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Flames 'n' Roses

Flames 'n' Roses

Titel: Flames 'n' Roses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiersten White
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könnte?«
    Sie schüttelte den Kopf. Dann kräuselten sich ihre Augen zu einem Lächeln und sie lehnte sich verschwörerisch gegen die Scheibe. »Ich habe aber gehört, dass er nach Papier und Stiften gefragt hat. Raquel dachte schon, er würde aufschreiben, was er weiß, aber er wollte bloß zeichnen.«
    Ich grinste. Was auch immer Lend sonst war, er war auf jeden Fall ein Profi darin, Raquel auf die Palme zu bringen. Eigentlich war das ja mein Job, aber irgendwie fand ich es gar nicht übel, ihm einen Teil der Arbeit abtreten zu können.
    »Apropos Raquel – weißt du, wo sie ist? Ich muss mit ihr reden.« Ob sie mir das mit Reth nun glaubte oder nicht, sie musste mir helfen, den namentlichen Befehl zu widerrufen.
    »Sie hat heute den ganzen Tag Besprechungen.«
    Wenn es in der Zentrale irgendjemanden gab, der noch härter arbeitete als Lish, dann war es Raquel. Sie wohnte auch hier und schuftete gefühlte vierundzwanzig Stunden am Tag. Ich konnte mich nicht erinnern, dass sie sich jemals Urlaub genommen hätte. Irgendwie gefiel es mir so. Ohne sie würde ich mich hier viel einsamer fühlen.
    Frustriert nickte ich. Aber dann machte es klick: Wenn Raquel den ganzen Tag Besprechungen hatte, dann bedeutete das, dass ich machen konnte, was – und besuchen konnte, wen – ich wollte. Ich lächelte Lish zu. »Schon okay. Ich rede einfach später mit ihr. Danke!«
    Ich rannte wieder zurück in mein Zimmer. Nach einem prüfenden Blick in den Spiegel raffte ich all meine Zeitschriften, meinen Minivideoplayer und ein paar Bücher zusammen. Dann steckte ich mir Tasey und mein Messer in den Gürtel und machte mich auf den Weg zu Lend.
    Als ich um die Ecke kam, sah ich gerade noch Jacques weggehen. Perfektes Timing. Ich flitzte den Flur hinunter und schlüpfte ins Zimmer. Lend, heute als attraktiver schwarzer Typ, saß auf dem Bett und aß sein Mittagessen.
    »Na, da hat sich aber einer hübsch gemacht heute«, begrüßte ich ihn. Überrascht sah er auf und lächelte dann.
    »Was machst du denn hier?«
    Ich ließ den ganzen Kram auf den Boden fallen. »Mir ist langweilig und dir ja wohl auch. Ich dachte mir, dann langweilen wir uns halt zusammen.«
    Er kniff die Augen zusammen. »Das wird jetzt aber nicht so eine von diesen Guter-Bulle-böser-Bulle-Geschichten, oder?«
    Ich lachte. »Mir ist es ziemlich egal, was du Raquel erzählst und was nicht. Aber du bist hier der einzige Mensch – na ja, zumindest mehr oder weniger – in meinem Alter und ich dachte mir, wir könnten ein bisschen … äh … zusammen rumhängen.« Mich durchfuhr ein schrecklicher Gedanke: Was, wenn er gar nicht mit mir rumhängen wollte?
    Klar gäbe es Schlimmeres. Zum Beispiel, wenn er wirklich ein paranormaler Psychokiller wäre und nur auf den perfekten Moment gewartet hätte, mich um die Ecke zu bringen. Aber das erschien mir eher unwahrscheinlich. Und selbst wenn, würde mich das noch lange nicht so verletzen, wie wenn ein Typ, der so alt war wie ich, mich für zu uncool hielt, um mit ihm rumzuhängen. Besonders ein Typ, der so alt war wie ich und der auf so viele verschiedene Arten süß sein konnte.
    Zu meiner Erleichterung lächelte er wieder. »Klingt gut.«
    Er stand vom Bett auf, kam zu mir herüber und warf einen Blick auf die Sachen. »So was liest du?« Er hob zweifelnd eine Augenbraue angesichts meiner Teeniezeitschriften voller Mädchenkram und unscharfer Paparazzifotos von Stars.
    »Hey, komm mal von deinem hohen Ross runter. Ich interessiere mich eben für Populärkultur. Und die ist schließlich nicht ohne Grund populär, klar?«
    Er schüttelte den Kopf, grinste aber amüsiert. Dann schnappte er sich den Minivideoplayer, setzte sich auf den Boden, den Rücken ans Bett gelehnt, und schaltete ihn ein. »Ist da noch irgendwas anderes drauf außer Easton Heights?«
    »Easton Heights ist die mit Abstand beste Serie, die gerade im Fernsehen läuft, nur dass du’s weißt. Aber wenn dir das nicht gut genug ist« – ich rümpfte entrüstet die Nase –, »wär vielleicht ein Blick in den Filme-Ordner nicht schlecht.«
    Er musste lachen. Der schwarze Typ zerschmolz und an seine Stelle trat niemand anderes als Landon, der unübertrieben schärfste Typ der Welt und intriganteste Casanova der Easton Highschool.
    »Das gibt’s doch nicht!«, rief ich viel zu laut. »Ist ja irre!«
    Er lachte über meine Reaktion und scrollte sich dann weiter durch den Filme-Ordner. Ein Teil von mir kriegte sich fast nicht mehr ein darüber, dass ich mich

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