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Flames 'n' Roses

Flames 'n' Roses

Titel: Flames 'n' Roses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiersten White
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geordneteren Ort machte? Wow. Wie uncool war das denn?
    »Könntest du denn gehen, wenn du wolltest?«
    Ich zuckte mit den Schultern. Das Thema gefiel mir nicht. Lange Zeit war ich hier ziemlich glücklich gewesen, aber seit der Sache mit Reth hatte ich begonnen, mich zu fragen, wie meine Alternativen aussahen – und Angst bekommen, dass ich vielleicht gar keine hatte. Es war einfacher, nicht darüber nachzudenken. Niemand sonst hatte je davon angefangen, und es jetzt so schonungslos von Lend zu hören, verursachte mir regelrecht Magenschmerzen. »Ich weiß nicht. Es ist sicherer, wenn ich hierbleibe.«
    »Für dich oder für die?«
    »Vergiss es einfach, ja? Das ist mein Job, mein Leben. Mir geht’s gut, so wie es ist.«
    Er hob beschwichtigend die Hände. »Tut mir leid. Mir kommt’s nur so vor, als wärst du eher so was wie ihr Eigentum und nicht ihre Angestellte.«
    »Menschen können die gar nicht hier festhalten«, fauchte ich. »Die internationalen Bestimmungen besagen, dass sie nur Paranormale gefangen halten und überwachen dürfen.«
    Wieder dieser Blick, den er so gut draufhatte. Ich sah in seine wässrigen Augen, sie wirkten traurig. »Evie, du bist nicht gerade das, was man als normal bezeichnen würde.«
    Verärgert stand ich auf, sammelte meine Zeitschriften ein und riss ihm den Videoplayer aus den Händen. »Zumindest weiß ich, wie ich aussehe.« Ich stürmte wütend aus dem Zimmer.
    Auf halbem Weg den Flur hinunter musste ich mich an der Wand abstützen; ich konnte kaum atmen. Er hatte vollkommen recht.

Therapeutische Maßnahmen
    »Blöd, blöd, blöd«, murmelte ich vor mich hin, als ich die Flure hinunterstapfte. Ich war mir zwar nicht sicher, wer oder was genau blöd war, aber es kam mir vor, als wäre es in letzter Zeit so einiges gewesen. Lend zum Beispiel, mit seiner ewigen Fragerei, mit der er mich zwang, über Dinge nachzudenken, über die ich eigentlich gar nicht nachdenken wollte.
    Vor Raquels Büro blieb ich stehen. Sie musste mir das mit Reth einfach glauben und irgendwas wegen des Befehls unternehmen, den ich ihm gegeben hatte. Sie war immer noch der Meinung, dass die Feen sich gar nicht für uns Menschen interessierten. Natürlich kannte auch sie die alten Geschichten, in denen Feen Sterbliche in ihr Reich entführten und sie dort für sich tanzen ließen (klingt bescheuert, ich weiß). Aber seit die IBKP ihren Feen den namentlichen Befehl erteilt hatte, so was gefälligst sein zu lassen, waren sie der Meinung, der Fall wäre damit erledigt.
    Ich klopfte und die Tür glitt auf. Raquel stand an ihrem Schreibtisch und ordnete Papiere. Sie wirkte müde und gestresst. »Was ist, Evie? Ich muss in fünf Minuten wieder zurück.«
    Ich trat ein, setzte mich und schmollte ihren Schreibtisch an. Eigentlich hatte ich vorgehabt, ihr das von Reth zu erzählen, und Fehls komischen Kommentar, ich sei sein Mädchen, als Beweis anzuführen, doch als ich den Mund aufmachte, kam etwas ganz anderes heraus. »Was, wenn ich gehen will?«
    Überrascht sah sie mich an. »Was meinst du damit?«
    »Ich meine, wenn ich kündigen würde? Was, wenn ich keine Lust mehr auf all das hier hätte? Wenn mir die dämlichen Vampire und die bescheuerten Werwölfe, die Poltergeister und Trolle und die ganze Zentrale auf die Nerven gingen? Was, wenn ich genug hätte von diesen psychotischen Feen? Was, wenn ich aufs College wollte?«
    Raquel setzte sich hin. »Liebes, wie kommst du denn auf einmal darauf?«
    »Ich weiß nicht, ich bin nur … Du hast meine Frage nicht beantwortet! Was, wenn ich gehen will?«
    »Du willst doch gar nicht gehen.« Sie musterte mich mit verständnisvollem Blick, ein mütterliches Lächeln auf den Lippen. Es machte mich rasend. Sie war nicht meine Mutter.
    »Vielleicht ja doch. Was willst du dagegen tun – mir ’ne Fußfessel verpassen?« Ich wartete auf ihren »Sei nicht albern, Evie« -Seufzer. Aber er kam nicht. Tatsächlich seufzte sie nicht nur nicht, sie sah richtig verstört aus. Entsetzt riss ich die Augen auf. »Oh Mann. Das würdest du wirklich, oder?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Mach dich nicht lächerlich. Du weißt doch, wie wichtig du mir bist und dass ich nur das Beste für dich will. Ich –«
    Ich stand auf. Ihr Zögern hatte mir alles bestätigt, da konnte sie jetzt noch so sehr versuchen, die Ersatzfamilienkarte auszuspielen. Ich konnte hier wirklich nicht weg. Ohne ein weiteres Wort ging ich und machte mich direkt auf den Weg in die Datenverarbeitung.
    Lish war

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