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Five Stars - Gefaehrliche Versuchung

Five Stars - Gefaehrliche Versuchung

Titel: Five Stars - Gefaehrliche Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Ann White
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hatte insgeheim gehofft, Ambra ebenfalls von Denis Island zu überzeugen, dann hätten wir zwei Fliegen mit einer Klappe erschlagen und das Film- und Fototeam für beide Kampagnen benutzen können. Signore Ambra hatte aber auf karibisches Flair bestanden. So musste ich mit externen Leuten vorlieb nehmen, diese Teammitglieder saßen allerdings auf den unbequemen Plätzen hinten im Flugzeug, da hatte König nicht mehr mit sich reden lassen. Der Chef war in den letzten Tagen ohnehin seltsam gewesen, hatte mich oft aus den Augenwinkeln gemustert und ausgefragt, ob ich auch klarkomme? Ich wisse ja, wie wichtig der Auftrag wäre. Ob es nicht besser wäre, von den Seychellen aus zu arbeiten? Was sollten diese Fragen? Er wusste doch, dass auf Denis Island weder Telefon noch Internet gut genug war, um ein solches Event zu organisieren.
     
    Diesmal schlief ich kaum auf dem Flug. Ich war viel zu aufgeregt, Daniel endlich wiederzusehen. Wir hatten in den letzten Wochen nur drei Mal telefoniert und jedes Mal ging es in erster Linie um die Kampagne, für Privates blieb keine Zeit. Nein, das stimmte so nicht. Zeit wäre genug gewesen, aber Daniel würgte mich jedes Mal ab, wenn ich auf irgendetwas Privates zu sprechen kam oder ihm gestand, wie sehr ich mich auf das Wiedersehen freute. Seine E-Mails waren wesentlich liebevoller, immer wieder erkundigte er sich, ob König mich auch gut behandelte oder ob ich irgendwelche Hilfe benötigte. Vor allem aber fragte er wieder und wieder, ob ich angefangen hätte, die Löffelliste zu schreiben und welche Träume ich als erste verwirklichen wollte. Es kam mir vor wie eine Obsession und manchmal dachte ich, diese Neugierde habe nichts mit mir persönlich zu tun. Wer weiß, vielleicht fragte er jede Frau, mit der er einmal im Bett gewesen war, nach ihren Fantasien. Ich verstand ihn immer weniger und trotzdem sehnte ich mich nach ihm. Manchmal glaubte ich, den Verstand zu verlieren, so sehr wünschte ich mir, nur für eine Minute seinen Körper zu spüren, sein Lachen zu hören und in seinen Armen zu versinken.
     
    Als die Kleine Twinotter auf der Graslandebahn von Denis Island aufsetzte, schlug mein Herz so wild, dass ich mir fast Sorgen machte. Ich drückte meine Nase an die Scheibe. Ich war so sicher, dass Daniel mich erwartete, aber ich sah ihn nicht. Ich stieg die schmale Leiter hinunter, sog die würzige, samtene Tropenluft ein und schaute mich um. Mehrere Golfcarts warteten darauf, die Passagiere zur Begrüßung in die Empfangshalle zu bringen. Samira hatte mich erkannt und winkte mir freudig zu. Daniel war nicht gekommen. Ich spürte, wie mir die Enttäuschung Tränen in die Augen trieb. Nur jetzt nicht weinen. Samira kam auf mich zu.
    »Hallo Violetta, schön Sie wiederzusehen. Hatten Sie einen guten Flug?«
    Ich schluckte und war froh über diese Allerweltsunterhaltung, die mich über die Enttäuschung hinwegbrachte.
    »Ich habe Ihnen dasselbe Chalet reserviert wie beim letzten Mal. Sie können direkt hinfahren und wenn Sie sich frisch gemacht haben, besprechen wir den weiteren Ablauf.«
    Ich war froh, die Anmeldeprozedur überspringen zu können und schwang mich in eines der kleinen Elektroautos. Fünf Minuten später stand ich unter der Dusche. Ich durfte mich nicht gehen lassen. Wenn Daniel mich nicht sehen wollte ... . Diesmal konnte ich die Tränen nicht zurückhalten. Ich drehte mein Gesicht nach oben in den Wasserstrahl und wusch sie ab. Ich musste mich auf meinen Job konzentrieren, meine Zukunft hing davon ab, dass in den nächsten Tagen alles reibungslos klappte. Wenn diese Kampagne ein Erfolg wurde, machte ich mir einen Namen in der Branche, der mir alle Türen öffnete. Alle großen Agenturen würden sich um mich reißen, denn gute Social-Media-Manager waren gefragt. Dann könnte ich auf Five Stars und auf Daniel Mattis pfeifen. Ich atmete tief durch und begann mich abzutrocknen. Verdammt noch mal, ich wollte ihn doch gar nicht vergessen, im Gegenteil. Mein einziger Wunsch war, dass er jetzt hier zur Tür hereinkam, mich anlächelte, in den Arm nahm und ins Schlafzimmer trug ... . Allein der Gedanke machte meine Haut auf eine eigenartige Weise berührungsempfindlich. Alle Härchen stellten sich auf, jede Berührung mit dem Handtuch brannte wie Feuer. Schluss! Ich warf das Badetuch auf den Boden und verzichtete darauf, mich mit Moussas Lotion einzureiben, die ein guter Geist, vermutlich Samira, für mich bereitgestellt hatte. So musste es sein in einem Fünf-Sterne-Hotel,

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