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Flamme der Leidenschaft - Roman

Flamme der Leidenschaft - Roman

Titel: Flamme der Leidenschaft - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lydia Joyce Eva Malsch
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Mögen Sie Unterhosen, Sir?«
    Die Augen der Gouvernante drohten aus den Höhlen zu quellen, und Lord Edgington hüstelte. »Würden Sie uns für ein paar Minuten entschuldigen, Miss West?«
    »Gewiss, Mylord«, antwortete die Frau und stand hastig auf, verließ das Zimmer und schloss lautlos die Tür hinter sich.
    »Sie machen es mir mit Absicht schwer«, klagte Maggie.

    »Unterhosen …?«, murmelte er gedehnt.
    »Wenigstens wurden Sie dadurch gezwungen, etwas anderes zu sagen als ›gut‹«, verteidigte sie sich.
    »Was sollte ich denn sagen?« Irritiert strich er durch sein goldbraunes Haar, die erste spontane Reaktion seit seiner Ankunft.
    »Keine Ahnung, Sir!«, fauchte sie. »Irgendwas, statt einfach nur dazusitzen und mich anzustarren wie eine Scheibe Roastbeef und zu erwarten, ich müsste so tun, als wäre alles ganz normal!«
    Überrascht lachte er. »Eine Scheibe Roastbeef?«
    »Was ich meine, wissen Sie, Sir.«
    Jetzt schien er sich zu entspannen. Voller Belustigung funkelten seine Augen und nahmen den Ausdruck einer intimen Prüfung an. »Eine Scheibe Roastbeef … Und ich dachte, ich hätte mir nichts anmerken lassen. Falls ich die unzüchtigen Gedanken bekunde, die mich seit gestern Abend verfolgen, wären sie nicht kulinarischer, sondern eher lüsterner Natur.«
    »Oh …«, flüsterte sie und biss instinktiv auf ihre Lippen. »Also wurden Sie - verfolgt, Mylord?«
    Der Baron schüttelte den Kopf. »Das hätte ich nicht zugeben dürfen.«
    Hilflos zuckte sie mit den Schultern. »Auch ich wurde verfolgt. Dauernd denke ich daran, was passiert ist und wozu es geführt hätte, wenn Sie nicht weggegangen wären.«
    »Glauben Sie mir, ich bedauere den ungewohnten Verlust meiner Selbstkontrolle.« Lord Edgingtons Miene verschloss sich.

    »Das habe ich nicht gemeint.« Entnervt sprang sie auf, und er erhob sich ebenfalls. Ganz automatisch in Gegenwart einer Dame, dachte sie absurderweise. »Was ich meinte … Heute Morgen nahm ich ein Bad in dieser luxuriösen Wanne«, sprudelte sie hervor. »Und ich schwöre, ich rieche Sie immer noch an meiner Haut, an meinen Kleidern. Den ganzen Tag lang trieb mich das fast zum Wahnsinn. Manchmal möchte ich meinen Körper schrubben und schrubben, und andererseits …«
    Jetzt zeigte sich die Anspannung erneut in seinem Blick, in seinen verkrampften Schultern. »Und andererseits?«
    »Und andererseits wünschte ich, Sie wären letzte Nacht bei mir geblieben …« Maggies Stimme erstarb in ihrer Kehle.
    »Sagen Sie das nicht!«, stieß er hervor. »Ich bin nicht aus Stein!«
    »Dann spüren Sie es genauso wie ich«, betonte sie, von seltsamer Genugtuung erfüllt. »Ich war mir nicht sicher, was Sie mit dieser ›Verfolgung‹ andeuten wollten. Und ich …«
    »Sie wissen nicht, was Sie reden, Miss King«, unterbrach er sie und eilte an ihr vorbei zum Erkerfenster. Den Rücken zu ihr gewandt, starrte er auf die Straße hinaus. »Sie sind - unberührt.«
    »Nicht mehr«, erwiderte sie leise.
    »Aber Sie sollten es sein. Übrigens sind Sie nicht einmal der Frauentyp, den ich bevorzuge«, fügte er hinzu. In der nächsten Sekunde bereute er diesen albernen Kommentar.
    »Wirklich nicht?« Ihre Augen verengten sich. Entschlossen
durchquerte sie das Zimmer und blieb direkt hinter Seiner Lordschaft stehen. »Küssen Sie mich, und danach sagen Sie noch einmal, ich würde Ihnen missfallen.«
    Er drehte sich um, und der wilde Glanz in seinen braunen Augen erschreckte sie. »Habe ich Sie nicht gewarnt? So etwas dürfen Sie nur aussprechen, wenn Sie es ernst meinen.«
    »Natürlich meine ich es ernst«, wisperte sie.
    Ehe sie wusste, wie ihr geschah, nahm er sie in die Arme und drückte sie an sich. Seine Nähe erzeugte schwindelerregende Emotionen. Fordernd presste er seinen Mund auf ihren und raubte ihr den Atem. An diesem Kuss wirkte nichts experimentell oder spielerisch, er bekundete nur reine Kraft und Leidenschaft, Lord Edgingtons drängende Lippen jagten ein betörendes Feuer durch Maggies Adern.
    So schnell, wie er sie umschlungen hatte, ließ er sie wieder los. Leicht benommen, musste sie um ihr Gleichgewicht kämpfen.
    »War das ein Fehler?«, fragte er ausdruckslos.
    »Nein, ich glaube nicht«, würgte Maggie hervor.
    »Ich will mir keine Geliebte zulegen«, erklärte er unverblümt.
    Schmerzhaft hämmerte ihr Herz gegen die Rippen. Eine Geliebte? Sie schaute sich in dem wundervollen Salon um. Wenn er ihr gehören würde, vielleicht für ein oder zwei Jahre, sogar für

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