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Flaming Bess 09 - Die Erde

Flaming Bess 09 - Die Erde

Titel: Flaming Bess 09 - Die Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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ausweglose Situationen, Expertin im Überleben, und sie war entschlossen, sich so kurz vor dem Ziel von nichts und niemand aufhalten zu lassen.
    »Schutzschirm aktivieren«, befahl sie kühl.
    Ihre Gelassenheit übertrug sich auf die Crew. Der Schock, bei der alten Erde mit dem gefährlichsten und brutalsten Gegner der Menschheit konfrontiert zu werden, wich einer erbitterten Entschlossenheit.
    »Schutzschirm aktiviert«, meldete Di Grey. »Überlastreserve bei hundertfünfzig Prozent.«
    »Reservekraftwerke in Bereitschaft«, sagte Ken Katzenstein.
    »Glory, wir bleiben im Orbit«, befahl Bess der Psychonautin. »Rückzug in den interplanetaren Raum nur bei akuter Vernichtungsgefahr. Vielleicht können wir in den Planetenschatten abtauchen, wenn es hart auf hart kommt.«
    »Keine Sorge, Bess«, erklärte Glory Moon über die Deckenlautsprecher. »Die NOVA STAR ist vielleicht kleiner als dieser Kasten, aber dafür schneller und wendiger. Und die MORTUS wird von Klons gesteuert, nicht von einer Psychonautin.«
    Das herculeanische Kriegsschiff kam unaufhaltsam näher. Es konnte nur noch Sekunden dauern, bis die Gefechtsdistanz erreicht war.
    »Di Grey — elektromagnetischen Puls entladen.«
    Der Di-Analytiker löste den EMP aus. Für menschliche Augen unsichtbar, raste eine elektromagnetische Schockwelle auf die MORTUS zu, energiereich genug, um auch gehärtete elektronische Schaltungen zu zerstören.
    Das grüne Schirmfeld der MORTUS flimmerte, doch das war die einzige Wirkung.
    Flaming Bess hatte nichts anderes erwartet. Bei der Flucht von Terminus war der Sieg über das herculeanische Flaggschiff Zufall gewesen. Damals hatten die Herculeaner nicht mit einem EMP-Angriff gerechnet, doch jetzt waren sie gewarnt.
    Drüben auf der MORTUS blitzte es auf. In schneller Folge schlugen gleißende Energiegranaten in das Abwehrfeld der NOVA STAR und brachten es zum Flackern.
    »Feuer frei für Torpedokatapulte«, stieß Bess hervor.
    Sekunden später rasten ein Dutzend Raumtorpedos auf die MORTUS zu und explodierten an ihrem Schutzschirm. Eine künstliche Sonne ging über der Erde auf, dann erlosch der Feuerball, und die MORTUS setzte ihren Kurs unversehrt fort.
    »Verdammt«, knurrte Di Grey. »Wir müssen … «
    Das Tosen der Triebwerke übertönte seine weiteren Worte. Die MORTUS hatte ihre eigenen Torpedos abgeschossen, und Glory Moon versuchte, dem tödlichen Schwärm durch eine Kursänderung zu entkommen, aber die Torpedos folgten auch diese Korrektur, und dann waren sie heran.
    Die NOVA STAR schüttelte sich, als die nuklearen Sprengköpfe an ihrem Schutzschirm explodierten und ein Teil der kinetischen Energien auf die Schiffszelle durchschlug.
    »Schirmbelastung bei vierundachtzig Prozent«, schrie Di Grey über den Lärm hinweg.
    »Feuer frei für alle Lasergeschütze!« Bess ballte die Fäuste. Es mußte ihnen gelingen, das Kraftfeld der MORTUS zu durchdringen! Unter keinen Umständen durften sie den Herculeanern die Erde überlassen.
    Während Di Grey die Laserkanonen abfeuerte und ein Lichtgewitter im weitgespannten Abwehrschirm der MORTUS tobte, verließ die NOVA STAR ihre bisherige Umlaufbahn und stieg mit flammenden Düsen in einen höheren Orbit. Gleichzeitig stießen die elektromagnetischen Katapulte Hunderte von Raumminen aus, schwer zu ortende nukleare Sprengköpfe mit einem simplen Annäherungszünder, die eine tödliche Barriere zwischen den beiden Schiffen bildeten.
    »Feuer einstellen, Di Grey«, befahl Flaming Bess. »Alle Energien auf den Schutzschirm!«
    Ihre instinktive Entscheidung erwies sich als richtig. Die MORTUS schlug zurück. Hochkonzentrierte Laser-, Neutronen- und Gammastrahlen brachen sich am Kraftfeld der NOVA STAR. Heftige Erschütterungen durchliefen das Schiff; das Grollen der Fusionsmeiler in den Maschinendecks steigerte sich zu ohrenbetäubender Lautstärke, und an den Schaltwänden entlang der Galerie leuchteten reihenweise rote Warndioden auf.
    »Überlastung«, rief Di Grey mit vor Nervosität heiserer Stimme. »Hundertzehn Prozent. Überlastung nimmt zu.«
    Bess fluchte. »Wie weit können wir gehen?«
    »Maximal auf hundertfünfzig. Dann brennen die Projektoren durch.«
    Bess wollte Glory Moon den Befehl zu einem Ausweichmanöver geben, aber die Psychonautin handelte bereits. Ein kurzer, genau berechneter Schubstoß mit den Korrekturtriebwerken brachte das Schiff aus der Gefahrenzone.
    Die Kanoniere der MORTUS benötigten einige Sekunden, um ihre Geschütze neu einzuschwenken

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