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Flammen der Rache

Flammen der Rache

Titel: Flammen der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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Verschwinden Sie!«
    »Aber brauchen Sie denn nicht meine Hilfe? Ich könnte einen Notarzt …«
    »Sie haben schon genug Unheil angerichtet! Gehen Sie!« Sie drosch wieder mit den Fotos auf ihn ein. »Und nehmen sie diese obszönen Bilder mit!«
    Petrie nahm die Fotos, leistete jedoch Widerstand, als sie ihn wegschubsen wollte. »Wenn ich mich bewege, wird sie von der Bank rollen«, erklärte er.
    Sveti sank auf die Knie und setzte das Kind vorsichtig ab, bevor sie versuchte, Rosa wieder in eine sitzende Haltung aufzurichten. Leider ohne den geringsten Erfolg; die Frau war einfach zu schwer für sie. Eilfertig half Petrie ihr.
    Mit einem kläglichen Stöhnen öffnete Rosa flatternd die Augen. Als ihr Blick auf Petrie fiel, verengten sie sich zu verachtungsvollen Schlitzen. »Sie sind ja immer noch hier! Verziehen Sie sich.«
    »Ja, verziehen sie sich«, pflichtete Sveti ihr bei. »Los, hauen Sie ab!«
    Petrie fischte eine Visitenkarte aus seiner Tasche. »Ich möchte Ihnen die dalassen. Für den Fall, dass Sie mich …«
    Sveti schlug sie ihm aus der Hand. »Behalten Sie Ihre blöde Karte und schieben Sie sie sich dorthin, wo die Sonne nicht hinkommt!«
    »Du meinst, in seinen Arsch?«, fragte der kleine Junge.
    »
Zitto!
Keine schlimmen Wörter«, raffte Rosa Ranieri sich auf, den Kleinen zu tadeln, bevor sie prompt wieder erschlaffte.
    Petrie überkam der absurde Drang zu lachen. Er entfernte sich. Dabei widerstand er dem Bedürfnis, noch einen letzten hungrigen Blick auf die exotische, ausländische Furie zu werfen. Er hatte, was er brauchte. Es war an der Zeit, sich zu verabschieden.
    Rosa Ranieri war der Typ, der verrückt wurde, wenn sie nicht alles im Griff hatte und die Fäden zog. Petrie erkannte das, weil er genauso veranlagt war. Und wenn sie in Aktion treten würde, würde er es erfahren.

27
    Lily kämpfte gegen das Erwachen an, solange sie konnte, aber helles Licht drückte auf ihre Lider, und mit jedem Herzschlag pochte ein rot glühender Schmerz in ihrem Kopf.
    Sie führte mit ihren anderen Sinnen eine Bestandsaufnahme durch, bevor sie die Augen aufschlug. Unbewegte Luft. Kälte. Künstliche Beleuchtung. Der bittere Geruch nach antibakteriellem Reinigungsmittel. Ihr Magen rebellierte. Sie musste dringend pinkeln. Sie öffnete die Augen einen winzigen Spalt. Ihr Kopf dröhnte, als würde er mit einem Vorschlaghammer bearbeitet. Sie rollte sich auf die Seite und versuchte, sich aufzusetzen. Auf halbem Weg musste sie aufgeben, die Augen zusammenkneifen und die Hand auf den Magen pressen, als eine Welle der Übelkeit sie überrollte.
    Sie befand sich in einem kleinen fensterlosen, mit Metallmöbeln ausgestatteten Raum. Eine nackte Neonröhre strahlte von der Decke. Lily kauerte auf einer Metallpritsche, die mit einer dünnen schwarzen Matratzenauflage aus Plastik bedeckt war. Sie trug einen weißen Krankenhauskittel aus Baumwolle, der hinten offen war und ihren nackten Hintern freiließ. Sie zitterte am ganzen Körper, und bei jeder kleinen Bewegung schoss ihr ein stechender Schmerz in den verkrampften Kiefer.
    An einer Stelle hatte die Wand eine andere Farbe, wo früher ein Fenster gewesen war, das man zugemauert hatte. Lily entdeckte ihre Kleidung in einem Regal. Sie sah sie durch. Die Sachen waren gewaschen worden, aber auf dem Ärmel ihres Wollpullovers waren noch immer bräunliche Blutflecken zu erkennen. Keine Schuhe.
    Man schien auch sie gewaschen zu haben. Ihre Haare rochen nach Desinfektionsmittel. Igitt. Sie erschauderte bei dem Gedanken an grobe Hände, die ihren Körper berührt hatten, während sie bewusstlos gewesen war.
    In dem Regal stand außerdem ein Tablett. Darauf befanden sich ein in Plastik verpacktes Schinkensandwich, eine Banane, eine Flasche Wasser, ein eingewickeltes Stück Schokoladenkuchen, eine Serviette, ein Erfrischungstuch und eine Schachtel Excedrin. Also wollten sie ihren Drogenkater kurieren, bevor sie sie in ihre Einzelteile zerlegten. Wie rücksichtsvoll.
    Hoch oben in der Ecke war eine Kamera installiert. Sie hatten sich nicht die Mühe gemacht, sie zu verbergen. Gleichgültig starrte sie auf Lily runter. Sie starrte zurück und geriet in Versuchung, etwas Aufsässiges zu sagen, beschloss dann aber, ihnen diese Freude nicht zu machen. Sie war kein Zirkustier, das zu ihrer Unterhaltung diente.
    Diese Schweine. Sie wuschen ihre Kleidung und gaben ihr einen Schokokuchen und Kopfschmerztabletten? Das war einfach zu krank. Ein dunkler, rattenverseuchter, mit Skeletten

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