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Flaming Bess 05 - Raumfestung ARAK-NOR

Flaming Bess 05 - Raumfestung ARAK-NOR

Titel: Flaming Bess 05 - Raumfestung ARAK-NOR Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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schweigend dahinschlurfenden Gestalten mit ihren leeren Gesichtern flößte ihm Respekt und Furcht vor Mahmeds Macht ein. Wie konnte er hoffen, gegen eine derartige Macht zu bestehen?
    Gahl …
    Am liebsten wäre er losgerannt, doch ein Instinkt warnte ihn. Er durfte keinen Verdacht erregen. Das Bild der beiden erschlagenen SD-Männer stand ihm noch deutlich vor Augen. Er durfte kein Aufsehen erregen.
    Schließlich erreichte er den Übergang zur Hecksektion.
    Dutzende von Menschen drängten durch einen schmalen Korridor und dann eine gewundene Rampe hinauf, die in einen großen, nur notdürftig erleuchteten Lagerraum mündete. Neben der Rampe befand sich die Leichtmetallspirale einer Nottreppe; über sie strömten weitere Männer, Frauen und auch Kinder aus den tiefer gelegenen Decks in den Lagerraum. Dort ließen sie sich auf den zylindrischen Containern, den Leichtmetallkisten und in den Laufgängen zwischen den Kistenstapeln nieder.
    Niemand sagte etwas.
    Schweigend hockten sie da — zwei- oder dreihundert Menschen, willenlose Marionetten des Propheten — und warteten.
    Verdammt, wo steckte Gahl?
    Endlich entdeckte er sie, im hinteren Drittel der Lagerhalle, wo die Container und Kisten zur Seite geräumt worden waren und eine Art Tribüne um die freie Fläche bildeten. Erleichtert wollte er sich durch die Menge drängen, doch dann sah er, daß die Menschen in ihrer Umgebung sich von den übrigen Beeinflußten unterschieden — ihre Blicke waren klar und wach, ihre Gesichter von unterdrückter Spannung gezeichnet. Und viele von ihnen wiesen das typische Merkmal der Linderghast-Flüchtlinge auf: Augäpfel, so grün wie saftiges Gras.
    Diese Leute waren echte Kultisten, überzeugte Anhänger Mahmeds. Sie waren nicht beeinflußt, sondern aus freien Stücken hier!
    Kospodin brach der Schweiß aus.
    Wenn die Kultisten bemerkten, daß er sich unter die Beeinflußten geschmuggelt hatte …
    Der Zustrom der Menschen hielt an, und er ließ sich von der Menge weitertragen, bis er in einem schattigen Winkel einen Kistenstapel erspähte, von dem aus er die Halle bequem überblicken konnte, ohne vom harten Kern der Kultisten bemerkt zu werden. Geschickt kletterte er hinauf.
    Nach einigen Minuten trafen die letzten Nachzügler ein. Kospodin schätzte, daß sich rund vierhundert Menschen eingefunden hatten.
    Was versprach sich Mahmed davon?
    Der Prophet mußte doch wissen, daß sich das Verschwinden so vieler
    Personen nicht lange verheimlichen ließ!
    Und wo war Mahmed?
    Ihm fiel ein, daß McLasky eine Stellvertreterin Mahmeds erwähnt hatte, eine Hexe, die den Kult auf die Rückkehr des Propheten vorbereiten sollte. Und dann dachte er daran, was ihm Gahl über Mahmeds ursprüngliche Absicht erzählt hatte — daß er seine auserwählten Anhänger in ein Land der Verheißung führen wollte, in eine Welt, wo sie sicher vor allen Feinden und Gefahren leben konnten.
    Ein jungfräulicher Planet?
    Wollte Mahmed das Schiff in seine Gewalt bringen und auf einer bewohnbaren Welt in der menschheitlosen Fremde landen?
    Aber welchen Sinn hatte dann diese Versammlung?
    Kospodin biß die Zähne zusammen. Er würde es bald erfahren. Forschend ließ er seine Blicke über die stumm wartenden Beeinflußten wandern. Seltsam. In der Lagerhalle herrschte absolute Stille, doch er hatte das sichere Gefühl, daß diese Menschen aufmerksam zuhörten, einer lautlosen Stimme lauschten …
    Er sah zu Gahl hinüber.
    Gahl Belfort hätte ihm sagen können, was sie hörte, aber sie wußte nicht, daß Calvin in der Nähe war, und selbst wenn sie es gewußt hätte, so hätte es in ihrem Zustand keine Rolle gespielt.
    Wie die vielen hundert anderen Menschen, die dem Lockruf der Gesegneten, der heiligen Dienerin des Propheten, gefolgt waren, vernahm sie noch immer den mentalen Singsang. Verzückt gab sie sich den ekstatischen Gefühlen hin, die er in ihr auslöste. Am Rande ihres Bewußtseins spürte sie das Anbranden gewaltiger Kräfte, fremdartiger Energien, die wie die Wogen eines wilden Ozeans die Küste der Wirklichkeit umspülten, und mitten in diesem Mahlstrom die Präsenz eines vertrauten Geistes.
    Ein Flüstern durchbrach die Barriere der Raumzeit, nur für Gahl verständlich: Geduld, geliebte Gahl, bald sind wir wieder vereint …
    Mahmed! dachte sie schaudernd vor Glück. Mein Prophet!
    Aber noch war es nicht soweit.
    Mahmed befand sich noch in der anderen Welt, in der unbegreiflichen Dimension der Schattenwelt, und wartete am Tor zum verheißenen

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