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Five Stars 02 - Wildes Verlangen

Five Stars 02 - Wildes Verlangen

Titel: Five Stars 02 - Wildes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Ann White
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Daniel war nicht ihr Chef, die Villa gehörte ja Max Bernheim, der aber schon über ein Jahr nicht mehr auf Bali gewesen war. Ob er noch in regelmäßigem Kontakt zu seinem Freund Daniel stand, konnten sie mir nicht sagen. Natürlich versuchte ich sofort, Bernheim zu erreichen, ohne Erfolg. Wie konnte ich auch erwarten, einen der erfolgreichsten Bankiers Deutschland persönlich ans Telefon zu bekommen, über seine Vorzimmerdame, die mir kurz und bündig versicherte, ihrem Chef meine Bitte um Rückruf auszurichten, war ich nicht hinausgekommen.
    »Das kann doch nicht sein, dass du nicht mehr Leute aus seinem Umfeld kennst?« Charly schüttelte den Kopf. Schweigend aßen wir die Sandwiches, da fiel mir Samira ein, die Assistentin des Hoteldirektors der Denis Island Lodge auf den Seychellen, wo ich Daniel kennen gelernt hatte. Die beiden waren sehr vertraut miteinander umgegangen, ich hatte am Anfang sogar geglaubt, sie hätten etwas miteinander.
    »Das das ist doch mal ein Ansatz«, sagte Charly mit vollem Mund. »Worauf wartest du noch?«
    Aufgeregt nahm ich mein Handy. Zum Glück hatte ich Samiras Telefonnummer noch nicht aus dem Adressspeicher gelöscht und war froh, ihre dunkle, warme Stimme zu hören. Leider hatte sie zuletzt vor einem Monat von Daniel gehört.
    »Was für einen Eindruck hat er auf Sie gemacht?« Ich konnte meinen eigenen Herzschlag hören, als Samira sich ein paar Sekunden Zeit für die Antwort ließ.
    »Glücklich«, sagte sie und ergänzte nach einer kurzen Pause. »Ja, das trifft es. Er war glücklich. Habe ich recht, dass Sie der Grund dafür sind?«
    Ich wich einer Antwort aus, bedankte mich und bat Samira, mich sofort anzurufen, wenn Daniel sich melden sollte.
    Charly starrte mich fragend an. »Nichts«, sagte ich. »Er hat sich wochenlang nicht mehr bei ihr gemeldet.«
    »Männer«, sagte meine wichtigste, weil einzige Mitarbeiterin leicht genervt. »Zum Glück sind sie nicht alles.«
    Charly ging zur Bar und hielt eine gekühlte Flasche Weißwein in die Höhe, die sofort beschlug. »Nimmst du die Gläser?«
    Wir setzten uns auf den Balkon und tranken. Über uns funkelte der tropische Sternenhimmel in seiner ganzen Pracht, über dem Meer gingen Sternschnuppen nieder. Ohne dass ich es richtig merkte, fragte Charly mich über Daniel und unser Verhältnis aus. Am Ende hatte ich viel mehr erzählt, als ich wollte, aber das war auch egal, jetzt wusste sie wenigstens, dass er mir mehr bedeutete als eine kleine Liebelei.
    »Es hat dich also so richtig erwischt«, fasste Charly meine Erzählung in wenigen Worten zusammen. Ich atmete tief durch und nickte.
    »Ich kenne das.«
    Neugierig sah ich sie an. »Später vielleicht«, sagte sie und rückte ein Stück näher an mich heran. »Jetzt lass uns diesen Abend genießen. Im Gegensatz zu dir war ich noch nie in den Tropen.«
    Ohne, dass sie es wusste oder wollte, hatte Charly mein Gedankenkino in Gang gesetzt. Ich schloss die Augen und sah mich in Daniels Strandvilla auf den Seychellen. Ich lag auf dem Bett und er griff in die Schale mit Bonbons. Sekunden später fuhr seine Zunge durch meine triefend nasse Spalte, gleichzeitig blies er mir seinen Pfefferminzatem gegen die Schamlippen, was ein vorher nie gekanntes Kribbeln auslöste. Seine Hände lagen auf den Innenseiten meiner Schenkel. Ich stöhnte auf.
    »Gefällt es dir?« Ich hörte Charly wie durch Watte und öffnete die Augen. Zart streichelte sie meine Beine. Die Situation war mir komischerweise überhaupt nicht peinlich, schon früher hatte ich hin und wieder gedacht, sie könne lesbisch sein, so hartnäckig, wie sie sich jedem männlichen Annäherungsversuch, von denen es viele gab, verweigerte. Ich war froh, mich nicht abrupt von ihr abzuwenden, denn in ihrem Blick lag ein Flehen. Hatte sich die gute Charly in mich verliebt? Ich lehnte mich zurück und legte meine Hand auf ihre. »Lass gut sein, Charly. Ich mag dich wirklich, du bist eine wunderbare Frau und ich wünsche mir, dass wir Freundinnen sind.«
    Ich sah, dass sie schluckte, und bekam selbst eine Gänsehaut, weil mir der Moment auf einmal seltsam feierlich vorkam. »Aber ich bin stockhetero, musst du wissen.«
    Für einen kurzen Moment verdunkelte Traurigkeit ihre Augen, dann lachte sie glucksend. »Hey, glaubst du etwa, ich wollte dich verführen?«
    »Etwa nicht«, fragte ich mit gespieltem Entsetzen? »Findest du mich nicht reizvoll genug?«
    Charly hörte auf zu lachen und sah mich eine ewig dauernde Sekunde schweigend an. Ich

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