Five Stars - Gefaehrliche Versuchung
aber nicht in seiner Meditation stören und ging stattdessen duschen. Bestimmt zehn Minuten lang ließ ich das Wasser über meinen Körper laufen und cremte mich anschließend ausgiebig mit der duftenden Lotion von Moussa ein. In den leichten Bademantel gehüllt, der den Hotelgästen zur Verfügung stand, ging ich zurück ins Zimmer. Auf dem Tisch standen zwei Tablets mit Brötchen, Croissants, Marmeladen, Käse, Eierspeisen, Säften und Kaffee. Daniel saß lässig, immer noch ohne Hemd oder T-Shirt, am Tisch und blätterte in Papieren.
»Guten Morgen, Violetta. Hungrig?«
Er blinzelte mich schelmisch an. Und ob ich hungrig war nach dieser Nacht. Ich ging zu ihm und gab ihm einen Kuss. So sehr ich auch an seinen Lippen knabberte, er blieb standhaft und hielt sie geschlossen. Nun gut, dachte ich, dann eben später und setzte mich brav auf einen Stuhl. Mein Magenknurren beglückwünschte mich zu dieser Entscheidung. Ich konnte mich nicht erinnern, jemals mit so viel Lust gefrühstückt zu haben, wobei die Lust sich nicht nur auf das Essen, sondern auch auf den halb nackten Mann mir gegenüber bezog. Was machte er nur mit mir? Ich war zwar nicht prüde, aber auch kein Mädchen, das beim Anblick eines männlichen Oberkörpers, auch wenn er ein Prachtexemplar war, vor Geilheit zu sabbern begann. An diesem Morgen aber fiel es mir schwer, mich überhaupt auf das Gespräch zu konzentrieren. Immer wieder fiel mein Blick auf Daniels Hose und ich glaubte eine leichte Beule an der richtigen Stelle zu sehen. Oder war da nur der Wunsch der Vater des Gedankens? Daniel schien voll auf das Essen konzentriert, denn er würdigte mich fast keines Blickes und unser Gespräch drehte sich um Belanglosigkeiten, ohne die Sensationen der vergangenen Nacht mit einem Wort zu erwähnen. Endlich legte er die Serviette zur Seite und schaute mich lächelnd an. Ich nahm das sofort als Ermunterung und setzte mich auf seinen Schoß, wobei sich der Bademantel über den Brüsten öffnete. Er senkte den Blick und sein Atem ging schneller. Gleich würde er seine Lippen über eine meiner Brustwarzen legen, darin war er nämlich ein Meister. Er führte seinen Mund in die erwartete Richtung. Ich streckte ihm meinen Oberkörper entgegen und er schmatzte einen Kuss auf meine linke Brust.
»Tut mir leid, Violetta, aber es geht nicht. Mein Tag ist minutiös verplant, ich stecke bis zum Hals in Arbeit.«
Er umfasste mich mit seinen Armen, hob mich von seinem Schoß und stellte mich neben sich auf den Boden. So vorsichtig er mich auch behandelte, war es doch eine unsanfte Landung.
»Du solltest dir einen schönen Tag machen. Soll ich dir Moussa schicken?«
Ich schüttelte heftig den Kopf. In diesem Zustand würde ich diese intensiven Berührungen meines Körpers nicht aushalten. Meinen Schmollmund ignorierend, trank er sein Orangensaftglas leer und verschwand, mir noch einmal lässig zuwinkend, als er in der Tür stand. Was war das denn jetzt? Noch vor wenigen Stunden konnte er nicht genug von mir bekommen, trieb mich von Orgasmus zu Orgasmus und kam selbst mit einer Intensität, die ich bei keinem Mann erlebt hatte. Genuss bekam bei ihm eine neue Dimension, ich hatte mich beim Sex wie in einem Kokon gefühlt, abgeschottet von der Wirklichkeit und nur auf meinen und seinen Körper und die Wonnen konzentriert, die wir einander bereiten konnten. Jetzt ließ er mich hier stehen wie ein Schulmädchen und spielte den wichtigen Manager. War es etwa nur ein One-Night-Stand gewesen? Ich atmete tief durch. Wer kannte sich schon bei den Männern aus? Und wenn schon? Diese Nacht und ihre Gipfelpunkte konnte mir niemand mehr nehmen, allein deshalb hatte sich die Reise auf die Seychellen schon gelohnt. Ich trank den letzten Schluck lauwarmen Kaffees, griff den Badeanzug und rannte über den bereits warmen Sand zum Meer. Auch das Wasser war warm und umschmeichelte meinen Körper vom ersten Augenblick an. Ich tauchte unter der ersten Welle weg und schwamm mit kräftigen Zügen hinaus. Die Wellen hoben mich sanft nach oben und ich genoss es, mich tragen zu lassen. Hier war wirklich das Paradies! Ein Flugzeug zerriss die Stille, als es scheinbar zum Greifen nah über mir Richtung Landebahn flog. Ich spürte, wie sich ein Kloß in meinem Hals bildete. Morgen würde ich auch in so einer Blechkiste sitzen und Denis Island verlassen. Nicht nur der Insel musste ich Adieu sagen, sondern vor allem Daniel. Ich war mir nach dem Frühstück nicht sicher, ob wir uns jemals wiedersehen
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