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Flamme der Leidenschaft - Roman

Flamme der Leidenschaft - Roman

Titel: Flamme der Leidenschaft - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lydia Joyce Eva Malsch
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vergewaltigt worden. Als sie ihm ihre Schwangerschaft gestand und um Hilfe bat, nannte er sie eine Hure, warf sie mit fünf Pfund hinaus und verweigerte ihr ein Empfehlungsschreiben. Kategorisch erklärte er ihr, er könne nicht wissen, ob das Balg in ihrem Bauch von ihm stamme. So sah sich die junge Frau gezwungen, ihren gesamten Besitz zu verkaufen. Sie nahm eine Stellung als Wäscherin an. Damit konnte sie weder sich selbst noch ihre Tochter ernähren. Und so ersuchte sie meinen Vater erneut um Beistand. Manchmal schickte er ihr ein paar Pfund, meistens nur Flüche.«

    »O Charles …« Bestürzt zuckte sie zusammen. Durfte sie ihn so vertraulich anreden? »Verzeih mir, Mylord.«
    »Vielleicht sollte ich meinen Adelstitel eher für eine Beleidigung halten als meinen Taufnamen.« Er lachte hohl. »Um meinen Bericht fortzusetzen - ich traf Miss Barrett in einer verzweifelten Notlage an. Sie war mit all den Vorzügen aufgewachsen, die ihr die gebildete Mutter bieten konnte. Aber was soll ein bettelarmes Mädchen, das zu einer Dame erzogen wurde, auf dieser Welt anfangen?«
    »Was hast du getan?«
    »Ein gewisser Colonel schuldete meinem Vater eine höhere Summe, die er vor dessen Tod nicht zurückzahlen konnte. Ich bat ihn, Lily Barrett in seinem Haus aufzunehmen und für eine entfernte Verwandte auszugeben - mit einer Mitgift, die ich zur Verfügung stellte. Auf diese Weise konnte sie junge Männer aus guten Familien kennenlernen, dritte oder vierte Söhne, weniger gut situierte Aristokraten oder vielleicht Gentlemen, die zur Kirche oder zur Army gehen müssten. Nur zu gern würden Letztere eine hübsche junge Frau heiraten, die eine anständige Mitgift in die Ehe einbringen würde und bereit wäre, in bescheidenen Verhältnissen zu leben.«
    »Dann geschah etwas, das mit deiner Schwester zusammenhing«, erriet Maggie.
    »Nun, die liebe Millie fand Miss Barrett langweilig und beschloss, sie aus unseren Kreisen zu verbannen, indem sie auf dem Ball der Rushworths lauthals verkündete, sie verstehe nicht, warum ein Mädchen von niedriger Herkunft an einem so elitären Ereignis teilnehmen dürfe.«

    »So kam die Wette zustande. Du musst mich als Lady präsentieren, und was wird deine Schwester tun?«
    »Sie muss sich bei Miss Barrett entschuldigen und unsere Mutter veranlassen, das Mädchen bei einem offiziellen Debüt zu betreuen.«
    »Wie kompliziert das alles ist …«, meinte Maggie.
    »Aber wichtig.«
    »Jedenfalls bist du ein anständiger Mann und nicht verantwortlich für die Sünden deines Vaters.«
    »Wäre ich so anständig, würde ich dann jeden Abend hierherkommen?«
    Ihr Atem stockte. »Was meinst du?«, fragte sie halb ängstlich, halb erwartungsvoll.
    »Eine Varietésängerin und ein Baron.« Als er den Kopf schief legte, schimmerte das Lampenlicht auf seinem goldbraunen Haar. »Das klingt nicht viel besser als eine Gouvernante und ein Baron.«
    »Aber ich begehre dich. Das macht einen großen Unterschied aus.«
    »Wenn das alles vorbei ist, was wird dann aus dir? Ich werde mein gewohntes Leben fortsetzen. Und du? Wirst du einen verfrühten Tod in einem Arbeitshaus oder in einer billigen Pension finden, weil du zu stolz bist, um meine Hilfe zu bitten?«
    »Um das Arbeitshaus oder eine billige Pension musst du dir keine Gedanken machen. Wenn Danny mich in seine Gewalt bringt, werde ich nicht so friedlich sterben«, fügte sie zynisch hinzu.
    »O Gott … Ist er wirklich so brutal?«

    Maggie strich über ihre Stirn. Beinahe hätte sie ihrem Lachreiz nachgegeben. »Danny ist der mächtigste Schurke von London. Was glaubst du denn, wie er diese Position erreicht hat? Was er Nan antat, weißt du. An seinen Händen klebt das Blut zahlloser Menschen.«
    »Aber wenn du seine Wünsche erfüllst …«
    »Dann würde ich etwas länger leben, vielleicht ein paar Wochen oder Monate. Aber sorg dich nicht um mich. Wenn ich die Rolle einer Lady gespielt habe, werde ich auswandern. Nach Kanada oder Amerika oder sonst wohin. Ich spare jeden Penny, den ich von dir bekomme. Damit bezahle ich die Schiffsreise. Irgendwo werde ich ein neues Leben beginnen. Sally wird mich begleiten. Frankie vielleicht auch.« Natürlich würde sie ihm niemals gehören, so wie er es erträumte. Aber wenn er darauf hoffte, war er sicher bereit, sich selbst zu retten. »Wenn du für Giles das Internat bezahlst und einen Platz für Nan, Moll und Jo findest … Nur für eine gewisse Zeit. Harry darf bereits mit einer gesicherten Zukunft rechnen.

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