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Flamme von Jamaika

Flamme von Jamaika

Titel: Flamme von Jamaika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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der ihre traute Zweisamkeit zu stören vermochte. Wenn es nicht so verrückt gewesen wäre, hätte sie an ein romantisches Rendezvous denken mögen.
    «Gefällt es dir?», fragte Jess, als sie das Ufer erreichten.
    Sein fragender Blick barg eine Entschuldigung dafür, dass er sie mit seinem geheimnisvollen Vorgehen so sehr geängstigt hatte.
    «Es ist wunderschön», flüsterte Lena und ging in die Knie, um ihre Finger in das handwarme Wasser einzutauchen.
    Das Bedürfnis, sich die verschwitzten Kleider vom Leib zu reißen und in das kristallklare Nass zu hüpfen, nahm überhand. Jess schien ihre Gedanken zu erraten.
    «Lass uns ein Bad nehmen», schlug er mit rauer Stimme vor.
    Uns. Er hatte eindeutig
uns
gesagt. Lena spürte, wie ihr der Atem stockte. Das bedeutete, dass sie ihn nackt sehen würde, denn er behielt wohl kaum Hose und Stiefel an, wenn er mit ihr ins Wasser stieg.
    «Bist du sicher, dass wir das tun sollen?» Ihre Stimme klang seltsam heiser.
    Noch nie in ihrem Leben hatte sie nackt mit einem Mann gebadet. Schon gar nicht mit einem dunkelhäutigen Fremden, der ihr so begehrenswert erschien wie nichts sonst auf der Welt.
    «Du brauchst dir keine Sorgen zu machen», versicherte er sanft. «Ich tue nichts, was du nicht willst. Ich möchte einfach ein bisschen Zeit mit dir hier verbringen und den Anblick des Mondes genießen. Mehr nicht.»
    Was du nicht willst … und was wäre, wenn sie mehr von ihm wollte als nur im Mondschein baden?
    «Ich mache mir keine Sorgen», erklärte sie so gelassen wie möglich, obwohl es gelogen war.
    Sie machte sich Sorgen, und zwar höllische. Aber nicht wegen Jess, sondern wegen sich selbst. Schon seit Tagen dachte sie daran, wie es wohl sein würde, von ihm berührt zu werden. Ihre Jungfräulichkeit schrie geradezu nach Erlösung. Ihre Moral befahl ihr freilich etwas anderes. Selbst wenn er sich wie ein Weißer gebärdete und längst nicht so schwarz war wie ein reinrassiger Afrikaner, argumentierte sie streng, was wäre, wenn er dich schwängert? Du wärst gebrandmarkt mit einem Negerbastard.
    Er ist ein kaltblütiger Rebell, appellierte ihre
moralische Seite. Er kann dich nehmen und gleichzeitig töten, wie ein Kater es mit einer Maus zu tun pflegte. Erst das Spiel und dann der Tod. Er ist kein Tier, argumentierte sie wütend zurück. Viel eher ist er der aufregendste Mensch, der mir je begegnet ist.
    Unsinn, widersprach sie im Geiste. Er ist der schönste Mann, der mir je begegnet ist. Er ist klug und gebildet. Er kämpft für seine Ideale und hilft ohne Rücksicht auf sein eigenes Leben den Menschen, die seine Hilfe am meisten benötigen. Aber vor allem ist er ein richtiger Kerl. Nicht so ein eingebildeter Pinsel wie Edward. Im Gegensatz zu ihm hat er Charakter.
    Ihre Blicke trafen sich, und es durchfuhr sie wie ein Blitz. Seine Augen sind einfach der Himmel … ich könnte immerzu in ihnen versinken.
    Ihr Blick fiel auf Jess’ Rücken, den er ihr für einen Moment zugewandt hatte, um sicherheitshalber noch einmal die Umgebung zu inspizieren. Unwillkürlich stachen ihr die silbrig schimmernden Narben ins Auge, die sein breites Kreuz wie ein unregelmäßiges Netz überspannten. Sie waren ihr schon zuvor aufgefallen, aber sie hatte sich nicht getraut, ihn nach deren Ursprung zu fragen.
    Als ob er gespürt hätte, dass sie ihn anstarrte, wandte er sich zu ihr um und erwiderte ihren Blick mit einem Lächeln.
    Oh Gott, wenn er mich will, werde ich ihm nicht widerstehen können …
    Langsam und mit Bedacht begann sie, sich zu entkleiden. Keinesfalls durfte er bemerken, wie nah sie daran war, sich für ihn das verschmutzte Reitkleid vom Leibe zu reißen.
    Jess hielt ihrem provozierenden Blick stand und begann seine Stiefel auszuziehen. Lässig entledigte er sich anschließend seiner Hose. Darunter war er vollkommen nackt. Ungeniert präsentierte er ihr sein beeindruckendes Geschlecht und, als er sich umdrehte, um seine Sachen zusammenzulegen, die wohlgeformten Rundungen seines muskulösen Hinterns. Beim Anblick seines perfekten Körpers vergaß Lena beinahe zu atmen, sodass sie unwillkürlich nach Luft schnappte.
    Schnell schlüpfte sie aus ihrem Unterkleid und den Schuhen, bemüht, vor ihm im Wasser zu sein.
    Mit behutsamen Schritten watete sie in das kühle Nass, das ihr bereits nach wenigen Schritten bis zu den Hüften reichte. Plätschernd benetzte sie ihre Brüste mit dem Wasser, worauf sich ihre Brustwarzen versteiften. Als sie aufschaute, bemerkte sie, dass Jess sie

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