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Fitz der Weitseher 2 - Der Schattenbote

Fitz der Weitseher 2 - Der Schattenbote

Titel: Fitz der Weitseher 2 - Der Schattenbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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geben, bevor er davon anfangen konnte. Nur, dass sie dann vielleicht einen anderen mit weniger Skrupeln gefunden hätten. Nun ja. Wir können nicht alte Köpfe auf junge Schultern setzen. Unglücklicherweise verfügt Edel über die nötigen Mittel, dir ohne Mühe deinen jungen Kopf von den jungen Schultern zu entfernen.« Er kniete sich hin, um ein neues Stück Holz aufs Feuer zu legen, holte tief Atem und stieß ein tiefen Seufzer aus. »Hast du alles andere vorbereitet?«, fragte er plötzlich.
    Ich war heilfroh, das Thema wechseln zu können. »So gut ich konnte. Burrich wird auf euch warten, in dem Erlenhain, wo der Fuchsrüde damals seinen Bau hatte.«
    Chade verdrehte die Augen. »Und wie finde ich dorthin? Soll ich einen Fuchsrüden fragen, wenn ich zufällig einen treffe?«
    Ich musste unwillkürlich lächeln. »Fast geraten. Wo Befindet sich dein Ausgang aus dem Palas?«
    Er presste die Lippen zusammen. Trotz der ernsten Lage war es dem alten Fuchs zuwider, seine Hintertür preiszugeben. Endlich sagte er: »Wir kommen aus dem Kornspeicher heraus, dem dritten hinter dem Stall.«
    Ich nickte langsam. »Haltet nach einem grauen Wolf Ausschau. Folgt ihm, und er zeigt euch, wie ihr da nach die Mauern der Burg verlassen könnt, ohne das Tor zu passieren.«
    Eine geraume Weile sah Chade mich nur an. Ich wartete. Auf die Verurteilung, auf einen Ausdruck des Abscheus oder vielleicht der Neugier. Aber der alte Assassine war zu versiert darin, seine Gefühle zu verbergen.
    Endlich meinte er: »Wir wären Narren, wenn wir nicht jede Waffe benutzten, die uns in die Hände fällt. Kann er uns gefährlich werden?«
    »Nicht gefährlicher als ich. Du brauchst kein Kraut wie den Eisenhut bei dir zu tragen oder ihm Hammelfleisch vorzuwerfen, damit er euch unbehelligt lässt.« Ich kannte mich im alten Volksglauben ebenso gut aus wie Chade. »Zeigt euch nur, und er wird kommen, um euch zu führen. Er weiß den Weg durch die Mauer und zu der Baumgruppe, wo Burrich mit den Pferden wartet.«
    »Ist es ein weiter Weg?« Ich wusste, er dachte dabei an den König. »Nicht besonders lang, aber auch nicht kurz, und der Schnee ist tief und weich. Es wird nicht einfach sein, durch die Bresche in der Mauer zu klettern, aber es lässt sich bewerkstelligen. Ich könnte Burrich bitten, innerhalb der Mauern auf euch zu warten, aber ich will nicht riskieren, dass jemand aufmerksam wird. Vielleicht kann der Narr euch helfen?«
    »Wie es aussieht, wird er es müssen. Noch mehr Mitwisser können wir uns nicht leisten. Die Situation scheint immer unhaltbarer zu werden.«
    Er hatte Recht. »Und du?«, gestattete ich mir zu fragen.
    »Ich bin mit allem fertig, sogar vor der Zeit. Der Narr war mir eine willkommene Hilfe. Er hat Kleidung und Geld für die Reise seines Königs herbeigeschafft. Listenreich hat sich zögernd mit unserem Plan einverstanden erklärt. Er weiß, es muss sein, aber es kostet ihn einige Überwindung. Trotz allem, Fitz, Edel ist sein jüngster Sohn und immer noch sein Liebling. Selbst nachdem er am eigenen Leib erfahren musste, wozu Edel fähig ist, fällt es ihm schwer einzugestehen, dass der Prinz nicht da vor zurückschrecken würde, ihn zu ermorden. Wie er es auch dreht und wendet, es wird nicht besser: zuzugeben, dass Edel ihm nach dem Leben trachtet, heißt zugeben, dass er sich in seinem Sohn getäuscht hat. Aus Bocksburg zu fliehen ist noch schlimmer, denn damit gibt er nicht nur zu, dass Edel sich gegen ihn wendet, sondern dass ihm nichts anderes übrigbleibt, als sein Heil in der Flucht zu suchen. Unser König ist noch nie ein Feigling gewesen. Es kommt ihn hart an, nun vor einem weichen zu müssen, der von Rechts wegen die Stütze seines Alters sein sollte. Und doch geht es nicht anders. Es ist mir gelungen, ihn davon zu überzeugen, wobei mir, ich gebe es zu, Kettrickens Kind als Argument gedient hat. Ich habe ihm gesagt, ohne dass er es als legitimen Spross der Weitseher anerkennt, hätte es nur einen unsicheren Anspruch auf den Thron.« Chade seufzte. »Alles ist so gut vorbereitet wie nur möglich, auch die notwendige Medizin habe ich zusammengestellt und eingepackt.«
    »Der Narr sieht ein, dass er den König nicht begleiten kann?«
    Chade massierte sich die Stirn. »Er will ihnen mit ein paar Tagen Abstand folgen. Ganz hat er es sich also nicht ausreden lassen, aber wenigstens konnte ich ihn dazu bringen, getrennt von ihnen zu reisen.«
    »Dann ist es also nur noch an mir, eine Möglichkeit zu finden,

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