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Flammen Der Nacht -4-

Flammen Der Nacht -4-

Titel: Flammen Der Nacht -4- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Hause weggelaufen.« Nach einem zerrissenen Atemzug wisperte Zorana: »Ich kann es nicht fassen. Dieses Monster hat mir meinen neugeborenen Sohn aus den Armen gerissen. Sie nahm euch euren Bruder. Ihretwegen können wir den Pakt niemals brechen, und euer Vater wird auf ewig in den Feuern der Hölle schmoren. Sie billigte, dass mein Baby verhungerte und verdurstete oder in der nächtlichen Kälte starb. Vielleicht wurde der kleine Kerl auch
bei lebendigem Leib von wilden Tieren gefressen.« Sie zerdrückte den Strohhut in ihren Händen. »Miss Joyce kann die Sonne nicht ab, weil sie einen Deal mit dem Teufel eingegangen ist. Soll sie ruhig versuchen, in ihr Haus zurückzukommen. Wenn sie Glück hat, schafft sie es lebend.«
    »Das ist nicht fair!«, meuterte Miss Joyce.
    Zorana schoss einen letzten Blick zu der böse verkrüppelten Gestalt der Lehrerin. »Es ist alles Gottes Wille. Sie haben wenigstens eine Chance, die mein Baby nicht hatte.«
    »Stimmt haargenau, Mama.« Adrik nahm ihr den Strohhut aus der Hand und warf ihn ins Geäst der Bäume.
    Zorana schlenderte zu ihrem Van. »Kommt, Jungs. Wir fahren nach Hause.«

9
    D oug Black war der Erste, der die Unfallstelle erreichte. Soweit er wusste, handelte es sich bei den Insassen des Wagens um eine Mutter und ihre beiden Kinder. Und dass die Fahrerin im Shoalwater State Park aus der Kurve geschleudert worden war und sich mit ihrem SUV überschlagen hatte.
    Als er näher heranfuhr, entdeckte er den flammneuen GMC Denali, der von Bäumen halb versteckt gut sechzig Meter tief an einer Böschung hing. Abgeknickte
Äste und ausgerissenes Moos lagen ringsum verstreut, die Rhododendronbüsche waren abrasiert, der Waldboden platt gewalzt.
    Sie hatten sich zweifellos überschlagen, so viel stand fest.
    Die Unfallzeugin, eine Weiße Mitte fünfzig, lief zu seinem Wagen, sobald er auf dem Parkplatz stand. Er öffnete die Fahrertür und fing den Blutgeruch in der kalten Luft auf.
    Jemand war schwer verletzt.
    Die Zeugin begann mit sich überschlagender Stimme zu berichten. »Ich hatte mir einen Doughnut und einen Kaffee in Rocky Cliffs gekauft und hielt auf dem Parkplatz, um zu frühstücken. Hier ist es um diese Jahreszeit ziemlich einsam. Kaum Besucher. Ich mag das. Dann kam sie um die Kurve geschossen. In einem Mordstempo. Sie fuhr viel zu schnell.«
    Den Blick auf seine Zeugin fixiert, nahm Doug sein Erste-Hilfe-Equipment aus dem Kofferraum. Sie machte auf ihn den Eindruck, als stünde sie selbst unter Schock. Ihr Gesicht war weiß wie eine Wand, und sie schlotterte vor Panik, trotzdem zwang sie sich, ihm eine brauchbare Schilderung zu geben.
    »Ich kenne sie. Sie heißt Ashley Applebaum. Arme Ashley. Ich sah noch, wie sie sich umdrehte und nach hinten guckte. Dabei kam der Wagen von der Straße ab und überschlug sich dreimal. Grundgütiger, es war entsetzlich. So was Schreckliches hab ich noch nie gesehen. Höchstens in irgendwelchen Filmen«, meinte die Zeugin zähneklappernd.
    »Sind Sie Mrs. Shaw? Haben Sie vorhin angerufen?«
Er lief mit ausholenden Schritten vom Parkplatz in den Wald, hin zu der Staubwolke, die zwischen den Bäumen aufstieg und von weitem wie ein Lagerfeuer anmutete.
    Mrs. Shaw folgte ihm, sie redete ununterbrochen. »Ja, ja, ich hab sofort angerufen, dann bin ich hinuntergelaufen, um ihnen zu helfen. Ashley ist verletzt … schwer verletzt.«
    Plötzlich war Mrs. Shaw nicht mehr hinter ihm.
    Er spähte die Böschung hinauf.
    Sie stemmte eine Hand an einen Baum und würgte heftig.
    Er sprang über ein paar Felsbrocken, erreichte den SUV und inspizierte ihn genauer. Lehm und Laub bedeckten das gesamte Fahrzeug. Alle Fenster waren zerborsten. Die Karosserie schien zusammengefaltet wie ein Stück Aluminiumfolie.
    Tja. Die Insassen könnten sich glücklich schätzen, wenn sie noch lebten.
    Dann war Mrs. Shaw wieder hinter ihm. »Ashley bat mich, die Kinder rauszuholen. Ich hab es versucht, aber ich wusste nicht, wie man die Kindersicherungen öffnet. Tut mir leid. Es tut mir echt wahnsinnig leid.« Sie schluchzte herzerweichend.
    »Kein Problem, Mrs. Shaw. Beruhigen Sie sich. Ich mach das schon«, grummelte er begütigend. Zum Glück waren die Kinder angeschnallt gewesen, sonst hätten sie diese Karambolage nicht überlebt, dachte er.
    »Kann der Wagen explodieren? Glauben Sie, er explodiert? «

    »Könnte sein.« Damit musste man immer rechnen.
    »Ich würde es mir ewig vorwerfen, wenn …«
    Er unterbrach ihre Selbstvorwürfe. »Sind die Kinder

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