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Fitz der Weitseher 03 - Der Nachtmagier

Titel: Fitz der Weitseher 03 - Der Nachtmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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zweihundertdreiundzwanzig Jahren also. Und du behauptest, zu ihrem Zirkel gehört zu haben.«
    »Das tue ich, Majestät. Ich hatte die Gabe auf mich selbst gerichtet, denn ich wollte mir meine Jugend und Schönheit erhalten. Es galt nicht als besonders rühmenswert, aber die meisten Gabenkundigen taten es mehr oder weniger. Ich brauchte über ein Jahr, um mir meinen Körper zu unterwerfen, doch was ich getan hatte, war gut gelungen. Bis zum heutigen Tag heilen Verletzungen bei mir schnell, und die meisten Krankheiten können mir nichts anhaben.« Ein Unterton von Stolz schlich sich in ihre Stimme.
    »Die legendäre Langlebigkeit der Zirkel«, murmelte Veritas vor sich hin. Er seufzte. »In Solizitas’ Schriften muss vieles gestanden haben, worin sie Chivalric und mir nie Einblick gewährte.«
    »Sehr viel.« Krähe sprach jetzt mit größerem Selbstvertrauen. »Ich kann nicht genug staunen, dass Ihr und FitzChivalric mit dieser unzulänglichen Ausbildung so weit gekommen seid. Und allein einen Drachen zu erschaffen? Das ist wahrlich ein Bravourstück und würdig, in einem Heldenlied besungen zu werden.«
    Veritas blickte ihr in die Augen. »Darüber mögen andere urteilen. Aber es schmerzt mich, dich auf den Knien zu sehen, Falkin von Bock. Setz dich. Offenbar gibt es manches, was du mir erzählen kannst und erzählen solltest.« Er bewegte sich unruhig und warf einen Blick auf seinen Drachen. »Doch während wir reden, schreitet die Arbeit nicht voran.«
    »Dann werde ich Euch nur sagen, was unbedingt gesagt werden muss.« Krähe erhob sich steifbeinig. »Ich war stark in der Gabe. Stark genug, um damit zu töten, was nur wenige vermögen.« Ihre Stimme drohte zu versagen. Sie atmete tief ein und fuhr fort: »Die Macht ist noch immer in mir. Jemand, der stark genug ist, könnte die Gabe in mir erlösen. Ich glaube, Ihr besitzt diese Kraft, auch wenn Ihr im Augenblick nicht fähig sein mögt, darüber zu gebieten. Ihr habt mit der Gabe getötet, und das ist eine abscheuliche Tat. Obwohl der Mann ein Verräter war, wart Ihr mit ihm und seinem Zirkel in der Gabe verbunden. Als Ihr ihn getötet habt, wurde auch ein Teil von Euch getötet. Das ist auch der Grund, weshalb Ihr glaubt, die Gabe hätte Euch verlassen. Besäße ich noch meine Gabe, könnte ich Euch helfen, Euch selbst zu heilen.«
    Veritas stieß ein kurzes Lachen aus. »Ich bin ohne Gabe, du bist ohne Gabe, doch hätten wir sie, könnten wir uns gegenseitig heilen. Gute Frau, das ist ein wahrlich kunstvoll geflochtener Knoten, doch leider ohne Anfang und Ende. Wie soll man einen solchen Knoten lösen außer mit dem Schwert?«
    »Wir haben ein Schwert, Majestät. FitzChivalric. Den Wandler.«
    »Ach, diese alte Sage. Mein Vater liebte sie.« Er musterte mich nachdenklich. »Glaubst du, er ist stark genug? Meinem Neffen August wurde die Gabe ausgebrannt, und er hat sich nie wieder davon erholt. In seinem Fall war ich geneigt, es für eine Gnade zu halten. Die Gabe hatte ihn auf einen Pfad geführt, der sein Verderben gewesen wäre. Ich glaube, damals kam mir der Verdacht, dass Galen den Zirkel in seinem Sinne beeinflusst hatte. Aber ich hatte so viel zu tun. Immer so viel zu tun.«
    Ich spürte, dass seine Aufmerksamkeit nachzulassen begann, und trat entschlossen vor. »Majestät, was wünscht Ihr, das ich versuchen soll?«
    »Ich wünsche nicht, dass du etwas versuchst. Du sollst etwas vollbringen. Da fällt mir ein: Das hat Chade oft zu mir gesagt. Chade. Die meisten Erinnerungen an ihn sind nun in meinem Drachen, aber dieses kleine Stück habe ich wohl vergessen. Nun kann ich ihm das fehlende Stück hinzufügen.«
    Krähe trat dichter an ihn heran. »Majestät, helft mir, meine Gabe zu befreien, und ich werde Euch helfen, den Drachen zu erfüllen.«
    Es war etwas Eigenartiges an der Art, wie sie das sagte. Wir alle hörten ihre Worte, doch ich hatte den Eindruck, dass nur Veritas wirklich verstand, was sie meinte. Zu guter Letzt nickte er, wenn auch nur zögerlich. »Ich sehe keine andere Möglichkeit«, sagte er vor sich hin. »Keine andere Möglichkeit.«
    »Wie soll ich etwas tun, wenn ich nicht einmal weiß, worum es sich handelt?«, beschwerte ich mich. »Majestät«, fügte ich nach einem tadelnden Blick von Kettricken hinzu.
    »Du weißt so viel wie wir«, antwortete Veritas. »Ihr Bewusstsein wurde von ihrem eigenen Zirkel mit der Gabe verbrannt, um sie zu lebenslanger Isolation zu verdammen. Du musst deine Gabe benutzen, um die Vernarbungen zu

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