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Flames 'n' Roses

Flames 'n' Roses

Titel: Flames 'n' Roses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiersten White
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scharfen Anblick mal bloß zurückhalten konnte.
    Ich prustete los. »Keine Chance.«
    Beleidigt verzog er das Gesicht. »Wie bitte?«
    »Danke, aber ich steh eher auf Typen mit Puls. Lish, sag Bescheid, wenn ich dir irgendwie helfen kann. Bis später.«
    Sie sah kurz auf und winkte. Ich vermisste sie. Wenn das Chaos hier sich irgendwann gelegt hatte, mussten wir uns auf jeden Fall wieder öfter sehen.
    Ich war überrascht, als Raquel mich auf meinem Kommunikator anpiepste. Zuerst wollte ich gar nicht reagieren, aber da ich sowieso nichts Besseres zu tun hatte, ging ich zu ihrem Büro. Sie saß am Schreibtisch und sah mit angespanntem Lächeln zu mir hoch. Unter ihren Augen lagen dunkle Schatten und aus ihrem Haarknoten hatten sich ein paar Strähnen gelöst. Das war neu.
    »Evelyn, danke, dass du gekommen bist.«
    Ich zuckte gleichgültig mit den Schultern. Beinahe hätte ich spitz entgegnet, dass ich ja keine Wahl gehabt hatte, aber der Verband an ihrem Hals hielt mich davon ab. Zum Glück reichte ein Biss nicht aus, um sie zu verwandeln.
    »Ich weiß, dass du in letzter Zeit viel Stress gehabt hast. Das war sicher nicht immer leicht. Wenn das alles hier vorbei ist, fahren wir beide in Urlaub.«
    Damit hatte ich jetzt mal so gar nicht gerechnet. »Wie jetzt, ein richtiger Urlaub? Also so was, wo wir die Nacht im Hotel oder so verbringen und tagsüber einfach rumlaufen oder schlafen oder abhängen?«
    Sie lächelte. »Ja, ein richtiger Urlaub eben. Wir fahren wohin du willst.«
    Mann, all die Möglichkeiten … Ich konnte nicht anders, als zurückzulächeln. Natürlich war zwischen uns deswegen nicht alles wieder in Ordnung, bei Weitem nicht, aber das war ein Riesenzugeständnis von ihr. Ich hatte noch nie mitgekriegt, dass sie sich auch nur einen einzigen Tag freigenommen hatte. »Klingt ganz okay.«
    Es klang mehr als okay. Wir beide an einem wunderschönen, warmen Ort. Fast wie eine Familie.
    »Gut. So, ich habe jetzt jede Menge Papierkram zu erledigen und dann noch ein paar Besprechungen.«
    »Oh. Ja, klar.« Ich weiß nicht, was ich erwartet hatte, aber ich war enttäuscht, als ich ging. Wir hatten über gar nichts Wichtiges geredet, über nichts von dem, was wir doch so dringend besprechen mussten. Ich wollte gerne in der Zentrale helfen. Aber sie wollte mich nach meinem Ausbruch wahrscheinlich so weit vom Vorstand fernhalten, wie es nur ging. Und ich war mir sicher, dass sie nicht noch mal über Lend reden wollte.
    In meiner Einsamkeit versuchte ich, mich zu Lend zu schleichen, aber der Flur war diesmal brechend voll mit Werwölfen, die noch einmal alles überprüfen wollten, bevor sie betäubt wurden. Dann musste ich wohl später wiederkommen, auch wenn das Warten meine Enttäuschung nicht gerade erträglicher machte.
    Zum Glück lief heute Abend wenigstens Easton Heights, wenn auch nur eine Wiederholung. Ich schlüpfte in eine schwarze Leggings und ein ärmelloses Top (die Heizung hatte ich von 29 auf 32 Grad hochgestellt – warum auf einen Urlaub im Süden warten?) und kuschelte mich auf die Couch. So war mir gerade eben warm genug. Die Sendung fing gerade an, als mein Videobildschirm summte – ich schrak zusammen. Lish.
    »Was ist los?«, rief ich, bemüht, nicht gleich in Panik zu geraten. Es war doch nicht etwa schon wieder was passiert?
    »Heute läuft doch Easton Heights, oder?«, fragte die monotone Stimme.
    »Ja, klar. Ich hätte bloß nicht gedacht, dass du Zeit hast.«
    »Die Werwölfe schlafen alle tief und fest und der Rest ist endlich untergebracht und in Sicherheit. Ich bin gespannt, wen Landon diese Woche küsst.«
    Ich lachte. »Ich auch.« Ich drehte den Videobildschirm zum Fernseher. Das war zwar nicht ganz so gut, wie im selben Zimmer zu sein, aber fast.
    Ich stellte mir vor, Lend säße neben mir auf der Couch und wir würden Händchen halten. Im Kopf war ich schon so oft die ganzen Momente durchgegangen, als wir uns an den Händen gehalten hatten, und hatte mich jedes Mal gefragt, ob das tatsächlich als echtes Händchenhalten zählte. Natürlich wünschte ich mir das, aber eigentlich war es immer nur so weit gekommen, wenn der eine den anderen trösten wollte. Nicht im Sinne von: Hey, ich mag dich und ich möchte gern hier sitzen und mit dir Händchen halten, weil es mich glücklich macht, dich zu berühren.
    Die Folge war zur Hälfte um, als Lish plötzlich sagte: »Verdammte piep, was ist das denn?«
    »Was?«, fragte ich und drehte den Bildschirm zu mir.
    »Meine Koordinaten

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