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Five Stars 02 - Wildes Verlangen

Five Stars 02 - Wildes Verlangen

Titel: Five Stars 02 - Wildes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Ann White
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zwar nur zum Teil, aber mir fehlte die Kraft zu widersprechen, außerdem hatte Katja mich entdeckt und stöckelte direkt auf uns zu.
    »Na das ist ja mal eine Freude, zwei ehemalige Kolleginnen hier zu treffen. Da wird das ja wie in alten Tagen.«
    »Das wollen wir mal nicht hoffen«, blaffte Charly.
    »Na na, wer wird denn nachtragend sein.«
    Katja schaufelte sich ein großes Stück Ananas in den Mund.
    »Wohnen Sie auch hier im Hotel?« fragte ich und bemühte mich, so sachlich wie möglich zu klingen.
    »Ja, zum Glück, das spart viel Zeit. Steve war so nett, das für mich zu organisieren.«
    An der Art, wie sie Steve sagte, erkannte ich sofort, dass sie ihn bereits als Beute ins Visier genommen hatte. Bei ihm könnte es klappen, dachte ich, anders als bei Daniel, der sie eiskalt hatte abblitzen lassen. Daniel! Schon wieder machte sich ein Kloß im Hals breit. Nein, ich würde Katja nicht den Gefallen tun, und hier vor versammelter Mannschaft in Tränen ausbrechen. Sie würde sofort denken, dass sie der Grund dafür wäre. Lieber ging ich in die Offensive.
    »Was ist Ihre konkrete Aufgabe, Katja?«
    »Sollten wir uns nicht duzen, jetzt wo ich nicht mehr deine Chefin bin?«
    Ich überlegte noch, was strategisch besser wäre, aber Charly kam mir zuvor und brummte, während sie den letzten Rest Müsli aus der Schale kratzte: »Wenn es sein muss.« Ich nickte zustimmend und wiederholte meine Frage, weil Katja keine Anstalten machte, zu antworten. »Also, was tust du hier?«
    »Onlinekommunikation, meine Liebe. Wir werden diese Show im Netz zu einem ganz großen Ding machen.«
    »Okay«, sagte ich gedehnt, »wenn es um die Kandidaten geht, geschieht allerdings nichts ohne meine Zustimmung. Ist das klar?«
    Charly hob den Kopf und grinste anerkennend. Für einen Moment schien Katja irritiert, fand aber schnell die Fassung wieder. »Ich denke, das hat Steve zu entscheiden.« Ihre Stimme war schneidend wie immer. Mit einem Ruck schob sie ihren Stuhl zurück, der kreischend über den Steinfußboden glitt, stand auf und stöckelte von dannen.
    »Ganz die Alte«, sagte Charly und setzte nach einer kurzen Pause hinzu: »Was sie allerdings noch nicht weiß: Sie hat es diesmal mit anderen Gegnern zu tun.«
    Ich fühlte mich derart schlecht, dass ich nicht sicher war, ob ich dem Job in diesem Zustand überhaupt gewachsen war. Und wenn jemand das merkte und gnadenlos ausnutzte, dann Katja.
    »Du musst etwas essen«, sagte Charly bestimmt, »sonst brichst du mir hier noch zusammen.« Sie stand auf und kam eine Minute später mit zwei Toasts, Rührei mit Speck und Zwiebeln und einem großen Becher Kaffee zurück an den Tisch. Mir wurde schon beim Anblick des vollgepackten Tellers schlecht, Charly kannte aber keine Gnade. »Du isst das jetzt auf und dann reden wir mal ausführlich über diesen Daniel. Bevor hier der Stress so richtig losgeht, müssen ein paar Dinge geklärt werden.«
     
    Zwanzig Minuten später spazierten Charly und ich am, zu dieser Zeit, noch fast menschenleeren Strand entlang. Nur eine Verkäuferin, die sich ihren gesamten Bestand an Sonnenhüten auf den Kopf gesetzt hatte und ein großes Bündel Sarongs unter dem Arm trug, versuchte uns mit dem Angebot eines speziellen »Early morning« Preises zu locken. Nach einem kurzen Wortwechsel waren wir sie los und Charly begann, mich über Daniel auszufragen.
    »Was weißt du über Daniel Mattis, außer dass er Mitte dreißig ist, zugegebenermaßen gut aussieht und vermutlich, wenn ich deinen entrückten Gesichtsausdruck nach euren Treffen richtig deute, ein As im Bett ist?«
    Einen Augenblick war ich geneigt, das Gespräch abzubrechen. Was ging eine Mitarbeiterin meine Liebesbeziehung an? Zum Glück hielt ich den Mund, denn Charly war längst mehr als das. Ohne sie wäre »Five Stars Event Management« vermutlich nicht mehr als ein Firmenname auf einer Visitenkarte und privat war sie längst zu einer Freundin geworden. Die einzige, die ich hatte, wie ich mir eingestehen musste, denn ein Privatleben hatte ich in den letzten Monaten kaum gehabt. Jede Minute steckte ich in den Aufbau der Firma, nur für Daniel nahm ich mir alle Zeit der Welt, ließ sofort alles stehen und liegen, wenn er auftauchte, was selten genug geschah.
    »Also«, hakte Charly nach, weil ich ihr nicht schnell genug antwortete.
    »Er ist der Besitzer einer erfolgreichen Beratungsagentur für Hotelgesellschaften, ständig unterwegs, ist vor ein paar Jahren bei einem Flugzeugabsturz fast ums Leben

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