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Flames 'n' Roses

Flames 'n' Roses

Titel: Flames 'n' Roses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiersten White
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sie Cousin und Cousine sind? Ja klar, total verantwortungsbewusst.«
    Lend stand auf. »Evie, wir müssen morgen ziemlich früh raus, wegen der Schule.«
    »Ach ja, stimmt.« Ich war auch ziemlich k. o. »Wir zwei sind noch nicht fertig«, warnte ich Arianna.
    Lend und ich gingen zusammen die Treppe hoch. »Du kannst dein Zimmer ruhig wiederhaben«, sagte ich.
    »Nicht nötig. Es ist ja kein Vollmond mehr, also können Stacey und Luke wieder in einem Zimmer schlafen. Ich nehme einfach das andere.«
    »Ich kann auch das andere nehmen.«
    Er zuckte lächelnd mit den Schultern. »Ich hab deine Sachen schon in meins geräumt. Mach dir keinen Kopf. Wir gucken morgen mal, wie wir dich langfristig unterbringen.«
    Das klang gut. Richtig, richtig gut. Ich ging ins Bad und machte mich bettfertig. Danach begegneten wir uns noch einmal im Flur.
    »Das war ein schöner Tag. Außer diesem Angriff von Reth natürlich.«
    »Find ich auch.« Wir verstummten beide und dann beugte er sich mit so einem eigenartigen Gesichtsausdruck vor. Einen Augenblick lang dachte ich, er würde mich umarmen oder – heilige piep – vielleicht sogar küssen, und drehte innerlich schon mal halbwegs durch. Aber dann lächelte er bloß und sagte: »Gute Nacht«.
    »Äh … ja … gute Nacht«, erwiderte ich und bekam es nicht mal mehr auf die Reihe, meine Enttäuschung zu verbergen. Würde er mich denn nie küssen?

Schule und schlechte Scherze
    Am nächsten Morgen wachte ich früh auf, erleichtert, dass mein Schlaf traumlos geblieben war, und in heller Aufregung darüber, dass ich jetzt gleich eine richtige, echte Highschool besuchen würde. Ich duschte und machte mich fertig. Es war schön, mir wieder die Haare machen und mich schminken zu können – so fühlte sich alles etwas normaler an. Dann zog ich ein Oberteil an, das Lend für mich ausgesucht hatte (rosa mit Glitzer, wie süß war das denn bitte?), und war schließlich eine Dreiviertelstunde zu früh fertig. Lend war noch nicht mal wach. Da ich nichts anderes mit mir anzufangen wusste, ging ich nach unten, um zu frühstücken.
    Lends Dad saß mit Arianna und den beiden Werwölfen am Tisch.
    »Oh, hallo«, begrüßte ich sie und hatte irgendwie das Gefühl, dass ich störte. David lächelte mich an und sogar Arianna nickte mir zu. Nur Stacey und Luke sahen mir kaum in die Augen. Ich glaube, sie hatten Angst vor mir. Wahnsinn.
    »Cornflakes sind in der Vorratskammer – bedien dich ruhig«, sagte David.
    Das tat ich, und nachdem ich eine Schüssel und einen Löffel gefunden hatte, setzte ich mich zum Essen an die Theke. Ich gab mir wirklich Mühe, ihnen nicht zuzuhören, aber die Küche war nun mal ziemlich klein.
    »Wenn wir doch nur wüssten, wie es sie tötet.«
    »Moment mal.« Ich drehte mich zu der Gruppe am Tisch um. »Redet ihr von diesem Mädchen, das die Paranormalen umbringt? Ich hab gesehen, wie sie’s macht.«
    »Im Ernst? Wie denn?« Alle sahen mich gespannt und eindringlich an.
    »Das ist ziemlich merkwürdig. Sie legt ihnen einfach die Hand auf die Brust und dann sind sie tot. Es bleibt ein Handabdruck zurück, ganz golden und schimmernd, aber der verblasst schnell wieder. Ich glaube auch nicht, dass jemand anders ihn sehen kann.«
    »Kannst du mir zeigen, wie das genau aussah?« David stand auf. »Bist du sicher, dass sie nicht doch eine Waffe hatte?«
    »Nein, nichts.«
    Arianna bot sich an. »Zeig’s ihm an mir.«
    Das war jetzt mehr als unangenehm. Ich war eigentlich nicht so scharf drauf, Arianna meine Hand auf die Brust zu legen – selbst wenn sie nicht untot gewesen wäre. Ist einfach nicht mein Ding. Aber David guckte mich erwartungsvoll an, also zuckte ich mit den Schultern.
    »Okay, sie ist auf die Leute zugegangen und hat die Hand so ausgestreckt und dann –«
    In dem Moment, als ich sie berührte, weiteten sich Ariannas Augen. Sie fing an zu zucken und stieß einen schrecklichen, gellenden Schrei aus.
    David wich zurück und ich schrie ebenfalls und riss meine Hand entsetzt zurück. Was hatte ich getan? Ich war wirklich so wie Vivian, eine Mörderin! Verstört wartete ich darauf, dass der goldene Handabdruck erschien und Arianna auf dem Boden zusammensackte. Und ein Teil von mir, ein winziger, furchtbarer Teil, war gespannt, was das wohl für ein Gefühl sein würde.
    Ihre Zuckungen wandelten sich zu einem Kichern. »Ha, erwischt!« Inzwischen krümmte sie sich vor Lachen.
    Ich stützte mich auf die Theke und rang nach Atem. Bemüht, die Tränen zu unterdrücken,

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