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Flames 'n' Roses

Flames 'n' Roses

Titel: Flames 'n' Roses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiersten White
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dass sie mich tötet, aber sie will lieber, dass wir eine Familie sind.«
    Lend war still, zu still. Ich wartete darauf, dass er nach seinem Dad rief oder voller Panik vor mir zurückwich.
    »Sie sagt, wenn ich nicht auch bald anfange, mir Seelen zu nehmen, muss ich sterben, weil ich ja keine eigene habe. Aber ich will das nicht! Und, Lend, es tut mir so leid, aber ich werde immer heller, mein Herz meine ich, und – was, wenn ich dir deine Seele raube? Immer wenn wir uns berühren, wenn wir uns küssen?« Mittlerweile bekam ich kaum noch etwas heraus vor lauter Schluchzen. »Ich will dir nicht wehtun. Es tut mir so furchtbar leid.«
    Eine Weile saß er bewegungslos da. Dann griff er zu meinem Entsetzen nach meiner Hand. Ich versuchte, sie wegzuziehen. »Nein! Ich will dir nichts tun!«
    »Evie«, sagte er mit ernster, zärtlicher Stimme und umschloss meine Hand noch fester. »Glaubst du tatsächlich, dass das stimmt? Selbst wenn diese Vivian wirklich die ist, für die du sie hältst, warum sollte sie dir die Wahrheit sagen?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht. Es klingt einfach logisch. Warum sollten wir uns sonst so ähnlich sehen? Und warum leuchten wir? Und ich fühle mich wirklich immer kalt und leer.«
    Er legte seine Hand an mein Kinn und zwang mich, ihn anzusehen. »Das ist das Dümmste, was ich je gehört hab. Natürlich hast du eine Seele. Niemand, der so ist wie du, so fröhlich und freundlich und lieb, kann ohne Seele sein.«
    »Und was ist mit dem Glühen? Es wird immer heller.«
    »Hast du denn das Gefühl, dass du mir irgendwas aussaugst? Ist es ähnlich wie das, was Reth mit dir gemacht hat?«
    Ich dachte darüber nach. Lend gab mir auch ein warmes, glückliches Gefühl, aber das war ganz anders. Bei Reth hatte es sich immer irgendwie komisch angefühlt, so als würde etwas Fremdes in mich eindringen. Mit Lend aber war es so, als würde er das wärmen, was bereits in mir war. Ich schüttelte den Kopf. »Und du bist auch nicht geschwächt oder so?«
    Er lachte. »Kein bisschen. Wenn überhaupt, habe ich eher mehr Energie. Und ich bin definitiv glücklicher als je zuvor.«
    Ich konnte es nicht glauben. Da erzählte ich ihm, was für ein Monster ich war, dass ich dazu geschaffen wurde, Paranormalen die Seele auszusaugen, und er fand das anscheinend völlig in Ordnung. »Aber ich weiß, dass ich genauso bin wie Vivian. Ich habe mit deiner Mom darüber geredet und sie sagt, es stimmt.«
    »Sie hat mit dir geredet? Wow. Sie zeigt sich sonst eigentlich niemandem außer meinem Dad und mir. Und, denkt sie, du würdest irgendwas Schlimmes tun?«
    »Nein. Sie hat gesagt, ich hätte die Wahl, aber sie wüsste noch nicht, was passiert.«
    »Na also, da hast du’s. Ist mir völlig egal, ob du und Vivian Schwestern oder sonst was seid. Sie ist ’ne Psychopathin und du nicht. Und außerdem, wenn sie mit den Feen zusammenarbeitet und die wollen, dass sie dich tötet, wer weiß dann schon, ob überhaupt irgendwas von dem, was sie dir erzählt, wahr ist. Sogar wenn sie das selbst denkt, könnte sie damit falschliegen. Oder sie lügt, um dich zu einem Treffen zu überreden, damit sie dich umbringen kann.«
    »Vielleicht. Ich glaube, sie ist von Feen aufgezogen worden. Sie kennt die ganzen Prophezeiungen und weiß auch jede Menge andere Feensachen, aber sie kann sie anscheinend nicht besonders gut leiden.« Ich wurde nachdenklich. »Sie kam mir ziemlich einsam und traurig vor.« Ich konnte mir nicht vorstellen, wie es war, bei Feen aufzuwachsen. So chaotisch mein Leben auch war, gab es doch immerhin ein paar Menschen, denen ich etwas bedeutete. Ich sah Lend an. »Hast du wirklich keine Angst vor mir?«
    Er schüttelte den Kopf, ließ meine Hand los und legte den Arm um meine Schultern, um mich näher an sich zu ziehen. »Kein bisschen. Nur weil du nicht weißt, was du bist, muss man sich doch nicht vor dir fürchten. Glaub mir, ich kenne mich da aus.« Er lächelte. »Und außerdem, wie könnte ich vor jemandem Angst haben, der so viel Rosa trägt?«
    Ich musste lachen und wischte mir die letzten Tränen aus dem Gesicht. Ich konnte es einfach nicht glauben. Lend war höchstwahrscheinlich der Einzige auf der Welt, der so reagieren konnte. »Meinst du, wir sollten es deinem Dad erzählen?«
    Eine Weile sagte er nichts. »Ich weiß nicht. Du hast ja schon mit meiner Mom geredet und sie weiß viel mehr über solche Sachen als mein Dad. Und ändern wird es auch nichts. Wir wissen ja trotzdem nicht, wo Vivian ist

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