Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Flammen Der Nacht -4-

Flammen Der Nacht -4-

Titel: Flammen Der Nacht -4- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
Vom Netzwerk:
gestohlen hatte? Nein, das können Sie sich natürlich nicht vorstellen. Sie denken nie an andere, Sie denken immer nur an sich selbst.«
    Miss Joyce lachte, schrill und unheimlich, bevor sie mit hämischer Genugtuung antwortete: »Die arme Zorana! Die arme kleine Immigrantin mit ihrem attraktiven Ehemann und ihren fabelhaften Söhnen mit den besonderen Begabungen, immer von Liebe und Geborgenheit umgeben. Ich soll Mitleid empfinden, weil ich mir eines Ihrer Kinder nahm? Warum? Immerhin hab ich Ihnen stattdessen ein anderes dagelassen. Sie waren mächtig stolz auf das Mädchen. Als wäre sie eine Offenbarung, dabei war die Kleine irgendwo da draußen ausgesetzt worden. Er fand sie und brachte
sie zu mir und wies mich an, es zu tun. Ob ich Skrupel hatte? Ja, mag sein. Er erinnerte mich jedoch daran, was ich ihm schuldig war. Für Sie änderte sich dadurch nicht viel.« Die alte Hexe griente selbstgefällig, wie fasziniert von ihrem morbiden Geständnis. »Außer dass Sie den Pakt niemals zerstören können, weil Ihnen der vierte Sohn fehlt.«
    »Sie wissen um den Pakt? Er weiß von der Prophezeiung? «
    » Er weiß alles. Ihm entgeht nichts.«
    Adrik schnaubte abfällig. »Hat er Ihnen das erzählt? «
    »Er ist der Teufel. Er würde mich nicht …«
    »Belügen?«, schloss Zorana leise.
    Miss Joyce merkte, wie töricht das klang. Wie töricht sie gewesen war. Sie zog den Kopf zwischen die Schultern, es knackte befremdlich, und sie stöhnte vor Schmerz. »Sie haben Recht«, brachte sie mühsam hervor. »Er beteuerte, ich würde nie wieder Schmerzen haben und so lange leben, wie ich ihm zu Diensten wäre. Als Ihre Kinder erwachsen waren und Sie Ihre verdammte Prophezeiung ausstießen, brauchte er mich jedoch nicht mehr.« Sie schluchzte herzergreifend. »Ich habe Schmerzen. Ich habe ständig Schmerzen, ich kann machen, was ich will, er reagiert nicht. Ich bringe ihm jedes Opfer, ich flehe ihn an, aber mein Körper verfault. Ich verfaule bei lebendigem Leib.«
    »Sieht aus, als würde das Sonnenlicht den Prozess beschleunigen.« Rurik beobachtete, wie die Narbe auf ihrer Wange aufplatzte und der Knochen durchschimmerte.

    Miss Joyce warf ihm einen giftigen Blick zu, dass er erschrocken zurückwich.
    »Was haben Sie mit meinem Baby gemacht?« Zorana baute sich vor ihr auf. »Was ist damals mit meinem Sohn passiert?«
    Miss Joyce war mit einem Mal wie ausgewechselt. »Was tun Sie für mich, wenn ich es Ihnen sage?«
    »Liegt Ihnen viel daran, am Leben zu bleiben?«, fragte Zorana gefährlich sanft.
    Miss Joyce beschattete mit einer gichtknotigen Hand ihre Augen und fixierte Zorana. »Heißt das, Ihre Söhne werden mich sonst töten?«
    » Ich werde Sie töten.«
    Miss Joyce las die Wahrheit in deren zornesfunkelndem Blick und wusste, Zorana meinte jedes Wort ernst.
    »Ich legte es in meinen Wagen und fuhr nach Nevada. Es schrie in einer Tour, acht Stunden lang.« Triumphierend schob sie nach: »Ich hab es in der Nacht ausgesetzt, in der Wüste, und bin weitergefahren. Ich hab es aber nicht getötet. Ich wollte nicht so werden wie die Mistkerle, die mich damals halb umbrachten.« Dünne Speichelfäden tropften aus ihren Mundwinkeln. Die alte Frau begann wahnsinnig zu werden.
    Zorana wich langsam zurück. »Mein Baby war kein Es. Er war ein Junge.«
    »Umso mehr Grund, es zu töten, bevor es wie sie wurde.« Miss Joyce gestikulierte in Richtung von Zoranas Söhnen.
    Zorana ballte die Fäuste und drängte einen Schritt vor.

    Miss Joyce duckte sich und verschränkte die Arme schützend über dem Kopf.
    Rurik packte seine Mutter am Arm. »Nein, Mama, mach dich nicht unglücklich«, flüsterte er.
    »Ich bin eine todkranke alte Frau, die von ihrem Meister verlassen wurde und in Agonie sterben muss«, flüsterte Miss Joyce rau. »Bin ich damit nicht genug gestraft?«
    Die Jungen sahen sich gegenseitig an, ihre Mienen voller Ekel.
    Rurik gab Miss Joyce ihren Hut zurück.
    Kaum setzte die Alte den Hut auf, bemerkte Zorana das triumphierende Glitzern in deren Augen.
    Sie riss ihr den Hut herunter und funkelte ihre Söhne an. »Nein, nein und nochmals nein!«
    »Mama, überleg es dir.« Adrik schlang begütigend einen Arm um ihre Schultern. »Nicht, dass es dir später leidtut.«
    »Sie war Lehrerin, betreute und unterrichtete arglose Kinder. Wir haben ihr vertraut, während sie alles in ihrer Macht Stehende tat, uns zu vernichten. Adrik, sie hat uns gesagt, du wärest tot. Firebird ist wegen dieser hinterhältigen Hexe von zu

Weitere Kostenlose Bücher