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Flames 'n' Roses

Flames 'n' Roses

Titel: Flames 'n' Roses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiersten White
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Glück.
    Wir betraten die Turnhalle, die mit funkelnden Lichtern und kleinen Pavillons in einen Ballsaal umgewandelt worden war, und da merkte ich, dass ich tatsächlich leuchtete. Im schummrigen Licht funkelte mein Arm hell wie ein Leuchtfeuer. Ich warf einen Blick nach unten und bereute sogleich, ein Kleid mit einem so weiten Ausschnitt gewählt zu haben. Wenn mein Arm schon ein Leuchtfeuer war, dann war mein Herz so was wie eine Miniatursonne. Panisch versuchte ich es mit der Hand zu bedecken und blickte mich gehetzt um, bis mir einfiel, dass es ja niemand sonst sehen konnte.
    »Willst du tanzen?«, forderte mich Lend auf und führte mich in die Mitte der Tanzfläche. Ich bemühte mich, mein glühendes Handgelenk nicht zu beachten, als er meine Hände nahm, sie um seinen Hals legte und mich näher an sich zog, und lächelte stattdessen. Es lief irgendeine kitschige Ballade, aber das war mir egal, solange man dazu langsam tanzen konnte. »Tja, das wäre also der Abschlussball.« Er grinste mich an, während wir uns hin und her drehten. »Wie gefällt’s dir?« Ich strahlte. »Besser als Easton Heights. «

Ein ungebetener Gast
    Seit meinem iPod-Knöchelverstauch-Fiasko von vor zwei Jahren wusste ich zwar schon um meine katastrophalen Tanzkünste, aber Lend und ich schlugen jegliche Vorsicht in den Wind und wirbelten mit den anderen übers Parkett.
    Dann zog Lend mich zum Fotostand.
    »Einfach die klassische Pose, okay?«, vergewisserte er sich, als wir darauf warteten, an die Reihe zu kommen.
    Ich hob nur die Schultern. Ich hatte keine Ahnung, was er damit meinte, und es war mir auch egal, solange wir überhaupt ein Foto machten. Wie gesagt, ich wollte Beweise. Wir stellten uns nebeneinander und Lend legte seine Arme um meine Hüften. Doch im allerletzten Moment kippte er mich nach hinten, eine Hand an meinem Hinterkopf, und verpasste mir einen dicken Schmatzer direkt auf den Mund. Ich war so überrumpelt, dass ich sicher hingefallen wäre, wenn er mich nicht so fest an sich gepresst hätte. Nachdem es geblitzt hatte, zog er mich wieder hoch.
    »Du Blödmann!« Lachend boxte ich ihm gegen die Schulter. »Das wird das bescheuertste Foto aller Zeiten!«
    »Ich hab dir doch versprochen, ich würde dein Make-up ruinieren«, grinste er zufrieden.
    »Ja, und wo wir gerade dabei sind, ich geh mal eben zur Toilette und frische meinen Lippenstift ein bisschen auf.« Ich streckte die Hand aus und fuhr ihm mit dem Daumen über die Unterlippe. »Steht dir aber auch ganz gut, die Farbe.«
    »Du hast einen Lippenstift mit?«, fragte er verwirrt. Verständlicherweise, denn ich hatte schließlich keine Handtasche dabei.
    »Oh, du solltest niemals den Einfallsreichtum von uns Mädchen unterschätzen, wenn es darum geht, absolut notwendige Utensilien zu verstauen.« So ungern ich mich auch von ihm trennte: Ich war wild entschlossen, gut auszusehen, und zwar den ganzen Abend.
    »Fragst du denn keine von den anderen, ob sie mitkommt?«
    »Wie, ins Bad? Warum sollte ich?«
    »Na ja, Mädchen gehen doch nie allein auf die Toilette.«
    »Ich werde versuchen, mich in den zehn Sekunden nicht allzu einsam zu fühlen.«
    Er lächelte. »Ich warte am Getränkestand auf dich.« Schnell legte er noch einmal die Arme um mich und zog mich an sich. »Beeil dich«, flüsterte er und ließ mich dann los.
    Ich schwebte förmlich zu den Toiletten. Ein paar andere Mädchen standen vor den Spiegeln, unterhielten sich kichernd über ihre Dates und lästerten darüber, wer das unvorteilhafteste Kleid anhatte. Ich wurstelte den Lippenstift aus meinem BH. Das ist der Vorteil, wenn man nicht so üppig ausgestattet ist: zusätzlicher Stauraum.
    Nachdem ich mich wieder auf makellos getrimmt hatte, ging ich zurück in die Turnhalle und machte mich auf die Suche nach Lend. Dabei ließ ich automatisch den Blick über die dunkleren Nischen schweifen, um zu prüfen, ob auch nirgendwo Ärger lauerte.
    Genervt über mich selbst verdrehte ich die Augen und lachte. Hier gab es keine Vampire, Feen oder durchgeknallte brennende Mädchen. Für die Schüler dieser Highschool existierten solche Wesen ja noch nicht einmal.
    Lend winkte mir vom Getränkestand aus zu und zum ersten Mal seit Jahren spürte ich, wie sämtliche Spannung von mir abfiel.
    Gerade als ich bei ihm ankam, legte der DJ einen langsamen Song auf. »Weißt du was«, sagte er und beugte sich dabei so weit vor, dass seine Lippen mein Ohr berührten, »das demoliert jetzt vielleicht für immer meinen extrem

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