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Flammen der Rache

Flammen der Rache

Titel: Flammen der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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gemächlich mehrere Zuckerwürfel in ihren Espresso. Sie nahm eins der
pitta’nchiusa
, inspizierte es von allen Seiten und schnüffelte daran, bevor sie vorsichtig hineinbiss.
    Constantina ließ sie nicht aus den Augen, während sie kaute. »
Nonnas
Rezept. Sie schmecken genau wie ihre, nicht wahr? Das Geheimnis ist der Wein darin. Aber es muss ein wirklich guter kalabrischer Rotwein sein, sonst ist die ganze Mühe umsonst.«
    Rosa gab nicht zu erkennen, ob sie die Worte ihrer Cousine überhaupt gehört hatte. Sie schluckte und nippte an ihrem Kaffee.
    »Ich brauche keinen Kochkurs von dir, Tittina«, sagte sie.
    »Lasst uns zum Thema zurückkommen«, drängte Kev, bevor die rotgesichtige Constantina explodieren konnte. »Wir waren bei dem Brief und dem Mann, der Bruno gekidnappt hat. Können Sie mir seinen Namen sagen? Mehr verlange ich nicht.«
    Er würde ihn bekommen, bevor er ging. Und wenn er diese beiden Typen Stück für Stück in blutige Einzelteile zerlegen müsste.
    Don Gaetano räusperte sich. »Nun, es sind viele Jahre ins Land gezogen. Die Dinge haben sich geändert. Ich glaube nicht, dass es möglich sein wird …«
    »Ich habe Tonys Brief, Gaetano.« Rosas Stimme begann zu zittern. »Und ich schwöre bei Gott, dass ich ihn absenden werde. Solltest du mich vorher umbringen, wird ihn eben der Anwalt verschicken. Und dann bist du erledigt.«
    »Ich würde dir niemals etwas antun«, brummte Gaetano. »Aber ich bin inzwischen ein alter Mann. Der Brief spielt keine große Rolle mehr.«
    »Von wegen. Ich wette, du würdest deine goldenen Jahre lieber in deinem hübschen Haus verbringen und Tittinas
pitta’nchiusa
verspeisen, als in Zellenblock C zu sitzen und rote Bohnen zu fressen. Verarsch mich nicht.«
    »Du verstehst nicht, was mein Vater zu sagen versucht«, wandte Michael in ruhigem Ton ein. »Die Zeiten haben sich geändert. Wir haben heute nicht mehr denselben Einfluss auf diese Person wie vor achtzehn Jahren.«
    »Das ist kein Problem«, sagte Kev mit klopfendem Herzen. »Verraten Sie mir einfach nur seinen Namen und seine Adresse. Um den Einfluss kümmere ich mich dann selbst.«
    Michael und Gaetano starrten ihn beide an. Er starrte zurück.
    »Der Name, bitte«, wiederholte Kev. »Nennen Sie ihn mir, dann verschwinden wir.«
    Klappernd stellte Rosa ihre Kaffeetasse ab. »Tittina, hast du
nonnas
Schmuckschatulle aus Magdas Wohnung gestohlen, nachdem sie tot war?«
    Großer Gott, nein. Kev wand sich innerlich. Rosas Timing war einzigartig beschissen.
    Constantina reckte trotzig das Kinn vor. »Wie kannst du es wagen, mich eine Diebin zu nennen?«
    »Du warst es!« Rosa spie die Worte geradezu aus. »Es ist wahr! Gib es zu!«
    »Ich würde es nicht stehlen nennen«, keifte Constantina zurück. »Ich habe sie gerettet. Der Abschaum, der nebenan wohnte, hätte sie sich unter den Nagel gerissen, oder sie wäre im Müll gelandet! Außerdem hätte sie mir immer schon gehören sollen!«
    »
Nonna
hat sie mir geschenkt! Nicht dir!«
    »Aber ich bin die Ältere!« Constantinas Gesicht war puterrot angelaufen.
    »Ja, und du warst zudem eine schmutzige, verlogene kleine
troia
, die ihren Schlüpfer nicht anbehalten konnte!«, fauchte Rosa.
    »Es ist nicht meine Schuld, dass niemand dir deinen ausziehen wollte,
brutta zitellaccia
!«, kreischte Constantina.
    Kev fluchte. Er wollte Rosa hinausbringen – doch da brach die Hölle los.
    Schüsse krachten durch das Zimmer.
    »Hobart? Das Video, bitte«, forderte King seinen Diener auf.
    Der junge Mann tippte etwas in die Computertastatur, dann hielt er Bruno den Bildschirm vors Gesicht.
    »Es ist die Einsatznachbesprechung mit Lily. Sie ganz anzusehen würde Stunden dauern, darum habe ich ein paar Höhepunkte ausgewählt, um meine Behauptung zu beweisen.«
    Der Ton war blechern, und Lilys vor Erschöpfung raue Stimme klang verzerrt durch den Lautsprecher, trotzdem hätte Bruno sie überall erkannt.
    »… schläft er auch noch mit anderen Frauen. Er hat einen großen Verschleiß und würde jedes weibliche Wesen nageln, das einen Puls hat. Er sieht gut aus. Wer könnte es ihm verübeln?«
    »Oh, niemand, meine Liebe.« Es war Kings Stimme, irgendwo hinter der Kamera. »War er gut?«
    Lily erstarrte für einen Moment. Ein Lächeln spielte um ihre Lippen. Bruno hatte dieses spezielle Lächeln noch nie bei ihr gesehen, und auch nicht den harten Ausdruck in ihren Augen.
    »Sehr gut sogar.« Ihre Stimme war ein verführerisches Schnurren. »Er hat eine Menge

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