Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Flames 'n' Roses

Flames 'n' Roses

Titel: Flames 'n' Roses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiersten White
Vom Netzwerk:
griff an meinen Gürtel und drückte den Panikknopf meines Kommunikators. Dann zog ich Tasey hervor.
    Ich holte tief Luft und verkündete mit so strengem Gesicht wie möglich: »Hiermit verhafte ich Sie alle unter Berufung auf das Internationale Abkommen zur Kontrolle Paranormaler, Paragraf drei, Absatz sieben des Vampirüberwachungsgesetzes. Sie sind verpflichtet, sich innerhalb von zwölf Stunden in der nächsten Meldebehörde –«
    »Du bist von der IBKP?«, unterbrach mich einer der Vampire. Die anderen traten nervös auf der Stelle.
    »Ganz genau. Ich fürchte, ich muss euch bitten, euch schön in einer Reihe aufzustellen, damit ich euch Fußfesseln verpassen kann.« Ich wartete darauf, dass sie anfingen zu lachen.
    »Du willst uns nicht töten?«, fragte der, der offensichtlich der Anführer der Gruppe war, und musterte mich misstrauisch.
    »Warum fragen mich das immer alle?« Also echt jetzt, sah ich etwa aus wie ein psychopathischer Killer, oder was? Lag es vielleicht an den rosa Sneakers? Oder doch eher an den Herzchenohrringen?
    Die Vampire steckten die Köpfe zusammen und tuschelten miteinander.
    Ich wich Zentimeter für Zentimeter in Richtung Tür zurück, Tasey an meiner Seite, während ich immer wieder auf den Panikknopf drückte. Lish würde es sehen. Sie würde mir Hilfe schicken. Sie hatte mich noch nie hängen lassen. Aber wenn nicht bald Antwort auf meinen Notruf kam, dann würde ich gezwungen sein, etwas zu tun, was ich wirklich nicht tun wollte.
    Noch ungefähr dreißig Zentimeter trennten mich von meiner Freiheit, als sie sich wieder zu mir umdrehten. Ihr Anführer, der hochgewachsene Vampir mit dem gut aussehenden Lockenkopf als Cover, trat nach vorn. »Tut mir leid.« Ein bedauerndes Lächeln ließ seine Reißzähne aufblitzen. »Es ist ja schön, dass du nicht das bist, was uns jagt, aber wir sind auch nicht gerade große Freunde der IBKP. Und wir haben alle ziemlichen Durst.«
    »Wie jetzt, versuchst du es gar nicht erst auf die sexy Tour?«, fragte ich, um Zeit zu schinden. »Willst nicht wenigstens ein bisschen mit mir flirten? Denk an die unzähligen Vampirfans da draußen – die werden so was von enttäuscht sein.« Ich zog meinen silbernen Dolch aus der Scheide. Hätte ich doch bloß besser aufgepasst beim Messerkampftraining. »Also, hör zu. Du lässt mich gehen und ich verspreche dir, keinem zu erzählen, dass du kein bisschen charmant bist.«
    »Tut mir leid, Kleine.«
    »Okay.« Ich hob mit einer Hand das Messer, mit der anderen Tasey. »Dann bin ich wohl doch hier, um euch zu töten.« Wenn ich es schaffte, genügend von ihnen zu erledigen, könnte ich mit ein bisschen Glück zur Tür rausschlüpfen – schneller rennen als die konnte ich allemal.
    Drei Vampire griffen mich an und ich drosch drauflos. Zweien von ihnen konnte ich einen Elektroschock verpassen und sie klappten zusammen. Der dritte grapschte nach meinem Arm, aber ich stach mit dem Messer zu und er wich jaulend vor Schmerz zurück. Ich stürzte zur Tür, bekam sie aber nicht auf. Den Rücken dagegengepresst, blieb ich stehen.
    »Alle auf einmal!«, rief der Anführer und plötzlich griffen Dutzende Hände – glatte, normale Haut über der verwesten darunter – nach mir. Ich wehrte mich, aber selbst Vampire sind stark genug, wenn zwanzig gegen eine kämpfen. Nach wenigen Sekunden hatten sie mich an die Wand gedrängt; ich hielt Tasey und mein Messer zwar noch in den Händen, konnte aber nichts mehr damit ausrichten.
    Der Anführer stand dicht vor mir und sah mich an. Ich versuchte, mich auf sein Cover zu konzentrieren, nur auf sein Cover, aber alles, was ich sah, waren die milchig weißen Augen darunter, die mich aus eingesunkenen Höhlen anstarrten. Er lächelte. Am liebsten hätte ich losgeheult. Meine Rettung würde zu spät kommen.
    »Willst du gar nicht schreien?«, flüsterte er, beugte sich vor und fuhr mit den Lippen über meinen Hals. Mit seinen ekelhaften, toten Lippen. Ich spürte, wie sich sein Mund öffnete, und schloss die Augen. Die ganze Panik meiner ersten Vampirbegegnung als kleines Kind kam wieder hoch. Niemand würde mich retten. Mir blieb keine Wahl. Eine einzelne Träne rann mir die Wange hinunter.
    »Lorethan!«, schrie ich. Der Vampir zögerte; das war offensichtlich nicht das, was er erwartet hatte. »Ich brauche dich! JETZT!«
    Die kurze Unterbrechung reichte, um mir – buchstäblich – den Hals zu retten. Eine Explosion weißen Lichts durchschnitt den Raum. Die Vampire wichen instinktiv

Weitere Kostenlose Bücher