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Flammen der Rache

Flammen der Rache

Titel: Flammen der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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Exemplar zustande gebracht hatten, beschloss ich, mir ihr Genmaterial auch weiterhin zunutze zu machen.«
    Aber Brunos Gedanken hingen noch immer an einem Satz fest, der ihn vor Angst ganz kribbelig machte. »Die Aussonderungsrate? Was ist das?«
    King reagierte gereizt. »Stell dich nicht blöder, als du bist, Bruno. Es ist exakt das, wonach es klingt. Nicht alle meine Versuche sind von Erfolg gekrönt. Gelegentlich scheitert einer.«
    »Dann ist die Aussonderungsrate in Wahrheit die Mordrate«, folgerte Bruno tonlos.
    »Mitnichten«, blaffte King. »Es geht sehr zivilisiert vonstatten. Es ist sanfte Euthanasie, kein Mord. Eine schmerzlose Injektion oder ein bisschen Gas, und schon schweben sie davon.«
    »Das darf doch nicht wahr sein. Also bist du auch noch ein Massenmörder.«
    King stieß ein frustriertes Schnauben aus. »Du bist genau wie deine Mutter. Ihr fixiert euch auf irrelevante Details und verkennt absichtlich das Wesentliche, nur um mich zu ärgern.«
    »Wie viele gab es? Von Mamas Babys?«
    »Anfangs hatte ich Dutzende Embryos, aber wir haben sie auf die sechzehn besten reduziert. Von den ursprünglich befruchteten Eizellen haben es im Lauf der Jahre nur sechs durch das Ausleseverfahren geschafft.« Kings Miene wurde kummervoll. »Drei dieser Agenten sind in der letzten Woche gestorben. Einer vor dem Diner, im direkten Anschluss dann Reggie als Resultat davon, und schließlich noch Nadia, die dein Freund Aaro auf dem Gewissen hat. Jetzt sind nur noch mein Julian und die beiden Kleinen übrig.«
    Bruno starrte ihn fassungslos an. »Die beiden Kleinen?«, wiederholte er. »Du willst damit andeuten … du meinst … oh Jesus, nein … sag nicht, dass du noch mehr von …«
    »Allerdings!« Er feixte. »Ein Junge und ein Mädchen. Zwanzig Monate alt. Ihre Testergebnisse sind überragend. Noch vielversprechender als die ihrer Vorläufer. Sogar besser als deine, Bruno, aber sei nicht eifersüchtig! Hobart, schalte die Webcam von Zuchtgruppe vierzehn-zweiundzwanzig an und zeig Bruno seine kleinen Geschwister. Ich kann es kaum erwarten, mit ihrer Programmierung anzufangen, aber die einführende DeepWeave-Sequenz kann erst gestartet werden, wenn die Probanden zwei Jahre alt sind. Ich habe festgestellt, dass bei früherem Beginn … nun, belassen wir es dabei, dass die Resultate bedauerlich waren. Man muss sich in Geduld üben.«
    Hobart tippte auf den Bildschirm und hielt ihn vor Brunos Gesicht.
    Er sah einen hellen, farbenfrohen Raum voller Spielsachen, der sich optisch nicht von jeder x-beliebigen Kindertagesstätte unterschied. Zwei mit identischen blauen Kittelchen bekleidete Kinder spielten darin. Der Junge, der auf einem Spielzeugmotorrad herumkurvte, hätte Brunos Babyfotos entsprungen sein können. Das Mädchen, das auf einem Xylophon spielte, sah aus wie seine Mutter. Brunos Kehle brannte, seine gefesselten Hände waren zu Fäusten geballt.
    »Sie wusste es, oder?«, fragte er. »Meine Mutter hat herausgefunden, dass du mit hilflosen Kindern experimentierst. Sie wusste, dass du ihre Embryos im Reagenzglas züchtest, und hat versucht, dich aufzuhalten. Deswegen hat sie mich weggeschickt. Sie hat Beweise gegen dich gesammelt.«
    King gab sich wehmütig. »Ich ließ ihr die Option, mit mir zusammenzuarbeiten. Nachdem ich das Potenzial unserer genetischen Kombination erkannt hatte, wollte ich die Sache auf die klassische, altmodische Weise fortführen.« Er leckte sich die Lippen. »Trotz allem war sie eine wunderbare Frau.«
    »Wenn du nicht willst, dass ich dir ins Gesicht kotze, solltest du dieses Thema lieber nicht vertiefen.«
    King zog die Brauen zusammen. »Leider war Magda geistig beschränkt. Genau wie du. Ich wollte extrem überragende menschliche Wesen erschaffen, und sie wollte mich stoppen. Ich habe es nicht kommen sehen, als sie anfing, durch Rudy Informationen über mich zu sammeln. Ich hätte ihr nicht zugetraut, dass sie den Mut hatte, einen derart brutalen Schläger so nahe an sich ranzulassen. Aber sie hat es durchgezogen.«
    »Ich will deine Kommentare nicht hören«, sagte Bruno.
    »Sie war raffiniert«, fuhr King versonnen fort. »Und er war dumm. Es ist ihm nie aufgefallen, dass Magda ihm nachspioniert und seine Aktivitäten dokumentiert hat. Bis zum bitteren Ende nicht. Zu jener Zeit hatte Michael Ranieri Rudy an mich ausgeliehen, damit er mir bei der Entsorgung der ausgesonderten Probanden und anderer Drecksarbeit half. Zum Glück ist es schon Jahre her, seit ich mich dieser

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