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Flames 'n' Roses

Flames 'n' Roses

Titel: Flames 'n' Roses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiersten White
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Nicht nur, dass ich überhaupt nichts rausgefunden habe, helfen konnte ich auch keinem.«
    Ich stieß ihn mit der Schulter an. »Mir hast du geholfen.«
    Er schubste zurück. »Na, wenigstens etwas.«
    Ein glückliches Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus. Um dann von einem Stirnrunzeln abgelöst zu werden – Lend gehörte nicht hierher. So sehr ich mir auch wünschte, dass er niemals fortging: Das Ganze war einfach totaler Blödsinn. »Ich rede mal mit Raquel. Vielleicht kriegen wir dich ja doch irgendwie hier raus.«
    Er lachte, aber es klang alles andere als fröhlich. »Die lassen mich nicht weg. Und selbst wenn, dann nur mit dieser Fußfessel, und das würde bedeuten, dass ich nicht nach Hause könnte.« Er wandte sich zu mir, sein Gesicht war ernst. »Aber du solltest gehen. Du könntest es hier raus schaffen, du könntest abhauen.«
    Traurig schüttelte ich den Kopf. »Ich kann nicht. Außer der IBKP habe ich nichts und niemanden. Ich habe kein Geld, keine Familie, keinen Ort, wo ich hinkann.« Seit ich herausgefunden hatte, dass die Behörde, die sich um mich kümmerte, mich eigentlich für eins der Wesen hielt, vor denen sie die Welt beschützte, fiel es mir wesentlich schwerer zu vergessen, dass ich komplett allein war. Immer wieder spukten mir Reths Worte durch den Kopf. Blöde Fee, verdammt! Ich seufzte tief. »Mann, mir ist noch nicht mal nach einer Folge Easton Heights. «
    Lend legte einen Arm um mich und tätschelte mir die Schulter. »Dann hat die Sache ja wenigstens ein Gutes.«
    Lachend stieß ich ihm meinen Ellenbogen in den Bauch. »Blödmann.«
    »Ihr habt hier nicht zufällig WLAN?« Er ließ den Arm sinken und deutete auf meinen Laptop.
    »Leider nein.«
    »Evie!« Auf einmal stand Raquel in der Tür. »Warum hast du deinen Kommunikator nicht dabei?«
    »Hab ich vergessen. Was ist denn?«
    »Ich habe einen Auftrag für dich.«
    »Im Ernst jetzt? Heute?« Nach dem, was ich heute durchgemacht hatte, hätte ich mir ja wohl wenigstens einen freien Tag verdient.
    »Ja, heute, und zwar sofort. Beeil dich.«
    Seufzend stand ich auf. Den Laptop ließ ich Lend da. Der arme Kerl konnte ein bisschen Unterhaltung gut gebrauchen. »Bis später, Lend. Und danke noch mal, dass du dich hast grillen lassen, um mich zu retten und so.«
    »Jederzeit gern.«
    Ich folgte Raquel hinaus. »Nicht, dass ich nervös bin oder so, ich wäre ja nur bei meinem letzten Einsatz fast abgekratzt und dann hat Reth mir heute ein Loch in den Arm geschmort, was ja alles kein Problem ist, aber worum geht’s denn genau bei dem Auftrag?«
    »Du musst nach Irland. Möglicherweise eine Moorhexe.«
    »Eine Moorhexe? Igitt. Kann das nicht jemand anders machen?« Ich hatte erst einmal mit einer Moorhexe zu tun gehabt, aber das war ziemlich fies gewesen.
    »Nein, wir haben keine Bestätigung. Du musst erst mal die Lage checken, bevor wir sie einfangen können. Weißt du nicht mehr, wie das mit Alex war?«
    Ich musste lachen. Alex war dieser unglaublich schüchterne Tollpatsch, der eine Zeit lang in unserer Abteilung gearbeitet hatte, eins neunzig groß und ungefähr fünfundsechzig Kilo, wenn’s hochkam. Der Kerl wusste in der Theorie alles, was man über jegliche paranormalen Wesen wissen konnte, aber in der Praxis war er absolut nutzlos. Einmal hatte er uns stolz wie Oskar diese angebliche Moorhexe angeschleppt. Tja, wie sich herausstellte, war sie aber nichts weiter als eine ziemlich hässliche, ziemlich alte Frau. Dumm gelaufen. Alex wurde nie wieder zu einem Einsatz geschickt und versauerte seitdem hinter Aktenbergen.
    »Ich hasse Moorhexen.« Eklige Dinger. Ekliger als eklig. Tausendmal schlimmer als Vampire.
    »Jacques wird dich begleiten. Ich will nicht, dass du in nächster Zeit allein rausgehst.«
    »Mir soll’s recht sein.« Jacques war, selbst wenn man die offensichtlichen Vorzüge seines Werwolfdaseins nicht mitzählte, ein Kerl wie ein Baum. Definitiv der Typ Begleiter, den man sich wünschte, wenn man ein klitzekleines bisschen nervös war.
    Ich machte noch einen kurzen Zwischenstopp in meinem Zimmer, um meine Tasche mit den Fußfesseln, meinen Kommunikator, Tasey und mein Messer einzusammeln.
    Wir trafen Jacques vor dem Transportzentrum, wo schon eine Fee auf uns wartete. Fehl. Natürlich, es musste unbedingt eine der wenigen sein, die mir Beachtung schenkten. Eigentlich hatte ich von Feen fürs Erste wirklich die Nase voll, aber es half ja nichts, ich musste meinen Auftrag erledigen. Fehl sagte kein Wort,

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