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Flaming Bess 05 - Raumfestung ARAK-NOR

Flaming Bess 05 - Raumfestung ARAK-NOR

Titel: Flaming Bess 05 - Raumfestung ARAK-NOR Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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Flaming Bess warf dem jungen Servotechniker einen verärgerten Blick zu. Ihr scharfer Tonfall ließ ihn zusammenzucken.
    »Na … Natürlich«, stotterte er. »Masse beträgt das Dreihundertvierzigfache der NOVA STAR. Keine energetische Aktivität. Ich wiederhole: Keine energetische Aktivität.« Stengel lächelte schüchtern. »Dort brennt nicht einmal die Notbeleuchtung.«
    Flaming Bess entspannte sich.
    Also hatte Trimalorius zumindest in diesem Punkt die Wahrheit gesagt!
    Aus den Augenwinkeln beobachtete sie den galaktischen Kauffahrer, der schräg hinter ihr an einem der Kontrollpulte auf der mittleren Zentralebene saß. Eine schwarze, einteilige Ledermontur bändigte seine Fleischmassen; wahrscheinlich sollte ihm die Kluft ein martialisches Aussehen verleihen, doch Bess fühlte sich unwillkürlich an einen unförmigen Medizinball erinnert. Das Doppelkinn wurde von einer schillernden Halskrause gestützt, die bei jeder Bewegung wie Pergamentpapier knisterte. Die wulstigen Lippen waren leicht geöffnet und gaben seinem pausbäckigen Gesicht etwas Törichtes.
    Aber Flaming Bess ließ sich davon nicht täuschen. Trimalorius war alles andere als einfältig. Sein exaltiertes Auftreten, seine überdrehte Art, das Mienenspiel — alles gehörte zu seiner Maske, hinter der sich ein kalter Intellekt und eiskalte Berechnung verbargen.
    Der Händler zwinkerte ihr zu.
    »Nun, meine Teuerste, habe ich zuviel versprochen? Sehen Sie jetzt, wie klug es war, mir zu vertrauen?«
    »Das wird sich erst noch zeigen«, warf Katzenstein ein.
    Seine Feindseligkeit war nicht zu überhören, doch Trimalorius lachte nur.
    Auf dem großen Hauptbildschirm war die Festung ein verwaschener Fleck im Geglitzer der Sterne. Noch war die Entfernung zu groß für eine detaillierte Ortung.
    »Glory?« sagte Bess.
    Die Psychonautin, die über die Neurokontakte mit dem Navigationssystem der NOVA STAR verbunden war, bewegte sich träge. Ihre Brüste spannten den blütenweißen Stoff ihrer Pilotenmontur. Sie kräuselte einen Moment lang die Lippen, während sie sich über die lüsternen Blicke amüsierte, mit denen Trimalorius sie geradezu verschlang.
    »Ich höre«, drang ihre computererzeugte aus den Deckenlautsprechern.
    »Nottransit vorbereiten«, befahl Flaming Bess. »Ich möchte, daß wir bei dem geringsten Anzeichen von Gefahr in den Pararaum verschwinden können.«
    »Verstanden.« Eine kurze Pause. Dann leuchteten an den Schaltwänden entlang der Galerie die Kontrolldioden auf und vereinigten sich zu einem sternförmigen Muster. »Schiff klar zum Nottransit.«
    Bess nickte zufrieden.
    Sie war noch immer davon überzeugt, daß Trimalorius sie über das Schicksal der BIG BAZAAR belogen hatte, und Ken Katzenstein hatte sie darin bestärkt. Es war völlig unmöglich, daß das Interstar-Schiff durch einen Schaltfehler im Kraftwerkskomplex manövrierunfähig geworden war. Außerdem hatte die Auswertung der Meßergebnisse eindeutige Beweise für einen Beschuß mit thermischen Energiewaffen geliefert.
    Und das einzige Objekt weit und breit, das als Angreifer in Frage kam, war ARAK-NOR.
    Demzufolge hatte Trimalorius bereits versucht, die Festung anzufliegen, auch wenn er es energisch bestritt. Und ARAK-NOR war keinesfalls so ungefährlich, wie Trimalorius behauptete.
    Für sein Täuschungsmanöver gab es nur eineErklärung, er fürchtete, daß Flaming Bess eher auf die Sechs Tafeln des Orat-Madur verzichten würde, als die NOVA STAR einem Risiko auszusetzen. Aber das beantwortete nicht die Frage, was er sich von einem Besuch in der Festung versprach. Welches Geheimnis barg ARAK-NOR, daß der Händler bereit war, sein eigenes Leben aufs Spiel zu setzen, um in die uralte kosmische Zitadelle einzudringen?
    Trimalorius lehnte sich schnaufend zurück. »Bravo«, lobte er die Entscheidung. »Sie sind nicht nur schön und klug, sondern auch vorsichtig. Eine aparte Kombination.«
    »Besteht denn Anlaß zur Vorsicht?« hakte sie sofort nach.
    »Ein gewisses Maß an Vorsicht ist in jeder Situation angebracht«, antwortete er ausweichend. »Der Weltraum steckt voller Überraschungen. Und in Anbetracht der Tatsache, daß Sie die Verantwortung für das Leben von fünftausend Flüchtlingen tragen, können Sie gar nicht vorsichtig genug sein … «
    Er tupfte mit einem Spitzentaschentuch imaginäre Schweißperlen von der Stirn.
    »Vielleicht«, fügte er liebenswürdig hinzu, »sollten Sie auch den Schutzschirm aktivieren. Nur für den Fall des Falles, versteht

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