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Flamme der Leidenschaft - Roman

Flamme der Leidenschaft - Roman

Titel: Flamme der Leidenschaft - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lydia Joyce Eva Malsch
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schlimmer sein. Steigen Sie ein!«, befahl er in eiskaltem Ton, und Maggie bekämpfte ein neues Frösteln.
    Sie hatte ihn überlistet, hintergangen und geglaubt, danach wollte er nichts mehr mit ihr zu tun haben und sie könnte so weiterleben wie bisher, mit allen nötigen Vorsichtsmaßnahmen. Keine Sekunde lang hatte sie angenommen, er würde ihr folgen. Nicht in die Seven Dials. Warum war er hierhergekommen? Aus Zorn, um ihr den tückischen Verrat heimzuzahlen? Er riss die Tür des Wagens auf und stieß sie hinein. Hilflos sank sie auf den Sitz.
    »Fahren Sie los!«, rief er dem Kutscher zu und stieg hinter ihr ein. Nur mühsam bezähmte er seine Wut. Stephens gehorchte. Noch bevor der Baron den Wagenschlag schloss, begannen die Räder ruckartig zu rollen.
    Aus dem Gleichgewicht geraten, fiel Maggie beinahe von der Bank. Charles saß ihr gegenüber. Im Licht der Kutschenlampe, die vor dem Fenster brannte, beobachtete er, wie sie sich umschaute, obwohl es nichts zu sehen gab au ßer ihm.
    »Giles …«, flüsterte sie.
    »Den habe ich weggeschickt«, erklärte er kühl. »Er ist Ihnen treu ergeben. Erst als ich ihm ein Pfund anbot, beschrieb er mir den Weg zu Ihrem Ziel. Aber er nahm mir das Versprechen ab, Ihnen nicht in diese Kneipe zu folgen.«
    »Und Sie hielten Ihr Wort, das sie Giles gegeben haben?«, fragte sie fast verächtlich. Inzwischen war sie in die äußerste Ecke ihrer Sitzbank gerückt, möglichst weit von Seiner Lordschaft entfernt.

    Nach allem, was du mir angetan hast, fürchtest du mich mit gutem Grund, dachte er. »Natürlich nicht. Als ich hineingehen wollte, kamen Sie gerade heraus.«
    »Aber - warum?«, stammelte sie verständnislos.
    »Weil Sie davongerannt sind, verdammt noch mal!«, fauchte er. »Ein Gentleman lässt eine Lady - eine Frau in so gefährlichen Situationen nicht im Stich. Ganz sicher nicht, wenn er Bescheid weiß. Er muss sie zurückhalten oder begleiten.«
    Aus ihrer Kehle rang sich ein seltsamer Laut, halb Lachen, halb Schluchzen. »Was für ein Idiot Sie sind!«
    Seine Kinnmuskeln zuckten. Dann zwang er sich zur Ruhe. »Heute erklärten Sie mir, Sie wären es Ihrem Ehrgefühl schuldig, Ihre Freunde zu schützen. Nun, meinem Ehrgefühl zuliebe muss ich für Sie sorgen.« Zumindest sollte es so sein, fügte er in Gedanken hinzu. Im schmalen Durchgang, der zu Danny O’Sullivans Hof führte, hatte er überlegt: Ist meine Mühe gerechtfertigt? Oder bin ich ein gottverdammter Narr, weil ich mich wegen einer kleinen Bettlerin in Gefahr begebe? Dann war Maggie aus der Kneipe gestürmt und hatte den inneren Konflikt unterbrochen, aber unglücklicherweise nicht beendet. In jenem Moment war er versucht gewesen, sie zu schütteln und zu ohrfeigen, an sich zu pressen und zu küssen … Nichts dergleichen hatte er getan. Und jetzt wusste er nicht, ob er richtig gehandelt hatte.
    Immer noch ungläubig, schaute sie ihn an. »Ich sagte doch, für Sie wäre es in dieser Gegend zu gefährlich.«
    »Hätten Sie nicht die Flucht ergriffen, wäre ich nicht gezwungen
worden, Ihnen allein zu folgen. Ich hätte zwei Leibwächter engagiert.«
    »Nur zwei? Warum nicht ein paar Dutzend? Das wäre viel besser gewesen. Dann hätten Sie keinen Mord, sondern nur einen Krieg riskiert. In diesem Hof wimmelt es von Dannys Schlägern!« Ärgerlich seufzte sie und reckte wieder einmal ihr Kinn empor, der sinnlose Starrsinn dieser Geste weckte eine fast schmerzhafte Begierde in Charles’ Brust. »Gar nichts müssen Sie für mich tun, ich bin nicht Ihr Eigentum.«
    »Immerhin habe ich Ihre Zeit gekauft - Ihre ganze Zeit.«
    Seine Augen verengten sich. »Für zwei Pfund pro Woche«, erinnerte er sie.
    Da sank sie in sich zusammen, verschränkte die Arme vor der Brust und verwandelte sich in die Frau, die sie tatsächlich war, obwohl sie so verbissen dagegen ankämpfte. Klein, jung, verletzlich. »Unsere Abmachung gilt nicht mehr, weil ich England verlassen muss. Hier kann ich nicht bleiben.«
    »Wegen dieses Dannys.«
    Abrupt blickte sie auf, und ihre Augen zeigten den alten Kampfgeist. »Weil ich plötzlich denke: Maggie, mein Mädchen, wie sieht’s um diese Jahreszeit in Australien aus?«
    »Nein«, entgegnete er kategorisch. Niemand würde ihn von seinem Entschluss abbringen. Obwohl ihn die Stimme seiner Vernunft warnte und ihm zuflüsterte, mit einer solchen Frau dürfe er sich nicht einlassen, konnte er Maggie nicht in ihre dunkle Vergangenheit zurückschicken. Vor allem Bösen auf dieser Welt würde er

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