befahl ich mir. Bald kam der Wächter zurück. Ich hatte nur diese eine Chance zu erfahren, was sich abspielte. »Noch nicht. Wir waren alle viel zu sehr damit beschäftigt, den König zu begraben und dann auf die Suche nach der Königin zu gehen. Als der König tot aufgefunden wurde, schickte man uns, um sie zu wecken, aber ihre Tür war verschlossen und auf unser Klopfen gab es kei ne Antwort. Schließlich rief Edel wieder seine Männer mit den Äxten. Die innere Tür war ebenfalls geschlossen und verriegelt und die Königin verschwunden. Wir alle stehen vor einem Rätsel.«
    »Was sagt Edel dazu?« Die Benommenheit schwand aus meinem Kopf, dafür wurden die Schmerzen schlimmer.
    »Wenig, außer dass sie und ihr Kind bestimmt tot seien, und du sollst dafür verantwortlich sein. Er beschuldigt dich der Tiermagie und sagt, du hättest den König mit der alten Macht getötet. Alle fordern Beweise für seine Behauptungen, und er sagt immer, bald, bald.«
    Kein Wort davon, dass man etwa auf Straßen und Seitenwegen nach Kettricken suchte. Ich hatte darauf spekuliert, dass seine Spione nicht unseren ganzen Plan belauschen konnten. Trotzdem gab es keinen Grund für übertriebene Zuversicht. Falls er Suchtrupps ausgesandt hatte, dann kaum mit der Anweisung, sie lebend und wohlbehalten zurückzubringen.
    »Was tut Will?«, fragte ich.
    »Will?«
    »Will, Sohn eines Stallknechts. Mitglied des Zirkels der Gabenkundigen.«

    »Ach ja. Ich kann mich nicht erinnern, ihn in letzter Zeit gesehen zu haben.«
    »So.« Wieder drehte sich alles vor mei nen Augen, und mein Kopf war wie leer. Es waren noch viele Fragen zu stellen, aber welche zuerst? Burrich war noch hier, aber Kettricken und der Narr waren verschwunden. Was hatte das zu bedeuten? Es gab keine unverfängliche Möglichkeit, das von Phi lia in Erfahrung zu bringen, ohne weitere Gefahren heraufzubeschwören. »Weiß irgendjemand, dass du hier bist?«, brachte ich schließlich heraus. Burrich hätte ihr doch sicher eine Nachricht mitgegeben.
    »Selbstverständlich nicht! Dieser Besuch war nicht leicht vorzubereiten. Lacey musste ein Brech mittel in die Mahlzeit eines der Wärter schmuggeln, damit wir es nur mit einem zu tun hatten. Dann mussten wir warten, bis er wegging … Oh. Lacey meinte, wir sollten dir das hier mitbringen. Sie denkt immer an alles.« Ihre Hand verschwand und tauchte wieder auf, um ein, zwei Äpfel durch das Gitter zu schieben. Sie fielen auf den Boden, ehe ich sie auffangen konnte, und ich musste mich be herrschen, mich nicht gleich auf sie zu stürzen.
    »Was redet man über mich?«, fragte ich statt dessen. Sie schwieg einen Moment. »Die meisten sagen, dass du toll geworden bist. Oder der Narbenmann hätte dich verhext und dir aufgetragen, in dieser Nacht ein Blutbad in der Burg zu veranstalten. Es gibt auch Gerüchte, du hättest einen Aufstand geplant und Serene und Justin deshalb ermordet, weil sie dir auf die Schli che gekommen sind. Andere, aber nur we nige, sind mit Edel der Meinung, du wärst der Tiermagie schuldig. Wallace verkündet es am lautesten. Er behauptet, die Kerzen hätten erst angefangen mit blauer Flamme zu brennen, als du he reingekommen seist. Und er sagt, er hät te mit eigenen Augen gehört, wie der Narr dich beschuldigte, der Mörder des Königs zu sein. Aber der Narr ist ebenfalls verschwunden. Es
hat so viele böse Vorzeichen gegeben, und deshalb geht jetzt die Angst um …« Sie sprach nicht weiter.
    »Ich habe den König nicht ermordet«, versicherte ich ihr. »Justin und Serene waren es. Aus diesem und keinem anderen Grund habe ich sie mit des Königs eigenem Messer getötet.«
    »Die Wachen kommen zu rück!« Ein warnendes Zischen von Lacey.
    Philia achtete nicht darauf. »Aber Justin und Serene waren doch gar nicht …«
    »Ich habe nicht die Zeit, es zu erklären. Es wurde mittels der Gabe getan. Aber sie waren es, Philia, ich schwöre es.« Ich fasste Mut für eine weitere Frage. »Was haben sie mit mir vor?«
    »Man hat noch keine endgültige Entscheidung getroffen.«
    »Wir haben keine Zeit für barmherzige Lügen.«
    Ich konnte hören, wie sie schluckte. »Edel will dich hängen. Er hätte dich am liebsten noch gleich in derselben Nacht töten lassen, in der großen Halle, nur dass Blade sei ne Männer abwehrte, bis wieder Ruhe eingetreten war. Dann haben sich die Küstenherzöge für dich verwendet. Lady Grazia von Rippon erinnerte Edel daran, dass kein Spross aus

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