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Flamme der Freiheit

Flamme der Freiheit

Titel: Flamme der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgid Hanke
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aufgeschoben.
    Nachdem alle Gläser verteilt und die Punschschüssel halb leer wieder auf dem Kaminsims abgestellt war, verabschiedete sich Babette mit einem angedeuteten Knicks.
    »Falls die Herrschaften noch anderweitige Wünsche haben«, sagte sie.
    Eine behagliche Stille verbreitete sich im Raum. Minutenlang war nur noch das leise Klirren der Silberlöffel in den Punschgläsern und das Knacken der Holzscheite im Kamin zu hören. Versonnen verfolgte Eleonora den Tanz der kleinen Flammen. Ihr Glas war fast leer. Das Getränk erfüllte sie mit einer wohligen Wärme. Ob sie Babettes Empfehlung befolgte und sich noch ein zweites Glas erlauben konnte?
    »Nun, mein lieber Ludovic, was hast du uns an Neuigkeiten aus Berlin mitgebracht?«, unterbrach Gräfin Dorothea nach geraumer Weile das Schweigen und schaute ihren Mann aufmerksam an.
    »Ist das Stadtpalais fertig, können wir es nun endlich beziehen, oder müssen wir wieder ins Hotel?«, rief Sophie aufgeregt.
    Der Graf nahm einen tiefen Schluck von dem Rotspon. »Gemach, gemach, junge Dame, nicht so stürmisch«, sagte er und kniff der auf seiner Sessellehne hockenden Enkelin in die Nasenspitze. »Du bist ein neugieriges Frollein Naseweis.«
    »Ach, grand-père, nun spann uns nicht länger auf die Folter«, sprang Charlotte für ihre Schwester sofort in die Bresche.
    »Noch so ein Frollein Naseweis«, meinte er lachend und wandte sich nun seiner Gattin zu. »Meine verehrte Dorothea, ich habe das Vergnügen, dir mitteilen zu dürfen, dass die Renovierungsarbeiten unseres Stadtpalais im Verlauf der vergangenen Woche endlich abgeschlossen wurden.«
    Gräfin Dorothea atmete tief durch. »Das ist schön zu erfahren«, sagte sie gemessen.
    »Wann fahren wir dann endlich nach Berlin?«, rief Sophie.
    »Wir werden Jean und Anton vorausschicken, damit sie dort alles für unsere Ankunft vorbereiten. Emma und Paula werden sie begleiten, um gleich als Zimmermädchen eingewiesen zu werden.«
    Emma und Paula waren zwei junge Bauernmädchen vom Vorwerk, die sich Gräfin Dorothea schon vor Monaten als Kandidatinnen für künftige Dienste im Hause der Prewitzens ausgeguckt hatte. Auf Sophienhof hatten sie bislang Babette in der Küche geholfen und für den regelmäßigen Nachschub von Kaminholz gesorgt.
    »Oh, dann werden sie wohl in die harte Schule von Madame Hortense genommen«, meinte Graf Wilhelm mitfühlend. Madame Hortense war die Hausdame des Berliner Stadtpalais, die seit Jahrzehnten für die Prewitzens tätig war und ein strenges Regiment führte.
    Eleonora wurde von einer bleiernen Müdigkeit übermannt. »Ich bin müde, ich würde mich gerne zurückziehen«, sagte sie.
    Gräfin Dorothea warf ihr einen kurzen abschätzenden Blick zu. »Du siehst in der Tat sehr abgespannt und müde aus, mein Kind. Es ist vernünftig, dich jetzt zur Ruhe zu begeben. Und grüble nicht wieder zu viel«, mahnte sie mütterlich.
    Eleonora zuckte unmerklich zusammen. Woher wusste sie? Die Gräfin schien bis auf den Grund ihrer Seele schauen zu können.
    »Zu viel Nachdenken in deinem Alter schadet der Schönheit.« Gräfin Dorothea lächelte und hielt ihr Abschied nehmend die Hand entgegen. Eleonora hauchte den angedeuteten, aber dennoch obligatorischen Handkuss darauf und knickste. Sie knickste noch einmal in die ganze Runde, winkte Sophie und Charlotte zu und wandte sich zum Gehen.
    In diesem Moment gab Maestro einen tiefen Schnarcher von sich, wachte aber nicht auf. Seine Perücke war verrutscht, die wärmende Decke zu Boden geglitten.
    »Ach, Eleonora, dann richte den Maestro doch wieder her«, bat Gräfin Dorothea nachsichtig.
    Eleonora ging wieder zurück, schob vorsichtig die weißgepuderte Perücke gerade und zog ihm die zu Boden geglittene Decke bis hoch zu den Schultern. Niemals zuvor war ihr aufgefallen, wie schmächtig er war. Und alt geworden war er in den vergangenen Wochen. Im Tiefschlaf war ihm das Kinn hinuntergeklappt. Dezent, fast zärtlich schob Eleonora es wieder nach oben und verschloss so seinen Mund. Farini grunzte einmal und ließ den Kopf zur Seite sinken. Das Schnarchen war verstummt. Verstohlen warf Eleonora einen Blick in die Runde, die schon wieder eifrig am Debattieren war. Ob jemand dieses Manöver mitbekommen hatte? Das war ja kein besonders ehrerbietiges Verhalten gegenüber dem alten Maestro gewesen.
    »Gute Nacht, mein Kind, wünsche dir wohl zu ruhen«, verabschiedete die Gräfin ihren Schützling für diesen Abend.

7
    N achdem Eleonora sich durch die nur

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