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Flames 'n' Roses

Flames 'n' Roses

Titel: Flames 'n' Roses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiersten White
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Geheimagent, der genau weiß, was er tut. Und jetzt muss ich rausfinden, dass du dich bloß heimlich von zu Hause weggeschlichen hast.«
    »Tja, ich habe eben viel Übung im Schauspielern. Schließlich mache ich den ganzen Tag nichts anderes.« Da war was dran – er spielte ja wirklich andauernd irgendeine Rolle.
    »Na ja, ich finde dich immer noch ziemlich cool.«
    »Puh, gerade noch mal Glück gehabt«, stöhnte er gespielt erleichtert. »Obwohl ich mich vor dir ja auch gar nicht verstellen kann.« Er schenkte mir ein kleines, schüchternes Lächeln. Es musste merkwürdig für ihn sein, dass ich ihn so sah wie niemand sonst. Mir gefiel das.
    »Vor mir musst du’s ja auch nicht«, antwortete ich und wurde rot. Mann, ging es vielleicht noch kitschiger? Demnächst würde ich ihm noch eröffnen, wie wunderschön ich seine richtigen Augen fand und wie sehr ich mir wünschte, dass er meine Hand nahm, und zwar auf eine andere als die übliche »Das Ende der Welt ist da und ich will bloß nett sein« -Weise.
    Sein Lächeln wurde breiter und wir widmeten uns wieder unserem Essen. Und das war auch gut so, denn sonst wäre ich wahrscheinlich im nächsten Moment mit »Hey, willst du mit mir gehen?« rausgeplatzt.
    Als wir aufbrachen, winkte das halbe Diner Lend fröhlich zu und musterte mich neugierig. Ich denke, es war ganz gut, dass niemand wusste, wer ich war. Ich gab mir Mühe, niemanden anzustarren, und tat so, als könnte ich nicht sehen, was die Leute wirklich waren. Neben der Baumgeist-Kellnerin waren da noch eine Frau, die unter dem Cover anstelle von Beinen Flossen hatte, mehrere Werwölfe und Vampire, und ich war mir ziemlich sicher, dass ich hinten in der Küche ein paar Gnome hatte arbeiten sehen. Dieser Laden war ja noch abgedrehter als die Zentrale.
    Der Gedanke an mein altes Zuhause ließ mein schlechtes Gewissen wieder aufleben. Ich wusste ja noch nicht mal, ob es Raquel gut ging, und sie machte sich bestimmt auch jede Menge Sorgen um mich. Andererseits war da so vieles, was sie mir nie erzählt hatte, so vieles, was sie vor mir verheimlicht hatte, dass mein schlechtes Gewissen ziemlich schnell von Wut überlagert wurde. Und an Lish versuchte ich besser gar nicht zu denken. Wenn ich noch in der Zentrale wäre, würde ihre Abwesenheit wohl ein regelrechtes Loch in mein Herz reißen. Hier aber war ich so weit entfernt von meinem alten Leben, dass es mir etwas leichter fiel. Ich konnte mir einfach vorstellen, dass sie in ihrem Aquarium herumschwamm, mit den Händen vor den Bildschirmen herumfuchtelte und den Computer zum Piepsen brachte.
     
    »Ich ruf mal besser ein paar Leute an und frag nach, was ich in der Schule so alles verpasst habe«, seufzte Lend, als wir wieder bei ihm zu Hause angekommen waren, und zog sein Handy aus der Tasche.
    »Lend?«, rief David.
    »Jaaa«, antwortete Lend. »Wir sind wieder da und gegessen haben wir auch schon.«
    »Weiß ich. Nona hat angerufen und mir erzählt, dass ihr da wart.«
    Lends Freund, dessen Nummer er gerade gewählt hatte, ging am anderen Ende ran und die beiden begannen, sich zu unterhalten. Ich hatte keine Ahnung, was ich jetzt machen sollte. Mein erster Impuls war, in Lends Zimmer zu gehen. Ich hatte eigentlich immer gedacht, die Zentrale würde mich klaustrophobisch machen, aber mittlerweile hatte ich eher den Verdacht, dass das Gegenteil zutraf. Wir waren heute so viel draußen unterwegs gewesen, dass es mich ganz kribbelig gemacht hatte. Ich war froh, jetzt wieder im Haus zu sein. Mann, wie uncool war das denn?
    Außerdem kam ich immer noch nicht über das hinweg, was Lend mir erzählt hatte, ganz besonders die Sache mit den Sterilisationen ging mir nicht aus dem Kopf.
    »David?«, sagte ich, als ich die Küche betrat.
    »Ja?« Er sah vom Tisch auf.
    »Ich … ich wusste das nicht. Über die IBKP, meine ich. Was die für Sachen machen.« Schuldbewusst sah ich zu Boden, als ich an all die Werwölfe dachte, die ich eingefangen hatte. Und nun ließ ich sie im Stich und saß fröhlich hier in diesem sicheren, freundlichen Haus. »Ich würde gern helfen, wenn ich kann.«
    »Ich will nicht, dass ihr noch weiter in diese Sache mit reingezogen werdet, das habe ich dir und Lend doch gesagt.«
    »Nein, nicht die Sache mit dieser Killerin. Das meine ich nicht. Ich will dir bei dem helfen, was du für die Paranormalen tust.« Plötzlich fiel mir etwas ein. »Die Werwölfe! Alle Werwölfe der IBKP sind aus der Zentrale gebracht worden! Vielleicht können wir denen

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