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Flamme der Leidenschaft - Roman

Flamme der Leidenschaft - Roman

Titel: Flamme der Leidenschaft - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lydia Joyce Eva Malsch
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hatte, mit seiner mysteriösen Augenklappe und der noch mysteriöseren unersättlichen Börse?
    »Ich will einfach nur dein Freund sein«, fuhr er fort. »Warum du es mir so schwer machst, verstehe ich nicht. Immer wieder habe ich um deinen Besuch gebeten. Aber du wolltest nicht auf mich hören.« Den Kopf schief gelegt, mimte er hilfslose Verzweiflung, und ihr Magen drehte sich. »Was sollte ich denn tun? Letztes Endes musste ich dir eine Botschaft schicken, die du nicht missachten konntest.«
    »Also gut, ich höre Ihnen zu, Danny. Aber wenn Sie meine Freunde jemals wieder anrühren, werde ich taub, für immer.«
    Als hätte sie einen köstlichen Witz gemacht, lachte er schallend und sank in den Sessel hinter dem Tisch. »Ah, Maggie, mein Mädchen, jetzt weiß ich wieder, warum ich dich so gern mag.«
    Statt zu antworten, räusperte sie sich verächtlich.
    »Ich will doch nur mit dir reden. Sonst nichts.« In seiner Stimme klang ein klagender Unterton mit. »Damals habe ich versprochen, ich würde dir Bescheid geben, wenn ich meine Schuld bei dir beglichen habe. Vor zwei Wochen war es so weit.«

    »Davon weiß ich nichts. Damit habe ich nichts mehr zu tun.«
    »Jammerschade …« Danny schüttelte traurig den Kopf. »Glaub mir, du vergeudest dein Talent. Aber du wirst bald wieder lernen, worauf es ankommt.«
    »Aus dieser Branche bin ich für immer ausgestiegen«, erklärte sie, obwohl sie wusste, dass es hoffnungslos war.
    Lächelnd beugte er sich vor. »Hast du was vergessen, Maggie? Du stammst aus dem Heiligen Land. Das Heilige Land gehört mir. Das bedeutet, dass auch du mir gehörst, bis ich dir sage, ich brauche dich nicht mehr. Nun bist du wieder da. Wo du in Chelsea wohnst, weiß ich, Maggie. Ich weiß, in welchem Zimmer du schläfst, und dass sich deine Freunde bei der alten Bess Shipton verkriechen. Dort schweben sie in ernsthafter Gefahr, wenn du mir deinen Gehorsam verweigerst.«
    In ihrer Kehle stieg Galle auf. Sie war ihm ausgeliefert. Trotzdem hob sie ihr Kinn. »Was wollen Sie von mir?«
    »Jetzt? Nichts.« Grinsend entblößte er glänzende weiße Zähne unter dem geölten Schnurrbart. »Du bist genau dort, wo ich dich haben will.«
    Geräuschvoll klopften seine Fingerknöchel auf die Tischplatte, und sein Laufbursche öffnete die Tür. Maggie war entlassen. Halb benommen schob sie sich an dem Muskelprotz vorbei. Nach dem grellen Licht in Dannys Zimmer wirkte der Flur pechschwarz. Blindlings taumelte sie zur Treppe und nach unten. In der Schankstube erholte sich ihr Sehvermögen, und sie eilte ins Freie hinaus. Im Hof begann sie zu laufen.

    Nur weg von hier, weg, weg … Ihre Füße trommelten einen verzweifelten Takt zu den Gedanken, die sich überschlugen. Irgendwie musste sie sich befreien. Southampton, Leeds, verdammt noch mal, Amerika oder Australien. Weg von London, weit weg, irgendwohin, wo Danny sie nicht finden würde und ihr nichts anhaben konnte.
    Aber Nan würde sie nicht begleiten, Frankie oder Giles auch nicht. Wenn sie flüchtete, würde Danny ihre Freunde töten. Wie eine Fliege in einer Flasche war sie gefangen. Aus ihrem Hals rang sich ein Schluchzen, sie bekam kaum noch Luft, ihre Lungen brannten. Aber sie stürmte weiter, in die schmale Passage, und stolperte, als eine starke Hand ihren Oberarm umklammerte.

7
    U nsanft prallte sie gegen eine harte Brust, und ihre Faust zielte sofort auf die Nase des Angreifers. Um das Nasenbein zu brechen, war der Schlag zu schwach. Das wusste sie aus Erfahrung. Zu ihrem Leidwesen konnte sie ihre Schulter nicht einsetzen, weil er sie so fest an sich presste.
    »Maggie …«
    Die kultivierte, aristokratische Stimme zog ihren Namen in die Länge. Verwirrt hielt sie inne, und das kostete sie den Erfolg ihrer Gegenwehr, denn der Mann packte ihr erhobenes Handgelenk. Da erkannte sie das Gesicht über ihrem - das prägnante Kinn, nicht vorspringend, sondern wohlgeformt, die vollen Lippen, die breite Stirn, die brandyfarbenen Augen. »Lord Edgington!«, platzte sie heraus. »Warum sind Sie hier? Das ist zu gefährlich …«
    Ohne den Griff zu lockern, zerrte er sie hinter sich her zu seinem schwarzen Wagen, der etwa ein Dutzend Schritte entfernt wartete. Wieso hatte sie die Kutsche übersehen? Ein kalter Schauer rann über ihren Rücken. In ihrer Angst war sie blindlings losgestürmt. Blind und dumm. Auf diesen Straßen konnte man sich Dummheit oft nur ein einziges Mal leisten.

    »Wenn es für mich gefährlich ist, muss es für Sie noch viel

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