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Flames 'n' Roses

Flames 'n' Roses

Titel: Flames 'n' Roses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiersten White
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hast mir immer viel Freude bereitet, mein Herz. Ich habe wirklich große Hoffnungen in uns gesetzt.«
    Mit gezogenem Messer trat ich vor ihn und hielt ihm die Spitze dicht an den Hals. »Halt die Klappe! Und zwar sofort. Du bringst Lend und mich jetzt hier raus.«
    »Nichts lieber als das. Unglücklicherweise darf ich dich aber nicht berühren und du kannst nicht durch die Feenpforte, wenn du mir nicht die Hand gibst. Ich hoffe, du verstehst das, ich habe da diesen überaus strengen Befehl von der IBKP, gegen den ich auf keinen Fall verstoßen darf.«
    Ich schloss die Augen und schüttelte den Kopf. Es musste doch irgendwie anders gehen. Ich wollte seinen Namen nicht noch einmal benutzen, es war einfach zu gefährlich.
    »Evie!«, rief Lend mit Panik in der Stimme.
    Ich öffnete die Augen wieder. Die Tür hatte angefangen, in der Mitte rot zu glühen. Sie kam. »Mist, Mist, Mist.« Wir würden sterben. Mein Blick huschte wieder zu Reth.
    Er beobachtete mich, eine Augenbraue hochgezogen und ein Glitzern in den goldenen Augen. »Ich fürchte, dir bleibt nicht mehr viel Zeit, mein Herz.«
    »Schon gut! Schon gut! Lend, nimm seine Hand.« Lend flitzte los und griff nach Reths Hand, auch wenn er damit sichtlich nicht einverstanden war.
    Reths Gesicht war ein Bild des Triumphs. Ich erinnerte mich an seine Worte – dass er es genießen werde, wenn ich ihn anflehen würde, mich wieder zu berühren. Er hatte recht behalten.
    Wieder sah ich mich um; mittlerweile konnte ich schon den Abdruck ihrer Hand erkennen, die sich durch das verbogene Metall sengte. Die Tür kräuselte sich und ein Loch entstand.
    »Heb den Befehl auf«, flüsterte Reth ungeduldig, fast begierig.
    Ich schloss die Augen und versuchte, die Angst und die Übelkeit zu unterdrücken. »Lorethan, ich will, dass du missachtest, was die IBKP dir befohlen hat. Berühre mich.« Die Worte blieben mir beinahe im Hals stecken. »Bring uns hier weg. Zu Lend nach Hause«, fügte ich hastig hinzu, damit wir nicht wieder in Reths Reich landeten.
    Er lachte sein silbriges Glöckchenlachen. Dann streckte er die Hand aus und schlang sie um mein Handgelenk – das Handgelenk, durch das er mich bereits mit seinem Feuer erfüllt hatte – und zog mich mit sich ins Dunkel. Ich hörte noch, wie eine Frauenstimme uns etwas nachrief, und dann gab es nichts mehr als die gewaltige Stille der Feenpfade.
    Das Brennen begann sofort. Es raste meinen Arm hinauf und ich wimmerte, nur mit Mühe konnte ich einen Schmerzensschrei unterdrücken, während ich blind vorwärtstaumelte. Mit aller Kraft kämpfte ich dagegen an, aber das Feuer, das schon in mir war, schien das neue zu rufen, ganz erregt über die Aussicht auf mehr. »Aufhören«, flüsterte ich. »Bitte, hör auf.«
    »Evelyn«, sagte er. Seine Stimme war wie eine Liebkosung, die den Schmerz linderte.
    Durch meine geschlossenen Lider nahm ich einen schwachen Schimmer wahr und ich schlug die Augen auf, als wir drei aus der Dunkelheit in einen Wald hinaustraten, der ganz in Dämmerlicht getaucht war.
    »Lass los.« Ich brach in Tränen aus und sank auf die Knie. Reth umklammerte noch immer mein Handgelenk und die Flammen tanzten weiterhin ihren sengenden, schmerzhaften Tanz in meinem Arm.
    »Lass sie los!«, rief Lend und ich fühlte, wie Reth zur Seite gestoßen wurde, als Lend ihn angriff.
    »Musst du dich denn immer einmischen?« Reth gab meine Hand frei. Keuchend ließ ich mein Messer fallen und brach zusammen; langsam ebbte der Schmerz ab und die Hitze zog sich wieder in mein Handgelenk und mein Herz zurück. Aber sie war stärker geworden.
    Ich stemmte mich auf meine Hände und Knie. Reth stand vor mir. In dem Dämmerlicht schien er regelrecht zu leuchten. Er beugte sich vor und nahm mein Gesicht in seine schlanken Hände. Diesmal brannte es nicht, da war nur die alte Wärme, nach der ich mich immer so verzweifelt gesehnt hatte. Mich noch immer sehnte. »Wenn du es mich beenden lässt, kann ich dir endlich alles sagen. Keine Fragen mehr, kein Suchen. Dann kannst du bei mir sein.«
    Die Flammen in mir schienen mich näher zu Reth zu drängen. Unter seinem Hemd glühte sein Herz, es antwortete meinem. Es wäre so einfach, so sicher. Ich könnte mich ausruhen. Ich sah in Reths Bernsteinaugen und öffnete den Mund, um einzuwilligen.
    Da hörte ich Lend husten und riss meinen Blick los. Er stand ein paar Meter entfernt und schien sich gerade aufgerappelt zu haben. Reth musste ihn mit voller Wucht weggeschleudert haben.
    »Geht’s

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