Flamme der Leidenschaft - Roman
Sobald er eine gute Stellung hat, wird er für die Mädchen sorgen.«
»Um Himmels willen, Maggie«, unterbrach Charles den Wortschwall, mit dem sie all diese Pläne aufzählte. »Natürlich werde ich Giles’ Ausbildung im Internat weiterhin finanzieren und mich sogar in den Ferien um ihn kümmern. Vermutlich wird man ihn für meinen illegitimen Sohn halten. Später schicke ich ihn nach Oxford oder Cambridge, wenn es seine schulischen Erfolge rechtfertigen. Oder ich kaufe ihm eine Kommission in der Army oder Navy, falls er das will. Was Nan mit ihrer kleinen Familie betrifft - sicher
finde ich eine Stellung für deine Freundin, bis ihre Schwester und ihr Sohn alt genug sind, um eine Schule zu besuchen. Dann kann sie in einem Haushalt arbeiten, wo sie auch wohnen wird.«
»Das alles würdest du für mich tun?«, wisperte Maggie. Ihre Kehle war so eng, dass sie die Worte kaum hervorbrachte. »Weder Nan noch Giles werden dir jemals danken. Und wie sollte ich es dir zurückzahlen?«
»Indem du nicht abreist«, entgegnete er brüsk.
»Was?«, hauchte sie.
»Ich lasse dich nicht nach Amerika auswandern. Bleib in diesem Haus. Hier kannst du ein bisschen Geld zurücklegen für dein Alter. Ich weiß, ich habe erwähnt, ich würde keine Geliebte aushalten. Und das stimmt, ich will keine Geliebte. Nur dich .«
»Unmöglich!«, protestierte sie. »Niemals würde Danny mich in Ruhe lassen. Solange ich in London lebe, bin ich in Gefahr.«
»Ich beschütze dich.«
Energisch schüttelte sie den Kopf, obwohl sie sein Angebot nur zu gern angenommen hätte. Ihn wiederzusehen, jeden Abend, Woche um Woche, mit ihm zu reden und ihm zuzuhören, sein Lächeln zu sehen. Seine Küsse zu genie ßen, seinen Körper, seine Leidenschaft, Hitze und Ehrlichkeit. Aus diesem Stoff bestanden goldene Träume. Aber wie sie ihm bereits erklärt hatte, Mädchen wie sie wagten nicht zu träumen. Für solche Mädchen wurden Träume niemals wahr.
»Eine Geliebte kannst du nicht schützen«, betonte sie.
»Denn eine Geliebte ist - eine unsichtbare Gefährtin, keine reale Person wie eine Schwester oder ein Freund. Da wäre ich nicht sicher. Und ich will nicht mein Leben lang aus dem Fenster schauen und mich fragen, wer mich beobachtet, oder ob Danny mir befiehlt, irgendetwas Schreckliches für ihn zu tun. Allein schon der Gedanke, er könnte mich zu irgendetwas zwingen, das dich verletzen würde …«
Nach einem langen Schweigen fragte er: »Bist du sicher?«
»O ja …« Mühsam schluckte sie. »Trotzdem möchte ich dir danken. Auf die einzige Weise, zu der ich fähig bin.«
Wehmütig erwiderte er ihren eindringlichen Blick. »Das musst du nicht. Du kannst dich mir verweigern, wann immer du es wünschst. Hoffentlich verstehst du das.«
»Nein, das will ich nicht«, erwiderte sie schlicht und hielt ihm ihre Hand hin, eine stumme Einladung. Stöhnend nahm er sie in die Arme.
Niemals hatte sie eine Heimkehr erlebt, nie verstanden, was die Leute meinten, wenn sie davon sprachen. Aber sie glaubte, es müsste so ähnlich sein wie dieser Kuss, der sie ganz und gar einzuhüllen schien, dem sie sich rückhaltlos hingab.
Immer leidenschaftlicher küsste er sie, das süße Entzücken steigerte sich zu brennendem Verlangen. Er drückte sie auf das Sofa hinab, so dass sie unter ihm lag, und sie überließ sich dem Geschick seiner Hände, seiner Lippen. Wenige Sekunden später hatte er ihr das Kleid ausgezogen. Hastig versteckte sie die Tasche mit der Pistole im zerknüllten braunen Kattun. Ihre Unterröcke glitten nach oben …
»Warte«, bat sie atemlos und schob ihn weg. »Ich muss
hinaufgehen, nur für ein paar Minuten. Gleich komme ich zurück. Das verspreche ich.«
Von Lust verschleiert, kniffen sich seine Augen zusammen. »Warum?«
»Weil ich - das Bad benutzen muss.«
»Jetzt?«
»Ja«, bestätigte sie nervös.
Diese Antwort genügte ihm nicht. »Was willst du tun?«
»Nun, ich - ich brauche ein Schwämmchen«, stammelte sie, die Wangen feuerrot, und versuchte sich unter ihm hervorzuwinden.
Doch er hielt sie eisern fest. »Ein Schwämmchen?«
»Mit Essig, das schützt mich vor - Überraschungen.«
»Also ein vorbeugendes Mittel?«
Schweigend starrte sie ihn an.
»Möchtest du damit eine Empfängnis verhindern, eine Schwangerschaft?«
Sie nickte. »Wenn es auch nicht immer wirkt, es hilft …«
»Deshalb erlaubst du mir nie zu …«
»Bitte«, fiel sie ihm ins Wort, »du willst kein Kind, ebenso wenig wie ich. Lass mich das
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