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Flammen Der Nacht -4-

Flammen Der Nacht -4-

Titel: Flammen Der Nacht -4- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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okay?«
    »Ja, ich glaub schon.«
    »Wie alt?«
    »Der Junge ist sieben, denke ich. Das Baby drei Monate alt. Es hörte nicht auf zu weinen, bis auf ein paar kleinere Schnittwunden von herumfliegenden Glassplittern fehlt ihm aber anscheinend nichts. Den kleinen Jungen hat es schlimmer erwischt. Ich glaube, er hat sich die Hand gebrochen, aber …« Mrs. Shaw stockte und erzählte die ganze Geschichte wieder von vorn. »Sie fuhr viel zu schnell. Ich sah noch, wie sie sich umdrehte und nach hinten guckte. Dabei verlor sie die Kontrolle über den Wagen und wurde aus der Kurve geschleudert. Sie hat nach hinten geschaut. Wieso hat sie das bloß gemacht?«
    »Wahrscheinlich hat sie mit den Kids gesprochen.« Er schob Mrs. Shaw in den Schutz einer Baumgruppe. »Bleiben Sie hier. Ich bring sie zu Ihnen.«
    Mrs. Shaws Redefluss war nicht zu stoppen. »Ich glaube nicht, dass sie mit den Kindern sprach. Es sah aus, als hätte sie panische Angst und würde die Straße hinter sich beobachten.«
    Er öffnete die Kofferraumklappe. Der Blutgeruch verstärkte sich. Er neigte sich in den Wagen.
    »Ich wusste gar nicht, dass sie einen Führerschein hatte«, rief Mrs. Shaw ihm zu.
    Das Baby saß in seinem Babysitz festgeschnallt und wimmerte – ein leises, verzweifeltes Wimmern.

    Der schwarzhaarige Junge war ganz still, er betastete seinen Arm und verfolgte alles mit dunklen verstörten Augen.
    Mrs. Shaw hatte Recht. Sie waren nicht ernsthaft verletzt.
    Die Mutter auf dem Fahrersitz starrte geradeaus, ihr Kopf in einem unnatürlichen Winkel nach hinten abgeknickt, ihre Schultern angesichts der höllischen Schmerzen hochgezogen. »Alles wird gut, Schätzchen. Alles wird gut. Nicht weinen. Nicht weinen«, wiederholte sie dauernd leise.
    Sie blutete. Auf dem Armaturenbrett war Blut, an der Kopfstütze, in ihren dunklen Haaren.
    »Mrs. Applebaum, ich bin State Patrolman Doug Black«, sagte er.
    Sie verstummte.
    »Ich hol Ihre Kinder hier raus.«
    »Machen Sie schnell.«
    »Mach ich.« Während er den Sicherheitsgurt von der Babyschale löste, nickte er zu dem Jungen. »Hi.« Kaum stand die Schale auf dem Boden, war Mrs. Shaw zur Stelle. Sie nahm ihm das Baby ab und lief zurück in den Schutz der Bäume.
    Obwohl sie unter Schock stand, half sie zupackend und tat, was getan werden musste. Zum Glück gab es Leute wie sie.
    Er lehnte sich abermals in den Wagen und über den Sitz, grinste den Jungen an. »Ich bin Officer Doug. Ich bin hier, um dir zu helfen.« Stirnrunzelnd inspizierte er den Sicherheitsgurt. Von der Wucht des Aufpralls war die Tür gegen den Sitz des Jungen gepresst worden,
und die Türverkleidung klemmte den Verschluss des Gurts ein. Kein Wunder, dass Mrs. Shaw den Jungen nicht hatte befreien können. »Wie heißt du?«, erkundigte sich Doug.
    »Andrew.«
    »Andrew, um dich freizubekommen, werde ich ein bisschen an dir herumschneiden müssen.« Doug öffnete seinen Erste-Hilfe-Koffer und nahm ein Messer heraus.
    Andrew zuckte unwillkürlich zusammen. Und wurde so blass, dass seine dunklen Augen wie zwei schwarze Löcher im weißen Schnee anmuteten, als er die glänzende Klinge sah. »Ich hab nicht geweint. Ich hab kein bisschen geweint. Mir tut der Arm weh. Bitte, tun Sie mir nichts.«
    »Lassen Sie die Finger von meinem Jungen!« Ashley Applebaum hob die Stimme. Es sah aus, als versuchte sie, sich zu Doug umzudrehen. »Sie Bastard, wehe, Sie verletzen ihn!«
    Doug schob die Klinge unter den Sicherheitsgurt und schnitt Andrew frei. »Ich hab ihn nicht verletzt, Mrs. Applebaum.« Er warf das Messer zu Boden und hielt dem Jungen seine Hand hin. »Steig aus, Andrew. Du musst Mrs. Shaw mit dem Baby helfen.«
    Andrew schaute auf Dougs kräftige, sehnige Hand und schüttelte wie in Trance den Kopf. Dann schälte er sich aus seinem Sitz und robbte langsam zu der rückwärtigen Tür.
    Doug trat zurück und ließ ihn aussteigen. Besser so, als wenn er den verängstigten Jungen gegen dessen Willen hätte herauszerren müssen.

    Sobald Andrew neben dem Wagen stand, zeigte Doug auf Mrs. Shaw, die etwas oberhalb von ihnen neben der Babyschale kniete. »Das ist Mrs. Shaw. Hilfst du ihr, auf dein Schwesterchen aufzupassen?«
    Der Junge sah ihn bloß an und blieb stumm.
    »Als Nächstes kümmere ich mich um deine Mutter«, erklärte Doug.
    »Wird sie den Unfall überleben?« Andrew klang ernst. Der Junge wusste bestimmt Bescheid.
    »Das sag ich dir, sobald ich nach ihr geschaut hab. Lauf jetzt. Mrs. Shaw soll dir eine Schiene für deinen

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