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Flaming Bess 09 - Die Erde

Flaming Bess 09 - Die Erde

Titel: Flaming Bess 09 - Die Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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— Sekunden, in denen sich das herculeanische Kriegsschiff dem orbitalen Minenfeld näherte.
    Die Zünder der ersten Sprengköpfe reagierten.
    Nukleares Feuer verschlang die MORTUS. Weitere Minen explodierten und legten eine Mauer aus Hitze, Licht und harter Strahlung zwischen der MORTUS und der NOVA STAR.
    Glory Moon veränderte erneut den Kurs und steuerte das Schiff in den Planetenschatten. Die MORTUS verschwand aus der Ortung, um wenige Augenblicke später hinter der Wölbung der Erdkugel wieder aufzutauchen. Ihr Schutzschirm flimmerte leicht, doch ansonsten schien sie ohne Beschädigung das Minenfeld durchquert zu haben.
    Bess warf einen Blick über die Schulter. »Vira, noch immer kein Funkkontakt mit der Erde?«
    Die Mediacontrolerin schüttelte den Kopf. »Ich versuche es auf allen Frequenzen, aber … « Sie machte eine hilflose Handbewegung. Ihr Gesicht war unnatürlich blaß, und ihre grünen Neonaugen waren vor Angst weit aufgerissen.
    »MORTUS auf Kollisonskurs«, meldete Fortunato Stengel.
    »Torpedokatapulte neu bestückt.« Di-Analytiker Grey sah von seinem Terminal auf. »Feuererlaubnis?«
    »Raus mit den Torpedos«, nickte Bess. Doch sie wußte, daß die MORTUS auch diesen Angriff überstehen würde. Es war aussichtslos. Die Feuerkraft der NOVA STAR reichte nicht aus, um den superstarken Schutzschirm der MORTUS zu durchdringen. Früher oder später würden sie sich in den interplanetaren Raum zurückziehen müssen — und dann gehörte die Erde den Herculeanern.
    Flaming Bess wurde von Verzweiflung übermannt.
    Sollten all ihre Hoffnungen vergeblich gewesen sein? War die Erde tatsächlich tot und menschenleer, ein Grab im kosmischen Mausoleum der Sonnensphäre?
    Auf dem Hauptbildschirm wurden die Tasterreflexe der Torpedos sichtbar. Wie ein silberner Funkenschwarm rasten sie auf die MORTUS zu und explodierten in schneller Folge. Erneut verschwand das herculeanische Kriegsschiff in einem blendenden, rasch expandierenden Feuerball.
    Als der Feuerball erlosch, schlingerte die MORTUS leicht, aber sie befand sich immer noch auf Kollisionskurs.
    »Alle Energien auf den Schutzschirm!«
    Flaming Bess umklammerte die Lehnen ihres Servosessels. Jeden Moment konnten die Herculeaner die nächste Breitsalve abfeuern und den Schutzschirm der NOVA STAR zum Zusammenbruch bringen.
    »Bess! Funkkontakt! Funkkontakt mit der Erde, Bess!« Vira Mandalas Stimme überschlug sich. »Kodierte Signale. Ich … Bei allen Sternen, die Sendeleistung ist … einfach unglaublich!«
    »Energieortung!« schrie Katzenstein. »Superstarke Energieechos von der nördlichen Halbkugel. Automatische Peilung läuft.«
    Atemlos starrte Bess auf den Hauptbildschirm, wo die Erde im Blau der Sonnensphäre schwamm. Ein fast zweitausend Kilometer durchmessender Wolkenwirbel lag über dem Atlantik und der iberischen Halbinsel, und weiter östlich davon, in Mitteleuropa, blinkte ein roter Peilpunkt.
    »Energiequelle angepeilt«, meldete Katz überflüssigerweise. »Leistung im Tausend-Megawatt-Bereich und steigend.«
    »Vira, was ist mit den Signalen? Kannst du sie entschlüsseln?«
    »Dechiffrierung eingeleitet«, sagte die Mediacontrolerin. »Kein bekannter Kode. Mit nichts vergleichbar. Ich … Der Kl-Computer gibt soeben die Grobauswertung durch. Ich lege sie auf dein Terminal.«
    An Bess’ Kontrollpult wurde ein Monitor hell. Buchstaben und. Zahlenkolonnen flimmerten über den Schirm.
    Sie runzelte die Stirn.
    Es schien sich eher um einen kodierten Datenaustausch zwischen zwei Computern als um einen an die NOVA STAR gerichteten Funkspruch zu handeln. Vira Mandala bestätigte ihre Vermutung.
    »Funkaktivität auf dem Erdmond. Ein zweiter Sender … «
    »Torpedoangriff!« fiel Stengel der Mediacontrolerin ins Wort. »Einschlag in minus zehn Sekunden. Torpedoangriff von der MORTUS!«
    Glory Moon fuhr die Triebwerke hoch. Die NOVA STAR scherte mit der Schwerfälligkeit ihrer großen Masse aus der Umlaufbahn aus, doch ein kurzer Blick auf den Hauptmonitor verriet Bess, daß das Ausweichmanöver zu spät kam. Die feindlichen Torpedos waren zu schnell.
    Plötzlich bildete sich um die heranjagenden Raumtorpedos ein flirrendes dreidimensionales Netz, rötlich leuchtend, mit dichten Maschen, deren Knüpfpunkte wie helle Wandelsterne strahlten. Einen Moment lang wurde Bess an das Starthilfefeld der Torwelt erinnert, aber dann erkannte sie, dass dieses Energiefeld einem völlig anderen Zweck diente — das Netz zog sich um die Torpedos zusammen,

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