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Flamme der Leidenschaft - Roman

Flamme der Leidenschaft - Roman

Titel: Flamme der Leidenschaft - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lydia Joyce Eva Malsch
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»Wohin er dich geschickt hat?«, wiederholte er, die Augen zu schmalen Schlitzen verengt.
    Plötzlich fühlte sie sich todmüde. »Eine lange Geschichte«, seufzte sie. »Vielleicht sollten wir uns setzen.«
    Eine Zeitlang schaute er sie prüfend an, ehe er beiseitetrat und mit einer einladenden Geste ins Damenzimmer wies. Als sie an ihm vorbeiging, weckte seine Nähe keine Nervosität, sondern ein süßes, vertrautes Prickeln.
    Edgington drehte die Lampen an, schloss die Tür, und Maggie nahm auf dem Sofa vor dem Erkerfenster Platz. Unaufgefordert setzte er sich vor ihr. Wie immer bewegte er sich mit der Grazie unerschütterlicher Selbstsicherheit. An
ihrer Seite wirkte er viel zu groß - beängstigend und einschüchternd.
    Nach einem tiefen Atemzug begann sie zu sprechen. »Perle gab mir den Brief eines Gentlemans. Darin wurde sie gebeten, meinen Auftritt bei jenem Vorsingen in der Oper, wo du mich entdeckt hast, zu arrangieren.«
    Verwundert schüttelte er den Kopf. »In dem Brief konnte unmöglich stehen, warum ich damals in die Oper ging. Dass ich ein einfaches Mädchen suchte, das eine Lady spielen sollte, wusste nur meine Schwester.«
    »Davon wurde auch gar nichts erwähnt. Nur das Datum. Aber ich nahm an dem Vorsingen teil und wurde von dir engagiert. Dann zog ich in dieses Haus. Und Danny war zufrieden.«
    »Vielleicht hatte er etwas anderes vor, sein Plan ging schief, und O’Sullivan will dir nur weismachen, sein Wunsch wäre erfüllt worden.«
    »Er wusste, dass du das Vorsingen verfolgen würdest. Vielleicht wollte Danny eine Begegnung zwischen dir und mir herbeiführen, konnte aber nicht genau voraussehen, was geschehen würde.«
    »Wer wusste nichts davon? So lautet die logischere Frage. Wie üblich saßen Dines und Gifford neben mir. Ich besuche mindestens acht von zehn Vorsingen, das ist kein Geheimnis.« Nachdenklich verzog er die Lippen. »Meine Begeisterung für die Oper ist allgemein bekannt.«
    »Damit erklärst du nicht, worum es wirklich geht«, erwiderte sie irritiert. »Warum sollte Danny - oder sonst jemand - uns beide zusammenbringen?«

    Skeptisch zuckte er mit den Schultern. »Dass es so war, glaube ich noch immer nicht.«
    Nun, ich schon, dachte Maggie und bezähmte den Impuls, ihn anzuschreien. Irgendetwas war hier faul. Das verriet ihr ein spezieller Instinkt, der von lebenslangen Erfahrungen mit der Londoner Unterwelt geschärft war.
    »Falls du annimmst, jemand hätte dich zu dem Vorsingen geschickt, damit du mir begegnest«, fuhr der Baron fort, »und da ich nicht dahin geschickt wurde, gibt es eine weitere offensichtliche Frage, die du nicht gestellt hast.«
    Unbehaglich rutschte sie auf dem Sofa umher. »Wenn du deine Hand im Spiel hattest, würdest du es zugeben?«
    Weil er ihr Ablenkungsmanöver durchschaute, würdigte er sie keiner Antwort. Sie betrachtete ihre Hände, die sie im Schoß faltete.
    »Inzwischen kennst du mich zu gut. Vor zwei Wochen wäre es mir noch gelungen, eine direkte Frage zu vermeiden.«
    »Wenn du vermutetest, dass Danny deine Anwesenheit in diesem Haus wünscht, würde dein Verdacht naheliegen, ich hätte gemeinsame Sache mit ihm gemacht.«
    »So großmütig, wie du mich hinstellst, bin ich nicht. Als ich den Brief las - nun, ich dachte tatsächlich, du hättest mich hereingelegt.« Sie schaute wieder zu ihm auf. »Was weiß ich schon von dir? Ich kenne deinen Namen, deinen Adelstitel, ich weiß, dass du eine Mutter und eine Schwester hast und in einem Haus außerhalb von London lebst, wo in ein paar Wochen eine Party stattfinden soll. Und ich konnte mich über verschiedene deiner Vorlieben und Abneigungen
informieren. Das ist auch schon alles. Obwohl ich so wenig von dir weiß, kenne ich dich ganz gut. Auf solche Machenschaften würdest du dich nicht einlassen. Davon bin ich fest überzeugt.«
    Seine Bernsteinaugen hielten ihrem Blick stand. Aber er schwieg, seine Miene verschloss sich.
    Nervös räusperte sie sich und fuhr fort: »Ich weiß nicht, ob ich die richtigen Worte finde, aber die meisten Gentlemen in deiner Position würden sich nicht um ein Mädchen wie mich kümmern. Nachdem sie mich ins Bett gelockt hätten, wär ihnen egal, was aus mir wird. Ja, diese Männer reden dauernd über Ehre und Anstand. Aber an solche Grundsätze halten sie sich nur, wenn sie mit ihresgleichen zusammen sind. Du bist anders. Manchmal, wenn du bei mir bist, vergesse ich sogar, das ich keine Lady bin.« Da er noch immer nichts sagte, fragte sie unsicher:

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