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Flamingo (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Flamingo (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Flamingo (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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und belebt. Sie trug ein gelbes T-Shirt mit einem lächelnden purpurnen Wal und der Aufschrift »Baby Orca«, aber es war ihr mittlerweile zu klein, und ihre Ärmchen wirkten in den kurzen Ärmeln dick und rund.
    Der Tag war zu schön, um schweren Gedanken an Jimmie Lee Boggs und Gros Mama Goula und einen ganzen Haufen faulen Voodoo-Zaubers nachzuhängen, also nahmen Alafair und ich mein »Kabelboot« und schipperten in Richtung Southwest Pass aufs Meer. Man nannte es Kabelboot, weil es von einer Firma, die auf See seismische Messungen machte, dazu verwendet worden war, die langen Gummikabel und seismischen Instrumente auszufahren und wieder zu bergen, mit denen man nach einer Testexplosion die unterirdischen Vibrationen in einem Ölbohrloch maß. Es war lang und schmal, auf Geschwindigkeit ausgerichtet, mit geringem Tiefgang, einem großen Chrysler-Motor, Doppelschraube und einem Ruderhaus, das bündig mit dem Heck abschloß. Ich hatte es mit Staukästen, Eisbehältern, einer kleinen Deckkombüse, einem Köderkasten, Winden für die Netze und eisernen Halterungen zum Hochseefischen ausgerüstet. In der Mitte des Decks hatte ich einen runden Tisch von einer Telefongesellschaft festgedübelt, mit einem zusammenklappbaren Cinzano-Sonnenschirm in dem Loch in der Mitte.
    Der Tag war warm, und wir hatten eine sanfte und gleichmäßige Dünung, so daß sich auf dem Kamm der Wellen dünner Schaum bildete, der vom Wind durch die Luft geweht wurde. Ich hielt den Bug im Wind und steuerte gemächlich durch die Dünung, während Alafair die Angelruten in die Halterungen montierte und die Angelleinen ausfuhr, so daß die Köder in unserem Kielwasser auf und ab hüpften. Sie machte die Draggen fest und warf Köderfisch über Bord, als wäre es Streugut. Hoch oben am blauen Himmelsdom sah man braune Pelikane, die in Formation dem Wind folgten. Dann nahmen sie plötzlich die Flügel ruckartig herunter, legten sie wie Flossen an die Seiten an und ließen sich wie eine Bombe ins Wasser fallen, um mit einem Hering oder fliegenden Fisch im Beutelschnabel wieder aus der Gischt aufzutauchen.
    In der Mitte eines langen grünen Grabens sah ich einen schmierigen Teppich auf dem Wasser, und ich roch den üppigen, eiweißreichen Geruch eines großen Schwarms weißer oder gesprenkelter Forellen. Ich schaltete die Maschine ab, warf den Anker und ließ das Kabelboot gegen das gespannte Seil zurückfedern. Wir holten unsere Leinen ein und befestigten schwere Tropfengewichte, Köderhaken und große Korken daran. Ein Bleigewicht und ein Haken pfiffen an meinem Ohr vorbei, als Alafair mit beiden Händen die Leine auswarf.
    Die Wolken im Westen sahen wie Feuerstreifen am grünen Horizont aus, als wir wieder zurück durch die Passage nach Vermilion Bay schifften. Die Eisbehälter waren bis oben voll mit Seewolf und Forelle, ausgenommen und steif und sauber im Eis aufgereiht. Ihre Münder standen von den Haken offen, ihre Augen waren schwarz und glänzten wie Glas. Alafair saß auf meinem Schoß und steuerte uns zwischen den Bojen hindurch in den Kanal; als ich ihren Kopf mit meinem Kinn berührte, fühlte ich die Sonnenwärme in ihrem Haar.
    »Wir sollten Batist heute abend noch welche vorbeibringen«, sagte sie.
    »Das ist eine gute Idee, Kleines.«
    Sie verdrehte den Kopf nach hinten und grinste mich an.
    »Und dann holen wir vielleicht einen Film aus der Videothek«, sagte sie.
    »Aber klar doch, Alf.«
    »Und dann kaufen wir boudin und machen uns noch etwas Kool-Aid.«
    »So hatte ich mir das die ganze Zeit schon gedacht.«
    »In Ordnung, Großer.«
    Wir waren erschöpft und glücklich, als wir auf der unbefestigten Straße unter den Eichen zu meinem Haus an dem Bayou fuhren. Unsere Kleider waren mit Fischblut und Hautresten beschmiert, unsere Haut salzig und ganz trocken vom Wind und der Sonne. Es war ein schöner Tag gewesen. Ich war fest entschlossen, daß sich daran nichts ändern sollte, obwohl ich den Wagen von Minos Dautrieve an meiner Veranda geparkt und Minos selbst auf der Treppe zum Haus sitzen sah.
    Alafair reinigte den Fisch in der Küchenspüle, während Minos und ich hinten hinaus in den Garten gingen und uns an den hölzernen Picknicktisch unter dem Mimosenbaum setzten. Der Mond war aufgegangen, und ich konnte das Zuckerrohr auf dem Feld meines Nachbarn sehen.
    »Ich habe Ihnen einen Vorschlag zu machen«, sagte er.
    »Welcher Art, Minos?«
    »Sie wissen, daß ich bei der vom Präsidenten eingesetzten Task Force zur

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