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Flamme der Leidenschaft - Roman

Flamme der Leidenschaft - Roman

Titel: Flamme der Leidenschaft - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lydia Joyce Eva Malsch
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drei … »Ich möchte nicht Ihre Geliebte werden«, log sie. Könnte sie ihn an sich binden, das Bedürfnis wecken, sie niemals gehen zu lassen? Der Gedanke, er würde sie so sehr begehren, war verführerisch und beklemmend
zugleich. Alles würde er kontrollieren, ihre Kleidung, ihre Aktivitäten. Trotzdem war er nicht so gefährlich wie Danny. Ja, er musste möglichst bald ihr Bett teilen. Wenn die Liebesnacht unerwünschte Früchte trug, musste sie ihm den Schwur abnehmen, für das Kind zu sorgen. Bei seiner Ehre. Hoffentlich würde sein Ehrgefühl genügen.
    Dann wäre sie für immer von Danny befreit. Hier würde er nicht an sie herankommen. Sie holte tief Luft. »Nur eins will ich - schlafen Sie mit mir.«
    In seinem Gesicht spiegelten sich Gefühle wider, in so schneller Folge, dass Maggie sie kaum zu lesen vermochte - Überraschung, Zynismus, Bedauern, Entzücken und vor allem Verlangen. Er öffnete den Mund, um zu antworten …
    Da flog die Tür auf und prallte krachend gegen die Wand. Maggie fuhr herum. Automatisch wappnete sie sich gegen drohende Gefahren. Auf der Schwelle stand Giles, die Augen weit aufgerissen. »O Mum, Nan wurde zusammengeschlagen und ihr Karren zertrümmert!«
    »Danny«, hauchte sie. Ihr Magen krampfte sich zusammen.
    »Nein!« Noch ehe sie ihre Füße bewusst in Bewegung setzen konnte, rannte sie los. Giles lief vor ihr her, hinter ihr polterten Schritte auf der Treppe und verrieten, dass Seine Lordschaft ihr folgte. In der Halle stürmte sie an einer verwirrten Miss West vorbei und zur Haustür hinaus. Die Straße war leer, abgesehen von der schwarzen Kutsche des Barons und dem Straßenkehrer an der Ecke.
    »Nehmen Sie meinen Wagen.«

    Verblüfft wandte sie sich zu Lord Edgington, der neben ihr stand. »Wieso?«
    Er schenkte ihr ein humorloses Lächeln. »Weil er schneller ist als Ihre Beine, Miss King.«
    »Nein, ich meine, warum helfen Sie mir?«
    »Sie werden nach Ihrer Freundin sehen, ob ich Ihnen helfe oder nicht.«
    »Natürlich.«
    »Madame Rochelle verlangt über hundert Pfund für Ihre neue Garderobe. Also schütze ich nur mein Investment. Steigen Sie in meine Kutsche, ich begleite Sie.« Sein Ton duldete keinen Widerspruch.
    Eine weitere Einladung brauchte sie nicht. Sie riss die Tür des Wagens auf und kletterte dicht gefolgt von Giles hinein. Aber Lord Edgington hielt inne. »Wohin fahren wir?«
    Fragend schaute sie Giles an.
    »Zur alten Bess«, sagte der Junge. »Frankie ist wieder mal verschwunden. Weil Sally Angst hatte, scheuchte sie alle anderen aus der Wohnung zu Bess.«
    Hastig beschrieb Maggie den Weg, und der Baron gab seinem Kutscher die nötigen Anweisungen. Dann stieg er ein, schloss den Wagenschlag und setzte sich neben sie, dem Jungen gegenüber. »Was ist das für ein Haus?«
    Bald wird er’s rausfinden, dachte Maggie und lächelte grimmig. »Nun, wahrscheinlich würden reiche Pinkel wie Sie es ein Haus von schlechtem Ruf nennen.«

6
    E in Bordell. Plötzlich schien Charles’ Leben eine völlig absurde Richtung einzuschlagen. Vor zwei Tagen hatte er diese junge Frau noch nicht gekannt. Und jetzt stellte er ihr seinen Wagen für eine Fahrt zu einem Bordell zur Verfügung, in das eine trunksüchtige Schlampe vor irgendeinem Verbrecher geflohen war.
    Seufzend schüttelte er den Kopf und stellte die naheliegende Frage: »Wer ist Danny?«
    Maggies Kopf fuhr ruckartig zu ihm herum. Dass er diesen Namen kannte, schien ihr zu missfallen. »Niemand«, murmelte sie.
    »Offenbar jemand, der arme Mädchen auf der Straße zusammenschlägt«, meinte er sarkastisch.
    »Ob er das war, weiß ich nicht, Sir«, erwiderte sie voller Unbehagen, und Charles hatte das Gefühl, sie würde selber nicht glauben, was sie da sagte. Sie schnitt eine Grimasse. »Vielleicht ist es ein Dieb gewesen. Oder Nan war irgendwem ein paar Shilling schuldig und hat zu oft versäumt, die Zinsen zu zahlen.«
    Das Kind saß ihnen gegenüber und spitzte wachsam die Ohren. War das der unbekannte Giles, Maggies Mitbewohner, den Charles am Vortag nicht gesehen hatte? Er griff in
seine Tasche, holte einen Shilling hervor und warf ihn dem Jungen zu. »Wer ist Danny, Giles?«
    Sorgsam polierte der Junge den Shilling mit einem Ärmel und ließ ihn in seiner zerlumpten Kleidung verschwinden. »Jeder kennt Danny O’Sullivan, weil das der allerwichtigste und gemeinste Schurke von ganz London ist. Dem gehört die Hälfte aller Gangs. Und ein Drittel vom Rest muss ihm Abgaben zahlen.«
    Maggies Kinnmuskeln

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