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Five Stars 02 - Wildes Verlangen

Five Stars 02 - Wildes Verlangen

Titel: Five Stars 02 - Wildes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Ann White
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hatte das Gefühl, dass sie einen Kampf mit sich selbst ausfocht. »Doch, du bist wunderbar. Nicht nur wunderschön, sondern vor allem klug und aufrichtig. Wärest du nicht meine Chefin, würde ich dich mit Gewalt ins Bett zerren und dir beweisen, dass der Sex zwischen Frauen um Längen besser ist, als er mit einem Mann jemals sein kann.«
    Wieder ließ sie ihr helles Lachen hören und meine Anspannung ließ nach. Wir alberten noch eine Weile herum, ehe Charly fragte: »Seit wann weißt du, dass ich auf Frauen stehe?«
    »Sicher erst seit ein paar Minuten. Aber wenn eine Frau wie du, die um jeden Finger einen Mann wickeln könnte, sich so standhaft jeder Beziehung verweigert und nicht mal einen One-night-stand riskiert, liegt es doch nahe, dass sie sich zu Frauen hingezogen fühlt. Gesehen habe ich dich nie mit einer Freundin, aber …. .«
    »Weil ich es nicht möchte. Noch nicht. In unserer Gesellschaft tun immer alle so aufgeklärt, aber wenn sich jemand als homosexuell outet, fangen trotzdem die Probleme an.«
    Sie lehnte sich zurück und schaute mich aus großen Augen an, bevor sie ergänzte: »Immerhin weiß ich jetzt sicher, dass meine Chefin mich nicht gleich rausschmeißt, wenn sie mich aus dem Zimmer einer der Damen hier kommen sieht.«
    »Es sei denn, es wäre Katja.« Ich konnte nicht an mir halten und prustete laut los.
    »Diese dumme Kuh?« Charlys Stimme überschlug sich fast. »Eher werde ich zur vertrockneten Jungfer!«
    Wir alberten wie zwei pubertierende Schulmädchen, die sich über den ersten Kuss unterhielten. Eine halbe Stunde später, die Flasche Wein war geleert, gingen wir zurück ins Zimmer.
    »Hilfst du mir, Charly? Ich muss Daniel finden, sonst gehe ich an der Ungewissheit kaputt.«
    »Natürlich«, sagte sie. »Du kannst dich auf mich verlassen.«

Neun
     
    »Freibier für alle!«
    Steve wedelte mit einem Zettel über dem Kopf, als er die Bar betrat, die der Crew vorbehalten und für die Kandidaten absolut tabu war. »Die Quoten steigen, Leute. Wir sind über den Berg.«
    »Hab’ ich’s dir nicht gesagt!« Katja fiel ihm um den Hals und er tätschelte ihren Hintern. Kein Zweifel, sie hatte es geschafft und ging mit ihm ins Bett, ich hatte das ja von Anfang an kommen sehen. Müde sackte ich auf meinem Barhocker in mich zusammen. Die letzten drei Tage waren die Hölle gewesen. Hätte mir jemand vorher gesagt, was für einen Stress so eine Liveproduktion mit sich brachte, wer weiß, vielleicht hätte ich den Job sogar abgelehnt. Es gab keine Sekunde Freizeit und mehr als sechs Stunden Schlaf, und die wegen der Zeitverschiebung auch nur mitten am Tag, waren nicht drin. Dazu kam der Druck, erfolgreich sein zu müssen, denn Mister Silberberg, so hatte Steve uns vor der ersten Sendung mitgeteilt, gab uns nur drei Folgen Zeit. Lag die Quote bis dahin unter zehn Prozent, nähme er die Show sofort vom Sender. Dementsprechend aufgeregt waren wir, als vorgestern die ersten Zahlen eintrafen. Die Werte waren ernüchternd, denn wir lagen unter acht Prozent. Gestern hatte sich das Ergebnis zwar leicht verbessert, zweistellig waren wir aber immer noch nicht.
    »Heißt das, wir dürfen weitermachen?« rief einer der Kameramänner fragend und seine Stimme war von einigen genossenen Bintang-Bieren schon leicht fahrig.«
    Steve reckte sich in die Höhe und blickte langsam in die Runde. »Freunde und Kollegen«, sagte er und erntete ein Raunen, weil er uns noch nie so angesprochen hatte, »Mister Silberberg bedankt sich bei euch allen. Unsere kleine Show geht weiter - bis zum bitteren Ende. Die letzte Sendung hatte … .» Er machte eine Kunstpause, wie ich ihn für dieses Affentheater hasste!
    »Nun sag schon!« Katja kreischte fast vor gespielter Begeisterung.
    »Elf Komma vier!« brüllte Steve in den Raum und seine restlichen Worte gingen in lautem Beifall unter.
    »Na dann gute Nacht«, sagte Charly und sie hatte Recht, wie Katjas Jubelgeheule unmissverständlich klar machte. Sie fühlte sich als die Siegerin des Abends. Als die Quoten nach den ersten Folgen im Keller vor sich hindümpelten, hatte sie Steve endlich da, wo sie ihn haben wollte. Als sie gestern, verspätet wie immer, das MAZ-Team saß schon eine Viertelstunde im Schneideraum, die Tür aufriss, ging sie gleich aggressiv auf mich los.
    »Wir können doch machen, was wir wollen, mit den Kandidaten bekommen wir nie eine Chance beim Publikum!«
    Sie ließ sich in den Stuhl direkt neben Steve fallen und giftete: »Wie konntet ihr eine

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