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Flames 'n' Roses

Flames 'n' Roses

Titel: Flames 'n' Roses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiersten White
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überrascht, mich so schnell wiederzusehen. »Hallo, Evie, was ist los?«
    »Wie ist meine Klassifikation?«
    Sie runzelte die Stirn. »Was meinst du?«
    »Ich meine: Wie ist meine Klassifikation, Lish? Guck nach. Jetzt.«
    »Die klassifizieren doch nur Paranormale. Das weißt du.«
    »Tja, dann sollte ich ja eigentlich nicht da drin sein, also macht’s auch nichts, wenn du mal kurz nach mir suchst.«
    »Meinetwegen.« Sie zuckte mit den Schultern und wedelte mit den Händen vor ihren Bildschirmen herum. Plötzlich wurden ihre Augen ganz schmal. »Oh.«
    »Was ist?« Es fühlte sich an, als wäre mir ein Ziegelstein in den Magen geplumpst, schwer und mit scharfen Kanten.
    »Ich … du … es gibt eine Klassifikation.« Sie sah mich an und in ihrem Blick lag Sorge.
    »Was steht drin?«, flüsterte ich.
    »Evie, das ändert doch nichts. Du bist dadurch nicht anders.«
    »Was steht drin?« Meine Stimme klang jetzt hart.
    Nach ein paar Sekunden wandte Lish sich wieder dem Bildschirm zu.
    »Da steht, du bist eine ›Paranormale der Stufe sieben, Herkunft unbekannt, humanoid-sterbliche Form‹. Und dein Status lautet ›geschützt‹ und ›im Einsatz‹ und außerdem ›unter Beobachtung‹.«
    Ungläubig schüttelte ich den Kopf. Paranormale wurden nach diversen Faktoren kategorisiert: nach dem Niveau ihrer Fähigkeiten, wie häufig sie vorkamen, wie gefährlich sie waren und danach, wie viel über sie bekannt war. Vampire liefen unter Stufe zwei. Lish war eine Vier. Feen – Feen! – waren Stufe sechs. Eine Sieben war mir noch nie begegnet.
    Es war, als wäre in meinem Gehirn gerade ein Kurzschluss passiert. Ich hatte ja immer gewusst, dass ich irgendwie eigenartig war. Aber ich war davon ausgegangen, dass ich ein normaler Mensch mit einer paranormalen Fähigkeit war und keine Paranormale, die ein bisschen Menschenkram draufhatte.
    »Evie«, sagte Lish und wartete, bis ich ihr in die Augen sah. »Dir war doch klar, dass du anders bist. Lass nicht zu, dass das hier etwas daran ändert, wie du dich siehst. Die IBKP …« Sie zögerte und beugte sich dann näher zur Scheibe. »Die IBKP hat nicht immer mit allem recht. Du bist nicht paranormal.« Sie lächelte mir zu, doch in ihren großen grünen Augen lag Traurigkeit. »Du bist etwas Besonderes. Und das ist nicht dasselbe.«
    Ich konnte nicht weinen, noch nicht, und jetzt hier bei Lish zu sein, war einfach zu hart. Ich wusste, dass sie mich verstand, aber ich selbst war noch nicht bereit für all das. Also nickte ich ihr nur zu und ging. Wie betäubt wanderte ich durch die Zentrale. Als ich fast bei meinem Zimmer angekommen war, erschien an der Wand gegenüber von mir der weiße Umriss einer Pforte. Ich blieb stehen und wartete ab, wer herauskommen würde. Zu diesem Zeitpunkt wäre mir sogar Reth willkommen gewesen.
    Doch es war eine andere Fee. Sie hatte mich ein paarmal transportiert, aber ich wusste ihren Namen nicht. Sie begleitete einen Werwolf hinaus und wollte gerade wieder verschwinden.
    »Warte!«, rief ich. Die Fee drehte sich zu mir um, ihre großen violetten Augen blickten desinteressiert. »Ich brauche einen Transport.«
    »Ich habe aber keine Anweisung erhalten.«
    »Der Auftrag ist auch gerade erst reingekommen. Und ich bin dazu befugt, das weißt du ja wohl.« Ich bemühte mich, besonders ungeduldig zu wirken. »Höchste Dringlichkeitsstufe.«
    Sie nickte gleichgültig und streckte die Hand aus. Ich nahm sie und wir traten in die Dunkelheit. »Wohin?«
    Ich biss mir auf die Lippe. Darüber hatte ich gar nicht nachgedacht. »Äh …« Dann fiel mir eine meiner Einsackmissionen von vor ein paar Monaten ein. Das war in Florida gewesen, in der Nähe eines Einkaufszentrums. Wie hieß das noch gleich? »Zum Everglades Shoppingcenter in Miami.« Hoffentlich reichte das. Normalerweise bekamen die Feen ihre Instruktionen von Lish – ich wusste nicht, wie genau die Angaben sein mussten. Aber so, wie Lish es mir einmal erklärt hatte, liegt in Namen für Feen eine besondere Kraft. Wenn man ihnen den Namen des Ortes nannte, an den man wollte, dann fanden sie ihn auch.
    So komisch das auch sein mochte, heute war es überaus nützlich; schon nach wenigen Schritten öffnete sich vor uns eine Pforte. Ich trat nach draußen. »Danke«, sagte ich noch, aber die Fee war schon verschwunden.
    Beinahe alle meine Ausflüge fanden nachts statt. Ich hob das Gesicht zur Sonne und genoss ihre Strahlen und die leichte Feuchtigkeit, die in der Luft lag. Es war erst März, aber das

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