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Flamme der Leidenschaft - Roman

Flamme der Leidenschaft - Roman

Titel: Flamme der Leidenschaft - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lydia Joyce Eva Malsch
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schuldig. Also tut er mir nichts.«
    »Warum wird er Ihre Leiche nicht in die Themse werfen?«
    »Weil er was von mir will. Sonst wäre er nicht so versessen drauf, mit mir zu reden.« Maggie richtete sich von der Mauer auf, an der sie gelehnt hatte.
    Aber Charles rührte sich nicht von der Stelle, sie stieß gegen seine Brust. Automatisch reagierte sein Körper, spannte erwartungsvoll alle Nerven an. Wie klein und hilfsbedürftig sie war, so warm … Sie brauchte dringend einen Mann, der sie beschützte.
    »Sie sind sehr freundlich, Sir«, sagte sie leise und schmiegte sich an ihn. In ihren Augen schimmerte ein Echo seiner Sehnsucht.
    Dann stellte sie sich auf die Zehenspitzen und presste ihren Mund auf seinen, ohne die Leute zu beachten, die an der Gasse vorbeigingen.
    Ihre Lippen waren heiß, fordernd und beharrlich. Voller Leidenschaft erwiderte er den Kuss und drückte sie mit wachsender Begierde an sich. Erst nach langen Sekunden befreite sie sich aus seinen Armen. Halb bedauernd, halb
ironisch schaute sie zu ihm auf. »Aber ich werde Ihnen nicht erlauben, einen Fehler zu machen.«
    Während sein Gehirn, von Lust benebelt, immer noch versuchte, diese Worte mit ihrer früheren Äußerung zu verbinden, schob sie sich an ihm vorbei und rannte die Gasse hinab.
    Verständnislos starrte er ihr nach. Dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen - sie hatte ihn nur geküsst, um ihn abzulenken, damit sie flüchten und diesem Gauner allein gegenübertreten konnte. Und danach? Würde sie zu ihm zurückkehren, falls das überhaupt möglich wäre? Oder hatte er ihren süßen Mund zum letzten Mal geschmeckt, ihren Körper zum letzten Mal gespürt?
    »Verdammt!«, fluchte er erbost und stürmte hinter ihr her. Donnernd hallten seine Stiefel auf dem Kopfsteinpflaster. Dank seiner langen Schritte schmolz Maggies Vorsprung. Aber dann huschte sie behände um eine Ecke, was seiner hochgewachsenen kraftvollen Gestalt nicht so mühelos gelang. Als er das Tempo wieder beschleunigte, war sie ihm weit vorausgeeilt.
    Offenbar hatte sie seine Schwäche erkannt und nutzte sie aus, denn sie lief blitzschnell durch dunkle Gassen, um Ecken und Winkel herum, zwischen Gebäuden hindurch, durchquerte Hintergärten und kletterte über Mauern, oder sie sprang über Abfälle hinweg, die nach Charles’ Füßen zu greifen schienen. Ungeschickt folgte er ihr, und als er sich zur Verblüffung einer Familie, die sich in ihrem Hintergarten versammelt hatte, über eine Ziegelmauer schwang, fragte er sich, wie oft Maggie schon vor wie vielen
Männern davongerannt war. Was hätte ihr zustoßen können, wäre sie nur ein einziges Mal zu langsam geflohen?
    Atemlos schlitterte er um eine Ecke herum und sah ihren Rock in einer Seitengasse verschwinden. Als er die Stelle erreichte, war Maggie spurlos verschwunden. Er eilte zur nächsten Kreuzung und schaute sich um. Nichts. Während sich seine Herzschläge allmählich beruhigten, musste er sich eingestehen, dass er nicht wusste, wo sie steckte.
    »Verzeihung, Sir?«, erklang eine leise Stimme hinter ihm, und er drehte sich um. Erwartungsvoll grinste Giles ihn an. In der Finsternis schimmerten seine Zähne unnatürlich weiß. »Maggie hat mir gesagt, ich soll Ihnen auf den Fersen bleiben. Falls so was passiert. O Mann, beinahe hätten sie ihr Gesicht verschlungen, was?« Bewundernd verdrehte der Junge die Augen, und Charles blinzelte irritiert. Also war der Kuss nicht unbeobachtet geblieben. »Wollen Sie zu diesem unanständigen Haus zurückgehen, Sir?«
    »Nein, ich möchte Miss King folgen«, fauchte Charles von heißem Zorn erfüllt. Wie die Anwesenheit des Kindes bewies, hatte Maggie ihn nicht nur überlistet, sondern diesen Trick bereits geplant. Nun, auch er kannte gewisse Winkelzüge, wandte aber andere Methoden an, um seine Ziele zu erreichen. »Führ mich zu ihr.«
    »Das geht nicht«, protestierte der Junge und schlug die Richtung ein, aus der er gekommen war. »Ich habe meine Befehle.«
    »Und wenn ich dir noch einen Shilling gebe?«
    Da blieb der Junge stehen und warf ihm einen verächtlichen
Blick zu. »Für einen Shilling würde ich die einzige Mum, die ich je hatte, niemals hintergehen.«
    Mühelos verstand Charles die Anspielung. »Für ein Pfund?«
    »Jetzt sind wir uns einig!« Giles strahlte über das ganze Gesicht. »Gehen wir zu Ihrem Wagen, dann beschreibe ich Ihnen den Weg. Aber schwören Sie mir bei der Ehre einer großen Lordschaft, dass Sie draußen auf Maggie warten und nicht

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