Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Flames 'n' Roses

Flames 'n' Roses

Titel: Flames 'n' Roses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiersten White
Vom Netzwerk:
noch lebe.« Ich stand noch immer nicht auf.
    »Du siehst müde aus.« Kurz verwandelte er sich noch mal in mich, um mir meine schweren Lider und die dunklen Ringe unter meinen Augen zu präsentieren.
    »Na, herzlichen Dank, das sieht man doch gerne. Sag mir doch gleich, dass ich beschissen aussehe.«
    Er lachte und verwandelte sich wieder zurück in den süßen Typen. »Deine Augen krieg ich immer noch nicht hin.«
    »Ich bin eben ein echtes Original«, sagte ich grinsend.
    »Sogar mehr, als du dir bewusst bist, glaube ich.«
    »Was soll das nun wieder heißen?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Bloß, dass ich noch nie einen Menschen getroffen habe, den ich nicht exakt kopieren konnte.«
    Mit finsterem Blick stand ich auf. »Pass auf, Waterboy, der einzige Paranormale in diesem Raum bist du.«
    »Wenn du meinst.«
    Ich war zu erschöpft für Lend und seinen Blödsinn.
    Der Eingang zu seinem Zimmer war breiter als eine normale Tür und vollkommen offen. »Wie sind denn die Sicherheitsvorkehrungen hier?«
    Er hob das Bein mit der Fußfessel. »Wenn ich die Türschwelle übertrete, geht der Alarm los und das Ding an meinem Knöchel macht zosch. «
    Kein Problem für mich also. »Ausgezeichnet. Bis dann.« Ohne ein weiteres Wort ging ich.
    Ich war noch nicht so oft im Sicherheitstrakt der Zentrale gewesen. Wenn die Paranormalen hier eintrafen, war meine Arbeit ja meistens schon erledigt. Ich entschied mich für die linke Abzweigung und lief den Flur entlang, bis ich in einen Bereich kam, wo ich mich wieder auskannte. Jetzt befand ich mich ganz in der Nähe der Datenverarbeitung, also ging ich hinein und fand dort Raquel, die hysterisch auf Lish einredete.
    »Das ist vollkommen inakzeptabel! Irgendwas müssen die Werwölfe doch finden!«
    Lish sah über Raquels Schulter, entdeckte mich und brach in Tränen aus. Zumindest glaubte ich, dass es das war, was sie tat. Ich hatte sie noch nie weinen sehen und natürlich waren da eigentlich auch keine Tränen, weil sie ja unter Wasser war, aber ihr verzerrtes Gesicht und die bebenden Schultern waren Hinweis genug.
    Raquel drehte sich um, quietschte erstickt und schlang die Arme um mich. »Sie haben dich nicht gefressen!«
    »Nein, sie haben mich nicht gefressen.« Ich musste über die seltsame Parallele zu heute Nacht lachen und unterdrückte meine eigenen Tränen der Erleichterung. Mann, war ich froh, wieder bei Raquel und Lish zu sein. Zwischenzeitlich hatte ich ernsthaft befürchtet, die beiden nie wiederzusehen. Raquel bemühte sich, die Fassung wiederzugewinnen, und hielt mich eine Armlänge von sich weg. »Was ist denn passiert, um Himmels willen? Wo warst du? Und warum hast du die ganzen Vampire umgebracht?«
    »Ich – Moment mal, wie bitte? Die Vampire umgebracht?«
    Sie nickte streng. Auch für Mitglieder der IBKP ist es alles andere als okay, Paranormale zu töten. Alle Paranormalen sind als gefährdet eingestuft, darum dürfen wir auch die fiesesten von ihnen nur kastrieren, statt sie, na ja, einfach kaltzumachen.
    »Ich hab sie doch nicht umgebracht! Die waren nur einen Biss davon entfernt, mich umzubringen! Ich hab ein paar geschockt und ein bisschen mit meinem Silbermesser rumgefuchtelt, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ich kein Herz erwischt habe.«
    »Und wie bist du da rausgekommen?«
    Ich sah zu Boden. »Ich hab nach Reth gerufen.«
    Sie stieß einen »Dieser Schlamassel ist ja noch viel größer, als ich dachte« -Seufzer aus. »Und wie kommt es dann zu zwanzig toten Vampiren?«

Hanteln, Jungs und anderer Stumpfsinn
    Raquels Vampirgeschichte hatte Vorrang. »Als die Leute vom Notrufteam ankamen, haben sie nur tote Vampire vorgefunden.«
    »Gepfählt?«, fragte ich.
    »Wir wissen nicht, wie sie gestorben sind. Es gab keine Wunden, kein Indiz für irgendeine der üblichen Arten, Vampire zu töten. Was haben die denn überhaupt alle da gemacht?«
    »Keinen Schimmer. Ich bin meinem Vampir gefolgt, und als ich den Raum stürmen wollte, waren sie alle da drin. Nach mir kamen auch noch ein paar rein, die haben dann hinter sich abgeschlossen.« Ich zog die Stirn kraus und versuchte, mich zu erinnern. »Allerdings schienen sie auch zu denken, dass ich sie umbringen wollte.«
    »Bist du sicher, dass du nichts gemacht hast?«, fragte Raquel. Die Falte zwischen ihren Augenbrauen vertiefte sich.
    »Außer mich beinahe aussaugen zu lassen, meinst du? Ja, ich bin sicher.«
    Sie seufzte ihren typischen »Warum nur ich?« -Seufzer. »Und wo warst du nun?«
    Müde rieb

Weitere Kostenlose Bücher