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Flaming Bess 06 - Sternbaronat Roter Riese

Flaming Bess 06 - Sternbaronat Roter Riese

Titel: Flaming Bess 06 - Sternbaronat Roter Riese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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stürmte in den Raum, doch mit einer wieselflinken Bewegung glitt Lochmoch zur Seite und versetzte dem General einen Schlag mit der Peitsche. Funken knisterten. Es roch nach Ozon und versengtem Fleisch. Zortan verkrampfte sich und sackte stöhnend zusammen.
    »Vorsicht, Bess!« schrie Endor.
    Lochmoch ließ die Elektropeitsche kreisen und verfehlte Flaming Bess nur um Haaresbreite. Haß und Furcht malte sich auf dem faltigen Gesicht des Gnoms ab.
    Wieder holte er zum Schlag aus. Bess tauchte unter den Funkenschnüren weg und griff nach dem Gnom, bekam ihn an der Schulter zu packen und schleuderte ihn gegen die Wand. Der Peitschenknauf entfiel seiner kraftlosen Hand; bewußtlos blieb er liegen.
    Bess eilte zu Rhonn Endor. »Du bist verletzt! Dieser verdammte … «
    »Nur ein paar Kratzer«, wehrte Endor ab. Er lächelte verzerrt. »Das ist doch die klassische Antwort auf deine ebenso klassische Bemerkung, oder?«
    »Immerhin hast du deinen Humor nicht verloren.« Sie machte sich an seinen Ketten zu schaffen.
    »Verloren habe ich zum Glück nur Blut. Den Humor hätte ich mir bis zur letzten Minute bewahrt.«
    Stöhnend kam General Zortan zu sich. Über seine rechte Gesichtshälfte lief eine fingerbreite Sengspur, die bereits anzuschwellen begann.
    »Zortan, ich brauche Ihre Hilfe. Die Ketten!« drängte Flaming Bess.
    Während Zortan den Rebellenführer von seinen Ketten befreite, informierte ihn Bess mit knappen Worten über Storks Flucht. Endors Gesicht wurde grau, als sie die Geheimtür und die Drohung des Barons erwähnte.
    »Beim Roten Riesen!« stieß er hervor. »Ich weiß, was Stork vorhat. Er will hinauf zur Oberfläche fliehen und das Höhlensystem zerstören! Er hat damals damit gedroht, eher alles in die Luft zu jagen als zuzulassen, dass der Mensch noch einmal die Natur zerstört, aber ich hielt das für einen Bluff. Kommt! Wir müssen zur Stasishalle! Der einzige Weg nach oben führt durch die Stasishalle … !«
     

8.
     
    Stork rannte.
    Hinter ihm, vom engen Schlauch des Geheimganges tausendfach verstärkt, dröhnte das Stahlschott wie eine Glocke unter den Einschlägen schwerer Energiewaffen. Wie lange würde das Schott standhalten? Wieviel Zeit blieb ihm, bis die ersten Stahlhandsoldaten in den Geheimgang eindrangen und die Verfolgung aufnahmen?
    Schneller! dachte Stork. Schneller! Sein bleiches Gesicht war schweißüberströmt und in seinen Kohlenaugen flackerte der Wahnsinn. Er keuchte, stammelte Wortfetzen und Flüche ohne es zu bemerken. Seine Gedanken wirbelten in fiebriger Raserei.
    Verschwörung, Verrat, schändlicher Verrat …  Alle sind gegen mich, diese Außenweltlerin, diese Hexe aus dem All, dieser Hurensohn Zortan, Rhonn Endor, mein eigener Bruder, die Stahlhand, der Pöbel, alle, alle …
    Den Tod haben sie verdient, der Fels soll sie begraben, zermalmen, die Tiefe sie für alle Zeiten verschlingen… Nie, nie werden diese Kreaturen die Welt beschmutzen, die Luft verpesten, die Flüsse vergiften, das schwöre ich … Ungeziefer, das ausgerottet werden muß …
    Der Gang knickte ab.
    Stork verharrte, neigte den Kopf, horchte atemlos.
    Gespenstische Stille. Angst sprang ihn an wie ein wildes Tier. War das Schott zerstört? So schnell? Drangen die Verfolger bereits in den Gang ein? Nein, nein, das Schott hielt stand. Keine Schritte, kein Rufen. Aber es konnte nicht mehr lange dauern, bis die Geheimtür nachgab.
    Weiter! dachte Stork. Weiter!
    Er lief, und die Angst begleitete ihn.
    Die nächste Biegung. Dahinter stieg der Gang steil an und endete an einem Stahlschott. Stufen waren in den Boden gehauen, vom fahlgrünen Licht des Phosphormooses, das fingerdick die Wände bedeckte, wie von Schimmel überzogen.
    Stork stolperte die Steintreppe hinauf.
    Er rang nach Luft und kämpfte gegen einen Schwächeanfall. Schatten tanzten vor seinen Augen. Er spürte das Alter wie ein schweres Gewicht.
    Nicht aufgeben! dachte er. Beim roten Riesen, reiß dich zusammen!
    Er gönnte sich ein paar Sekunden Rast, lauschte wie der. Nichts. Hatten sie aufgegeben? Hatten sie …
    Der Donnerschlag einer Explosion. Betäubend laut. Dann das Fauchen der Druckwelle. Heiße Luft, die nach geschmolzenem Metall roch.
    Stork fluchte und preßte die Handfläche gegen das Schott. Knirschend wich es zur Seite. Kaum war die Öffnung groß genug, zwängte er sich hindurch und betätigte den Schließmechanismus.
    Er kicherte.
    Ich schaffe es! sagte er sich grimmig. Ich muß es schaffen!
    Er blinzelte. Vor ihm lag eine

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