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Flaming Bess 05 - Raumfestung ARAK-NOR

Flaming Bess 05 - Raumfestung ARAK-NOR

Titel: Flaming Bess 05 - Raumfestung ARAK-NOR Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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schimmerten geborstene Maschinenblöcke und Roboterwracks hervor, stählerne Insekten, in Bernstein eingeschlossen.
    Flaming Bess kniff verwirrt die Augen zusammen.
    So etwas hatte sie noch nie gesehen.
    »Paraschlacke«, drang Glory Moons Stimme aus den Deckenlautsprechern. »Verstofflichte Transkraft. Ich habe von diesem Phänomen gehört, aber …« Die geschlossenen Lider der Psychonautin flatterten. »Wir müssen vorsichtig sein. Paraschlacke ist extrem instabil — wahrscheinlich genügt schon ein kurzer Laserstoß, um sie in die energetische Zustandsform zurückzuversetzen. Und das wäre dann das Ende von ARAK-NOR; die Transkraft würde die Festung auf Nimmerwiedersehen in den Pararaum katapultieren.«
    Das also, dachte Bess, ist der Grund für die Passivität der Festung. Sie weiß, daß sie ihr eigenes Schicksal besiegelt, wenn sie uns hier im Hangar angreift … Wußte Trimalorius davon? War er deshalb so sicher, daß wir uns ARAK-NOR gefahrlos nähern können? Aber warum war er dann so nervös?
    »Wodurch ist die Paraschlacke entstanden?« fragte sie, obwohl sie die Antwort ahnte.
    »Vermutlich durch die Streustrahlung eines überlasteten Paratriebwerks, die übliche Folge eines überstürzten Transits. Aber ich schätze, unser Gast kann dir genauere Auskunft geben.«
    Trimalorius zupfte eitel am hochstehenden Haarkranz seiner Kraterfrisur. »Ihre charmante Pilotin hat recht«, gab er ohne die geringste Verlegenheit zu. »In der Tat ist das mein Werk. Mir ist völlig entfallen, daß ich ARAK-NOR bereits einen Besuch abgestattet habe … Das Alter, wissen Sie; man wird vergeßlich … Aus Gründen, auf die ich jetzt nicht näher eingehen möchte, sah ich mich zu einem Nottransit gezwungen. Dabei wurde meine BIG BAZAAR … «
    »Mit anderen Worten«, explodierte Ken Katzenstein, »Sie haben uns von Anfang an belogen!«
    »Belogen?« Der Händler tat beleidigt. »Nie und nimmer! Was kann ich dafür, daß mich mein Gedächtnis gelegentlich im Stich läßt? Sie sind jung, Sie können es nicht verstehen. Wenn Sie erst einmal in mein Alter kommen, werden Sie wahrscheinlich sogar Ihren Namen vergessen!«
    Katzenstein lief rot an. »Das ist der Gipfel! Ich … «
    »Katz!« fuhr Flaming Bess dazwischen. »Es ist gut. Wir haben jetzt andere Sorgen.«
    »So ist es.« Trimalorius grinste selbstzufrieden. »Hören Sie auf Ihre Kommandantin, junger Mann. Sie ist nicht nur wesentlich schöner als Sie, sondern auch klüger. Sie sollten mir eigentlich dankbar sein. Immerhin habe ich meine stolze BIG BAZAAR geopfert, um aus diesem Hangar eine sichere Basis zu machen. Wäre ich nicht so selbstlos gewesen, wäre Ihr Schiff jetzt in einem Fesselfeld gefangen.«
    Katzenstein lachte rauh, aber er verbiß sich die heftige Erwiderung, die ihm auf der Zunge lag.
    »Jedenfalls droht uns hier im Hangar keine Gefahr«, fuhr der Händler fort. »Die Festung kann uns mit ihren internen Waffensystemen nicht angreifen, ohne ihre Vernichtung zu riskieren. Wir können uns also in aller Ruhe auf den Vorstoß zur Schaltzentrale vorbereiten.«
    Flaming Bess sah ihn durchdringend an. »Ich hoffe nur, wir finden dort tatsächlich diese Sechs Tafeln des Orat-Madur. Ich wäre nicht erfreut, wenn sich herausstellen würde, daß Ihr Gedächtnis Ihnen auch in diesem Punkt einen Streich gespielt hat … «
    »Aber nein!« rief Trimalorius. »Sie werden sehen, meine Teure, ich halte mein Wort. Vertrauen Sie mir. In der Zentrale warten die Tafeln des Orat-Madur auf Sie. Der Schlüssel zur alten Erde — die Antworten auf all Ihre Fragen — Ihr Lohn dafür, daß Sie mich aus höchster Not gerettet haben.«
    Bess sagte nichts, doch in ihren Augen las er, daß sie einen weiteren Betrug nicht hinnehmen würde.
    Er fröstelte. Er sah zum Hauptbildschirm, in den düsteren Hangar, kalt und still wie eine Gruft, und plötzlich wurde ihm klar, wie riskant das Spiel war, das er spielte. Aber als Preis winkte die Unsterblichkeit — und die Unsterblichkeit war jedes Risiko wert.
     

7.
     
    »Wir haben euch auf dem Bildschirm«, drang Katzensteins Stimme aus dem Helmempfänger, »Im Hangar ist alles ruhig, aber Fortunato meldet soeben die ersten Energieechos — die Festung beginnt sich zu aktivieren.«
    Sie verließen die NOVA STAR durch die Mannschleuse des Kommandodecks. Flaming Bess, Ka und Di Grey trugen die weißen, extrem widerstandsfähigen Raumanzüge aus den Schiffsmagazinen, während sich Trimalorius für einen wuchtigen, tiefschwarzen Körperpanzer

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